Taxiverband: Auf dem Land droht die nächste Konkurrenz
Bei der Novelle des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) ist es dem Bundesverband Taxi und Mietwagen e.V. (BVTM) gelungen, den gebündelten Bedarfsverkehr „einigermaßen einzuhegen“. Beim Linien-Bedarfsverkehr hingegen zeichnet sich eine neue Konkurrenz-Situation mit öffentlichen Verkehrsbetrieben in deren Forderungskatalog deutlich ab. Sie wollen bis 2030 auf dem Lande bundesweit 18.000 Fahrzeuge neu einsetzen und haben dafür 3,3 Milliarden Euro pro Jahr eingefordert. Das wäre eine katastrophale Situation für Taxi- und Mietwagenbetriebe in ländlichen Regionen. Dieses „Problemfeld“ schilderte Herwig Kollar, Präsident BVTM, im öffentlichen Teil der Herbstversammlung. Sie fand am 4. November erstmals seit zwei Jahren wieder als Präsenzveranstaltung im Berliner Hotel Mercure MOA statt.
Kollar will das Hauptaugenmerk des Verbandes für die Zukunft darauf ausrichten, der Politik klarzumachen, dass man nicht mit Steuermitteln Parallel-Flotten aufbauen und die vorhandenen Flotten aus Taxis und Mietwagen ignorieren sollte. Im Zusammenhang mit der wegen des Klimaschutzes erforderlichen Elektrifizierung, die „mit rasender Geschwindigkeit“ auf die Branche zukomme, will der BVTM betonen, dass sein „Elektro-Fahrplan“ dieselbe Menge an Kohlendioxid im Jahr einspare wie ein Konzept des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), aber nur ein Zehntel davon koste. Daher sei das BVTM-Konzept für die öffentlichen Haushalte geradezu „ein Schnäppchen“. Es sorge für eine relative schnelle Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes im Verkehr bei moderaten Subventionen. „Wir sollten uns nicht einreden lassen, dass wir eine Über-Subventionierung fordern“, erklärte Kollar.
Im internen Teil hat die Mitgliederversammlung laut Kollar „mit großer Mehrheit“ beschlossen, Alexsandar Dragicevic als neues Vorstandsmitglied aufzunehmen. Der Vorstand des Taxi-Ruf Köln habe sich in der Abwehr von Uber hervorgetan und seine Wahl sei als Anerkennung dafür anzusehen. Gleichzeitig wecke sie aber auch die Erwartung, dass er dazu Einiges zur Uber-Abwehr im Vorstand beitragen könne, erklärte der BVTM-Präsident.
Nach einer Satzungsänderung hat der BVTM nun keine „Fördermitglieder“ mehr. Vielmehr wurden sie zu „Partner-Organisationen“ befördert, wie es Kollar formulierte. Der Dachverband wolle damit ausdrücken, dass er nicht nur eine Förderung einfordern wolle, sondern ein „Austauschverhältnis“ sehe.
Kollars schloss seinen gewerbepolitischen Ausblick mit dem Fazit, es gebe trotz der anhaltenden Corona-Pandemie und der noch nicht wieder vollständig aufgeholten Einbrüche des Geschäfts Grund zu Optimismus. Der Verband müsse und werde aber verhindern, dass Taxi- und Mietwagenbetriebe „übersehen und überfahren werden“. Er sagte, die Führungsgremien und die stark beanspruchte Geschäftsstelle würden kämpfen und hätten auch gute Chancen, aber mit dem Durchatmen und Entspannen werde es erst einmal nichts.
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