Taxi-Konkurrent BerlKönig fährt nur noch medizinisches Personal

Der Sammelverkehr der Berliner Verkehrsbetriebe sammelt vorübergehend nur noch bis zu drei Fahrgäste auf der Fahrt von und zu Kliniken. Die Berliner Taxi-Innung spricht sich gegen eine weitere öffentliche Förderung des Dienstes aus.

Die Mercedes-Vans der Mercedes-Beteiligung ViaVan befördern bei der BVG vorübergehend nur Mediziner und Pflegepersonal. (Foto: ViaVan)
Die Mercedes-Vans der Mercedes-Beteiligung ViaVan befördern bei der BVG vorübergehend nur Mediziner und Pflegepersonal. (Foto: ViaVan)
Dietmar Fund

Vom 25. März bis zum 19. April 2020 stellt der On-Demand-Sammelverkehr BerlKönig seinen regulären Probebetrieb ein. Stattdessen will das Joint Venture von ViaVan und der Berliner Verkehrsbetriebe in einem erweiterten Bediengebiet zwischen 21 Uhr abends und 5:30 Uhr morgens nur noch medizinisches und Pflegepersonal befördern.

Um das Abstandsgebot einzuhalten, werden in den Mercedes-Vans maximal drei Personen pro Fahrt über die App gesammelt. Das Angebot gilt nicht nur für alle Viertel innerhalb des S-Bahn-Rings, sondern auch für Außenbezirke, um dort liegende Kliniken mit einzubinden. Für den Dienst muss sich das Personal entsprechend ausweisen.

Wie die Innung des Berliner Taxigewerbes mitteilt, ist das Projekt BerlKönig ursprünglich bis April 2020 befristet worden, soll aber mit 43 Millionen Euro öffentlicher Fördergelder weiterfahren. Dieses Geld könne im Landeshaushalt weitaus sinnvoller verwendet werden, als einen weiteren Taxi-Konkurrenten mit Steuergeldern am Leben zu erhalten, kritisiert Leszek Nadolski, Vorsitzender der Taxi-Innung. Mit nur einem Bruchteil der Summe könne das Taxigewerbe modernisiert werden, zum Beispiel durch den Einbau von Scheiben, die den Fahrer vor einer Corona-Infektion schützen könnten.

Wie Nadolski betont, kann das Taxigewerbe medizinisches Fachpersonal, Pflege- und Rettungskräfte rund um die Uhr und ohne örtliche Beschränkungen befördern. Die Kosten dieser Aufträge könnten aus dem Landeshaushalt finanziert werden. Taxis würden auch in Randbezirken fahren.

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