Busse und Bahnen wollen auch Uber einbinden

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat seine Distanz zu Uber aufgegeben und möchte auch die Amerikaner in ein Forum einbinden, dem weitere Wettbewerber des Taxi-Gewerbes angehören.

Der VDV versammelte in Mannheim für das Pressefoto die Vertreter aller am Forum beteiligten Anbieter. (Foto: VDV)
Der VDV versammelte in Mannheim für das Pressefoto die Vertreter aller am Forum beteiligten Anbieter. (Foto: VDV)
Redaktion (allg.)

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), bisher eher auf der Seite des Taxigewerbes, geht eine mittelbare Partnerschaft mit Uber ein: Auf der Verbandstagung in Mannheim wurde am 17. Juni 2019 unter dem Dach des Verbandes das „New Mobility Forum“ gegründet, in dem mit dem US-Konzern aktuell 20 Unternehmen vertreten sind – von Fahrdiensten wie door2door, ioki, CleverShuttle, Moia und Viavan bis hin zu Verleih- und Sharing-Anbietern. Über Uber heißt es beim VDV, Ziel des Unternehmens sei „ein attraktiver Mix neuer Mobilitätsformen ergänzend zum ÖPNV – mit dem Uber in Städten wie London und Denver bereits innovative Partnerschaften vorantreibt“.

Ein VDV-Sprecher begründete die Aufnahme von Uber in das New Mobility Forum am Dienstag gegenüber taxi heute damit, dass in einem solchen Forum Uber mit dazugehöre. Es sei besser, wenn man miteinander rede als übereinander. Uber müsse sich aber bewegen – genauso wie der der VDV.

Erst Anfang April hatte sich der VDV allerdings in einer Pressemitteilung mit den Protesten des Taxigewerbes gegen die vom Bundesverkehrsministerium beabsichtigte Reform des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) solidarisiert und Uber scharf angegriffen: „Wenn Fahrdienste wie insbesondere Uber als global agierender amerikanischer Konzern das bundesdeutsche Wirtschaftsrecht nicht respektieren, dann zeigt dies, dass die Plattformökonomie in einen sehr konkreten Rahmen gepackt werden muss“, teilte der VDV damals in einer Pressemitteilung mit. „Man darf den Worten keinen Glauben schenken, wenn sich diese auf Gewinnmaximierung ausgerichteten Konzerne als Ergänzung zum ÖPNV positionieren.“

VDV-Präsident Ingo Wortmann begründete die Initiative zum New Mobility Forum mit der Notwendigkeit von mehr Effizienz im Verkehr. „Fläche, Ressourcen, Energie und Lebenszeit müssen effizienter genutzt werden“, erläuterte er. „Dies sind die gemeinsamen Vorteile von Bussen und Bahnen, Carsharing, Ridepooling, Bikesharing und Mikromobilität. Deshalb sollten wir dies auch gemeinsam in enger Partnerschaft zwischen Kommunen und Mobilitätsanbietern vorantreiben.“

Vertreter des Taxi-Gewerbes tauchen in der Pressemitteilung des VDV übrigens weder als Teilnehmer der Gründungsversammlung und Unterzeichner der dort verabschiedeten Charta noch als Partner auf. (roe)

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