Berliner Taxler ruft zu Qualitäts-Offensive auf

Ein selbstfahrender Taxiunternehmer und Stadtführer hat bei einer Taxi-Veranstaltung einen Aufruf verteilt, der auch Forderungen an Taxizentralen und Taxiverbände enthält.

Vor der Veranstaltung Taxi Driving Innovation verteilte Hilmar H. Werner seinen Aufruf und wies selbst mit Kleidung und dem Taxi-Namensschild auf Punkte hin, die er für wichtig hält. (Foto: Dietmar Fund)
Vor der Veranstaltung Taxi Driving Innovation verteilte Hilmar H. Werner seinen Aufruf und wies selbst mit Kleidung und dem Taxi-Namensschild auf Punkte hin, die er für wichtig hält. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Taxifahrer müssen ihre eigene Leistung und ihr Image „aufpolieren“, sonst können sie gegen die Mietwagen-Konkurrenz von Uber, Bolt & Co. sowie gegen die kommenden Robotaxis nicht bestehen. Sie müssen sich die häufigsten Beschwerden ihrer Fahrgäste zu Herzen nehmen und darauf reagieren. Das fordert Hilmar H. Werner, selbstfahrender Taxiunternehmer und Stadtführer aus Berlin, in einer langen Erklärung, die er Ende September 2022 bei der Veranstaltung Taxi Driving Innovation verteilt und danach auch an die Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses geschickt hat.

Werner listet als wesentliche Versäumnisse vieler Fahrer unter anderem auf, dass sie ihr Fahrzeug und sich selbst nicht pflegen, den Fahrgästen nicht beim Einladen von Gepäck helfen, Umwege fahren, viel zu schnell unterwegs sind, viel zu viel reden und am Ende noch nicht einmal Kreditkarten akzeptieren. Der Taxler kritisiert aber auch, dass seine Berliner App denen der Plattform-Anbieter in einigen Funktionen hinterherhinke. Es sei auch nicht möglich, mit dem Kunden direkt ohne den Umweg über die Telefonzentrale zu sprechen und so Missverständnisse bei der Anfahrt auszuräumen. Zu langsam arbeite sie außerdem auch noch.

Der Unternehmer schlägt vor, ein „Top Quality Taxi“ einzuführen, dessen Fahrer gezielt bestellbar sein sollten. Er meint damit Fahrer, die „in Sachen Höflichkeit, Freundlichkeit, Konversation und Schweigsamkeit, Sauberkeit, Geruchsfreiheit und Einhaltung der Vorschriften (z. B. Kreditkarten-Annahme, Beförderungspflicht, Verkehrsordnung) in entsprechenden Verhaltenskursen geschult“ seien, „also gedanklich sensibilisiert, aber auch praktisch (!) geübt“, wie er in seinem Aufruf schreibt. Eine Ortskundeprüfung, korrekte Kleidung in den Taxi-typischen Farben sowie ein neueres Fahrzeug der gehobenen Klasse schweben dem Einzelunternehmer als weitere Merkmale vor.

Mit einer seines Erachtens dringend notwendigen Werbekampagne und einigen Gedanken zu den Tarifen spricht Werner auch Punkte an, um die sich die Taxiverbände kümmern müssten. Dazu würde auch ein Verbot der Außenwerbung an Mietwagen gehören, das der Unternehmer zur Unterbindung des unerlaubten Heranwinkens fordert.

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