Düsseldorf beschließt höhere Taxitarife und Anpassungen der Taxenordnung

Der Verkehrsausschuss der Stadt Düsseldorf hat am Mittwoch umfassende Änderungen der Taxenordnung beschlossen, die ab Februar 2025 in Kraft treten sollen. Mindestpreise für Mietwagen kommen vorerst nicht.

Erstmals dürfen Taxifahrer in Düsseldorf künftig Festpreise mit Kunden vereinbaren, wenn Fahrten vorab bestellt werden. | Foto: Pixabay
Erstmals dürfen Taxifahrer in Düsseldorf künftig Festpreise mit Kunden vereinbaren, wenn Fahrten vorab bestellt werden. | Foto: Pixabay

Mit breiter Mehrheit stimmten die Mitglieder für deutliche Tarifsteigerungen und weitere Maßnahmen, um die wirtschaftliche Lage der Taxifahrer zu verbessern. Die letzte Gebührenerhöhung liegt fast zehn Jahre zurück. Seitdem sind die Kosten für die Branche erheblich gestiegen, nicht zuletzt durch Inflation, steigende Mindestlöhne und höhere Ausgaben für Kraftstoffe, Versicherungen und Reparaturen.

Deutliche Tarifsteigerungen beschlossen

Der Grundpreis für eine Taxifahrt wird von 4,50 Euro auf 5 Euro angehoben. Der Kilometerpreis steigt von 2,20 Euro auf 2,70 Euro. Auch der Zuschlag für Großraumtaxis wird angepasst und soll künftig 9 Euro statt bisher 7 Euro betragen. Der Messetarif, eine feste Pauschale für Fahrten von und zu Messen, wird ebenfalls angehoben: von 20 auf 25 Euro.

Die Verwaltung begründete diese Schritte mit einer stichprobenartigen Auswertung der Taxikonzessionen, die seit 2017 rückläufige Umsätze im Gewerbe zeigt. Der derzeitige Taxitarif sei laut Beschlussvorlage „nicht mehr auskömmlich“. Mit den neuen Tarifen soll das Gewerbe in die Lage versetzt werden, die steigenden Kosten zu decken und wieder profitabel zu arbeiten.

Festpreise als neue Option für Kunden

Erstmals dürfen Taxifahrer künftig Festpreise mit Kunden vereinbaren, wenn Fahrten vorab bestellt werden. Bisher war dies nur Mietwagenanbietern gestattet. Dennis Klusmeier, Vorstandsvorsitzender von Taxi Düsseldorf, begrüßt diese Neuerung.

„Das bietet unserer Kundschaft eine Preisstabilität und Preisgarantie, die uns im Wettbewerb stärken kann“ erklärte Klusmeier gegenüber dem WDR.

Verkleinerung des Pflichtfahrgebiets

Eine weitere Anpassung betrifft das sogenannte Pflichtfahrgebiet, also die Regionen, die Taxifahrer bei einem Kundenwunsch bedienen müssen. Dieses Gebiet soll künftig deutlich verkleinert werden. Während es bisher vom Stadtgebiet Düsseldorf bis an den nördlichen und östlichen Rand des Ruhrgebiets reichte, wird es ab Januar 2025 nur noch das nähere Umland umfassen, etwa bis Duisburg oder den Kreis Mettmann.

Mindesttarif für Mietwagen bleibt umstritten

Das Taxigewerbe hatte sich darüber hinaus für die Einführung eines Mindesttarifs für Mietwagenanbieter ausgesprochen. Die Stadt sieht hier jedoch rechtliche Unsicherheiten. Klusmeier verweist auf ein kürzlich ergangenes Urteil des Verwaltungsgerichts Leipzig, das Mindestarife für Mietwagen grundsätzlich für zulässig erklärt hat. Ob Düsseldorf diesem Beispiel folgen wird, bleibt vorerst offen.

Mit den beschlossenen Maßnahmen setzt die Stadt Düsseldorf auf eine Stärkung des Taxigewerbes, das seit Jahren mit wirtschaftlichen Herausforderungen kämpft. Ob die Anpassungen ausreichen, um den Belastungen durch steigende Kosten und den Wettbewerb mit Mietwagenanbietern nachhaltig zu begegnen, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.

„Berlin und München prüfen derzeit, solche Mindesttarife einzuführen. Wir werden auf Politik und Verwaltung in Düsseldorf zugehen und hoffen, dass wir gehört werden und auch hier der Mindesttarif für Mietwagen kommt", so Klusmeier in dem WDR Interview.

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