ÖPNV-Taxi Freudenstadt als Zubringer zu Bus und Bahn

Der Landkreis hat zum 1. April 2024 Änderungen beim ÖPNV-Taxi vorgenommen. Lange Fahrten sind jetzt teurer.

Das ÖPNV-Taxi soll vor allem auf kurzen Strecken fahren. (Symbolfoto: wal_172619/pixabay)
Das ÖPNV-Taxi soll vor allem auf kurzen Strecken fahren. (Symbolfoto: wal_172619/pixabay)
Franziska Neuner

Seit eineinhalb Jahren verkehrt das ÖPNV-Taxi im Landkreis Freudenstadt. Im September 2022 startete es als Pilotprojekt in den beiden Kreisstädten Freudenstadt und Horb a.N.. Nach und nach wurde das ÖPNV-Taxi auf die Orte Eutingen i.G., Empfingen, Baiersbronn, Dornstetten, Grömbach, Loßburg, Pfalzgrafenweiler, Schopfloch, Glatten und Waldachtal ausgeweitet.

Veränderungen soll Grundgedanken von ÖPNV Taxi stärken

Die Resonanz aus der Bevölkerung war sehr positiv. Die Zahl der Nutzungen stieg von anfänglich 1- 2 Fahrten pro Tag inzwischen auf durchschnittlich ca. 250 Fahrten pro Tag an. Die Nachfrage ist so gut, dass der Landkreis Freudenstadt zum 1. April 2024 einige Anpassungen vorgenommen hat, die den Grundgedanken des ÖPNV Taxi´s nochmal verstärken sollen.

Das ÖPNV-Taxi solle kein „günstiges“ Taxi von A nach B darstellen, sondern in erster Linie als Zubringer zu Bus und Bahn dienen und den ÖPNV sinnvoll ergänzen. 90 % der Fahrgäste nutzen das ÖPNV-Taxi auch auf diese Weise, so Oliver Valha, Leiter der Stabsstelle Mobilität und Nachhaltigkeit.

Höhere Preise soll lange Fahrten verringern

Um den Anteil der langen Fahrten zu verringern, wurden zum 1. April 2024 die Zuschläge ab einer Fahrtlänge von mehr als 3 Zonen erhöht. Dies bedeutet, dass ab 4 Zonen der doppelte Zuschlag (4 Euro Erwachsene / 2 Euro Minderjährige) fällig wird. Für eine Fahrt mit 5 Zonen (als Zeitkarteninhaber) werden demnach künftig 8 Euro beziehungsweise 4 Euro fällig und nicht mehr wie bisher 2 Euro / 1 Euro. Bei 6 Zonen wird demnach der Zuschlag von 5 Zonen verdoppelt.

So will die Kreisverwaltung erreichen, dass lange Strecken durch den gesamten Landkreis mit dem ÖPNV-Taxi vermieden werden und die Fahrgäste das ÖPNV-Taxi nur bis zum nächsten Bahnhof oder zum Umstieg an der Bushaltestelle nutzen. Dieser ist nämlich aus jedem Ortsteil innerhalb von drei Zonen erreichbar.

Haustürbedienung nicht mehr per App buchbar

Eine weitere Änderung die zum 1. April 2024 eingeführt wurde ist die Haustürbedienung, die bisher zu einem weiteren Zuschlag in Höhe von 5 Euro buchbar war. Diese soll zukünftig nicht mehr über die App buchbar sein. Wünscht ein Kunde trotzdem die Haustürbedienung, kann er dies dem Fahrer mitteilen. Dieser wird dann ab der Endhaltestelle der ÖPNV-Taxi Fahrt das Taxameter für die restliche Strecke zur Haustüre aktivieren und der Fahrgast begleicht die anfallenden Kosten dann am Ende der Fahrt, entsprechend dem Taxameter. Grund der Anpassung ist, dass die bisherige Haustürbedienung eine subventionierte Taxifahrt darstellte, was dem Grundgedanken des ÖPNV-Taxi‘s widerspricht.

Ziel: Vernetzung verschiedener Mobilitätsangebote

Durch die angesprochenen Veränderungen erhofft sich die Verwaltung, künftig eine noch bessere Vernetzung der verschiedenen Mobilitätsangebote im Landkreis Freudenstadt zu erreichen.

Landrat Dr. Rückert ist überzeugt, dass ein gutes und auch finanzierbares Mobilitätsangebot für die Bürgerinnen und Bürger nur erreichbar ist, wenn die verschiedenen Mobilitätsangebote – sei es das ÖPNV-Taxi, der klassische Linienverkehr oder auch Sharingangebote – sinnvoll eingesetzt und kombiniert werden. Für die Mobilität im ländlichen Raum gebe es keine Einzellösung, sondern hier sei eine Kombination verschiedener Angebote notwendig.

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