Automatisches Notrufsystem für Autos entwickelt

Sensoren erkennen einen Unfall und die Schwere der Kollision und melden ihn automatisch an eine Notrufzentrale.
Die App meldet den Unfall, die aktuelle Position des Fahrers und die letzte Fahrtrichtung an eine Notrufzentrale. (Foto: GDV)
Die App meldet den Unfall, die aktuelle Position des Fahrers und die letzte Fahrtrichtung an eine Notrufzentrale. (Foto: GDV)
Redaktion (allg.)

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) hat ein automatisches Notrufsystem entwickelt, das in nahezu allen Autos eingesetzt werden kann. Das „Unfallmeldedienst“ genannte System erkennt laut den Entwicklern eine Kollision und meldet den Unfall automatisch an eine Notrufzentrale.

Kernstück des Notrufs ist demnach ein Stecker für die 12-Volt-Buchse im Auto. Beschleunigungssensoren im Stecker sollen eine Kollision und die Stärke des Aufpralls erkennen. Registriert der Stecker einen Unfall, sendet er laut dem GDV diese Information an eine Unfallmelde-App auf dem Smartphone des Autofahrers. Die App melde dann den Unfall, die aktuelle Position des Fahrers und die letzte Fahrtrichtung an eine Notrufzentrale. Gleichzeitig werde eine Sprechverbindung zwischen der Notrufzentrale und dem Autofahrer am Unfallort hergestellt. Im Fall eines schweren Unfalls sollen sofortige Rettungsmaßnahmen von der Notrufzentrale eingeleitet werden.

Technisch betrieben wird der Unfallmeldedienst von der GDV Dienstleistungs-GmbH & Co. KG (GDV DL), Anbieter des neuen Dienstes sind die teilnehmenden Kfz-Versicherer. Der Unfallmeldedienst helfe den Autofahrern nicht nur bei einem schweren Unfall, sondern auch bei Blech- und Bagatellschäden oder Pannen. Registriert der Unfallmeldestecker nur einen leichten Aufprall oder löst der Autofahrer einen manuellen Pannenruf aus, nimmt der jeweilige Kfz-Versicherer den Unfall auf und organisiert Hilfe, so die Entwickler.

Für den Unfallmeldedienst hat die Versicherungswirtschaft eng mit den Technologie-Unternehmen Bosch und IBM zusammengearbeitet. Bosch entwickelte demnach den Unfallmeldestecker, IBM programmierte die Unfallmelde-App und schuf die IT- und Kommunikationsinfrastruktur. Das Smartphone sende die Daten nur nach einem Unfall oder einem manuellen Hilferuf - Rückschlüsse auf die Fahrweise zu ziehen soll nicht möglich sein.

 

(kb)
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