Zum Uber-Start in Dortmund referiert Lange-Wilde vom BVTM auf VdK-Jahrestagung

Uber bietet nun seine Vermittlungsfahrten auch in Dortmund an – pünktlich zum EM-Auftakt. Die nahezu alle Großstädte betreffende „Uberinvasion“ war im Vortrag von Bundesverbands-Referentin für Kommunikation Svenja Lange-Wilde auf der VdK-Jahrestagung ein dominantes Thema.

Svenja Lange-Wilde betonte, dass nicht nur große Städte wie Berlin Probleme mit taxiähnlichem Mietwagenverkehr haben - auch in Dortmund ist Uber jetzt aktiv.| Foto: BVTM
Svenja Lange-Wilde betonte, dass nicht nur große Städte wie Berlin Probleme mit taxiähnlichem Mietwagenverkehr haben - auch in Dortmund ist Uber jetzt aktiv.| Foto: BVTM
Thomas Kanzler

Bundesverband und Branchenversicherer Signal Iduna/Vdk Versicherung der Kraftfahrt sind seit 44 Jahren Partner. Einmal im Jahr berichtet der Bundesverband auf der Jahrestagung, wenn die Versicherer aus ganz Deutschland zusammenkommen.

 „Zunächst war die Uber-Problematik – reguliertes Gewerbe trifft zu großen Teilen auf taxiähnlichen Mietwagenverkehr – stark auf die Hauptstadt Berlin begrenzt – mittlerweile leiden nahezu alle großen Städte unter dem unfairen Wettbewerb, auch hier im Ruhrgebiet und ab EM-Auftakt nun auch in dieser Stadt“, schilderte Lange-Wilde die aktuelle Situation zum Thema „Mobilität in den Städten“. ´

Am Beispiel von Berlin zeigte sie den Verlauf – von der aufdeckenden Recherche von rbb von 1.000 illegalen Mietwagen und Schlagwörtern wie „organisierte Clan-Kriminalität“ über die Anhörung im Berliner Abgeordnetenhaus, das Ausscheiden von Mietwagenvermittler Free Now, „weil das Geschäftsmodell gar nicht legal zu betreiben sei“ (O-Ton Free Now Chef Deutschland/Östereich Alexander Mönch) bis hin zu der Tatsache, dass die Genehmigungsbehörde, die durch den medialen und politischen Druck hin schließlich verstärkt Personal an die Hand bekam und die Kontrollen in der Metropole verschärfte, ein Drittel des taxiähnlichen Mietwagenverkehrs lahm legte sowie schlussendlich die Einführung des Festpreises mit Tarifkorridor für Berliner Taxis im Juni.

„Wir reden hier nicht nur über Schwarzarbeit, Lohndumping, überbordende Fahrzeiten – nein, es geht auch um fehlende Konzessionen und Versicherungsschutz für die Fahrgäste“, fasste die Referentin die vielen Verstöße von Uber, Bolt und Co. zusammen. „Aber nur, weil einzelne Städte nun langsam tätig werden, heißt das nicht, dass die aufgedeckten Fahrzeuge verschwinden, sie wandern ins Umland ab, zum Beispiel nach Brandenburg. Deshalb müssen alle Städte in die Umsetzung gehen, was Festpreis- und Mindestpreis-Einführungen angeht“, fasste Lange-Wilde das To do für die Kommunen zusammen.

Weiterer Inhalt Ihres Vortrags war das Thema „Mobilität auf dem Land“, die durch voranschreitendes Taxisterben und unnötige Investitionen in alternative Mobilitätsangebote immer stärker in Gefahr ist. Sie berichtete, über die Bundesverbands-Mitglieder Thüringen und Sachsen-Anhalt, die aktuell eine sehr aufrüttelnde politische und auch mediale Kampagne zu genau diesem Thema fahren. „Die Daseinsvorsorge in den Flächenländern ist akut gefährdet – wenn das so weitergeht und das Taxi als Teil des ÖPNV nicht auch in die ÖPNV-Subventionierung mit einbezogen wird, sind in kurzer Zeit viele Bevölkerungsteile von der Versorgung abgeschnitten“, bringt die Referentin es auf den Punkt.

 

Ein erfreuliches Thema in Lange-Wildes Vortrag betraf die gelungene Kopfstützenaktion, die in Hamburg im Zusammenschluss mit Landesverband Taxen-Union Hamburg und Taxizentrale Hansafunk Taxi sowie durch Unterstützung von Versichererin Signal Iduna auf die Beine gestellt wurde. Ziel der Aktion im Rahmen der Partnerkampagne #mehrAchtung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr ist die Vermeidung von sogenannten „Dooring-Unfällen“, weshalb die Kopfstützen in 750 Hamburger Taxis die Fahrgäste darauf aufmerksam machen, vor dem Aussteigen den Schulterblick zu tätigen:

„Wir haben hier eine tolle Aktion ins Leben gerufen, mit vielen positiven Effekten, wie der Vermeidung von schwerwiegenden Unfällen und Sensibilisierung von TaxifahrerInnen und Fahrgästen, so dass wir beschlossen haben, die Aktion in weiteren Städten umzusetzen“, erzählte Lange-Wilde und bekam nach ihrer Präsentation von Versicherungsmaklern Interesse bekundet, die ebenfalls bei der Taxi-Kopfstützenaktion dabei sein wollen.

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