Zukunft bei Fiat: Jedes Jahr ein neues Modell
Auf den ersten Blick sah Fiat-CEO Olivier Francois mitgenommen aus: Seit dem Sommer 2024 viel schlanker geworden, wirkte er trotz toller Perspektiven eher wie ein Schatten seiner selbst. So begann er auch seine Präsentation sehr bescheiden und erklärte erst einmal, mit welchen Herausforderungen die Marke seit den 2000ern immer wieder zu kämpfen hatte.
Bauweise ermöglicht Preisvorteile
Und warum man den Grande Panda nicht zum Punto oder gar Uno machte, wo er doch denen (mit dem 600) im B-Segment nachfolgt. Doch: Panda ist der stärkere Name und schon im Februar 2024 kündigte man hier neue Modelle auf der CMP-Basis an. Die Ingenieure verzichten wie bei Dacia auf überflüssige Komponenten und reduzieren die Verwendung von unter Umweltgesichtspunkten kritischen Materialien wie beispielsweise Chrom, Leichtmetall, Leder und Schaumstoff.
Und die hochmodulare Bauweise soll ermöglichen, dass sich die neuen Fahrzeugmodelle bis zu 80 Prozent aller Komponenten teilen, insbesondere bei der Innenausstattung. Das soll auch zu „deutlichen Preisvorteilen für die Kunden“ führen.
Blenden wir kurz zurück: Bis 2027 soll je ein neues Modell pro Jahr folgen. Dem City Cars, das zum Grande Panda wurde, dürfte als erstes eine CUV-Limousine sein, die in Südamerika über dem Fastback stehen könnte und in Europa 500 X und Tipo ersetzen kann. Auf globaler Ebene zielt man damit vor allem auf Lateinamerika, den Nahen Osten und Afrika aber eben auch auf Europa – in der Türkei gehört der Tipo als Nachnachnachfolger der kantigen Tofas-Limousinen (einst auf Fiat 131/132-Basis) weiter zu den Topsellern.
Und auch im übrigen Europa brächte ein Modell über dem 600 bessere Margen als nur Kleinwagen im A- und B-Segment. Die Karosserie soll aerodynamisch effizienter sein als beim Panda, aber kein reiner Kompakter mehr sein, sondern eine Brücke zum SUV oder zumindest CUV schlagen. Man darf gespannt sein, was sich Chefdesigner François Leboine, er schon mit dem Renault 5 und dem Panda einen „bärig“ guten Job machte hier einfallen lässt. Problem, Herausforderung und Chance: In diesem Segment kann oder darf sich Fiat ganz neu erfinden, denn Ritmo oder der erste Tipo hatten zwar Charakter, wurden aber nie Kult. Könnte aber klappen, wenn man die ersten Skizzen sieht.
Laut Francois würden alle neuen Modelle derselben Philosophie folgen:
„Funktionalität wird immer von Spaß begleitet. Sie teilen sich außerdem große Bereiche der Technologie, weil sei auf einer gemeinsamen globalen Plattform basieren. Wo auch immer die neuen Fahrzeugmodelle entwickelt werden, sie können in jedem Teil der Welt produziert werden und erfüllen unterschiedliche regionale Anforderungen der Kunden. Die neue Plattform ermöglicht es uns, die zukünftigen Fahrzeuge wahlweise mit Elektro-, Hybrid- oder Verbrennertechnologie auszustatten. Darüber hinaus zeichnet sich die neue Modellfamilie durch eine effiziente Raumnutzung und nachhaltige Materialien aus. Jedes Modell wird eine einzigartige und originelle Interpretation des Geistes von Fiat sein, Fahrzeuge mit modularem Innenraum, ikonischem Design und starker Persönlichkeit zu entwickeln.“
Pickup und Van
Auf unsere Nachfrage nach weiteren Modellen ging Francois dann ganz speziell auf den Pickup ein, der vor allem in Lateinamerika essenziell wichtig ist. Das letzte echte „Weltauto“ war übrigens der „Strada“, doch der wäre in Europa nun mal eine kleine Nische. In Südamerika ist man aber Marktführer im Pickup-Segment. Er habe Leboine im Gegensatz zum Panda noch keine genauen Vorgaben gemacht, aber idealerweise wünscht sich Francois hier eine Möglichkeit, das Fahrzeug sehr variabel zu gestalten.
Hieße: Eventuell mit einer umlegbaren Rücksitzbank und Rückwand, um mehr Ladelänge zu haben und einem Hardtop, dass den Pickup in Europa vielleicht zum Minivan macht. Dann könne man mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen und mit einem echten MPV – also Multi-Purpose-Vehicle ein weiteres neues Kultmodell schaffen. Bis wann? Francois blickt Leboine an – Ende 2026? „Müssten wir soweit sein“ antwortet der.
Wir schätzen: Die technische Basis samt Abmessungen steht, am genauen Aufbau arbeitet man unter Hochdruck. Damit hätte man auch das angedachte Freizeitmobil abgedeckt, das für die Stadt konzipiert ist, aber eben viel Variabler ist.
Günstiges Modell für Familien
Das vierte Modell neben dem Grande Panda, der Limousine und dem Multi-Pickup könnte ein geräumiger SUV für die ganze Familie werden, der sieben Sitze bietet und preislich sehr günstig ist – aber in der Größe zwischen Opel Frontera und Grandland stehen könnte. Oder: Auf Grandland-Format extrem viel Innenraum böte. Im Februar 2024 erklärte Francois:
„Es bietet Familien auf der ganzen Welt ein großes Platzangebot und ausgeprägte Robustheit.“
Womit wir beim „Weltgedanken“ sind. Denn in Nordamerika und in Ozeanien konnte man 2024 nur rund 13.000 respektive 9.000 Einheiten absetzen, wobei es sich praktisch nur um den 500 handelt. Will Fiat diese Märkte nicht ganz aufgeben, wäre es günstig, die Marke etwas breiter aufzustellen, zumal in den USA auch Chrysler total und Dodge merklich schwächeln.
Bleibt zu hoffen, dass Fiat seine angekündigte Neuheitenoffensive durchsetzen kann und die Modellplanung nicht von einst fünf auf dann nur noch drei Modelle zusammenstreichen muss, denn: Wenn man Limo und SUV sowie Pickup und Freizeitfahrzeug zusammenlegt, hätte man trotzdem je eine Neuheit bis 2027.
Was bedeutet das?
Mit 1,2 Millionen Einheiten war Fiat auch 2024 wieder stärkste Stellantis-Marke. Performt aber nur in Südamerika, Italien und der Türkei wirklich. Hier muss Francois gegensteuern – mit Dolce Vita und Felicita allein wird es nicht gelingen – aber mit technisch starken Produkten, die das mitbringen, schon.
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