Elektrotaxis: Kommunal-Verband setzt auf Schnelllader

Beim Format TMV Direkt konzentrierte sich der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU) auf die Elektromobilität und streifte On-Demand-Verkehre.

Bei der Session mit Ingbert Liebing (mittlere Reihe ganz links) waren insgesamt 12 Teilnehmer online. (Screenshot: Dietmar Fund)
Bei der Session mit Ingbert Liebing (mittlere Reihe ganz links) waren insgesamt 12 Teilnehmer online. (Screenshot: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) ist der Meinung, dass der weitere Ausbau öffentlicher  Ladeinfrastruktur proaktiv und vorausschauend einem Netz von Schnellladestationen gelten muss. Je schneller geladen werden kann, desto weniger öffentlicher Raum wird gebraucht, den Kommunen und Stadtwerke nicht haben. Deshalb müssen auch Gespräche mit dem Handel, der Gastronomie oder auch Arztpraxen geführt werden, damit halböffentlicher Raum wie etwa Supermarkt-Parkplätze nicht nachts aus Lärmschutzgründen durch Schranken versperrt und das Laden dort unmöglich gemacht wird. Das erklärte der Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing am 6. Juli 2022 beim einstündigen Gedankenaustausch „TMV direkt“ des Taxi- und Mietwagenverbands Deutschland (TMV). Auf Einladung von dessen Bundesgeschäftsführer Patrick Meinhardt stellte sich Liebing den Fragen von elf Teilnehmern.

Liebing sprach von vielen Stadtwerken, die in seinem Verband organisiert seien und gerne mehr Ladesäulen bauen würden, aber auf Restriktionen beim bedarfsgerechten Netzausbau stießen. Er wandte sich strikt gegen eine in der Diskussion befindliche Pflicht zur Ausrüstung von Ladesäulen mit Kartenlesegeräten samt PIN-Pads. Diese „Technik von gestern“ würde die Ladesäulen noch teurer machen. Im Falle einer Nachrüstpflicht würden viele ältere Ladestationen eher abgeschaltet als aufgerüstet. Leider sei der VKU mit dem Sparkassen- und Giroverband hier noch auf keinen gemeinsamen Nenner gekommen.

Auf Anfrage von Nico Höttges, Vorstand der Taxi-Zentrale Wuppertal, erklärte Liebig, er sehe die grundsätzliche Chance, On-Demand-Verkehre mit Taxiunternehmern abzuwickeln. Oft müssten solche Verkehre aber europaweit ausgeschrieben werden. Das könnten Stadtwerke nur vermeiden, wenn sie solche Verkehre selbst übernähmen. Höttges hatte sich daran gestört, dass die Stadtwerke Wuppertal vor zwei Jahren einen On-Demand-Verkehr aufgezogen haben, der seither schrittweise ausgebaut wird, ohne das Taxigewerbe daran zu beteiligen, das sich dafür angeboten habe.

Der nächste einstündige Online-Dialog „TMV Direkt“ findet am 13. Juli 2022 zwischen 15 und 16 Uhr statt. Den Fragen der Teilnehmenden stellt sich dann der CDU-Bundestagsabgeordneten Henning Rehbaum, einem Experten für Fragen rund um den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Dafür kann man sich per E-Mail info@tmv-deutschland.de anmelden und sich die Zugangsdaten am Veranstaltungstag mailen lassen.

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