Der Audi e-tron 55 quattro 300 ist ein komfortabler Mietwagen

Der elektrisch angetriebene SUV bietet den Fahrgästen viel Platz und einen hohen Fahrkomfort, aber mit dem Strom geht er nicht sonderlich sparsam um.

Der Audi e-tron advanced 55 quattro 300 kW ist ein komfortabler Stromer, aber kein besonders sparsamer. (Foto: Dietmar Fund)
Der Audi e-tron advanced 55 quattro 300 kW ist ein komfortabler Stromer, aber kein besonders sparsamer. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Bei einer Versammlung des Chauffeur-Verbandes kurz vor Beginn der Corona-Pandemie einen Audi e-tron auszustellen, war folgerichtig. Der massig wirkende SUV ist nämlich vom Platzangebot und vom Komfort-Niveau her für hochwertige Fahrgastbeförderungen hervorragend geeignet. Aufgrund des hohen Anschaffungspreises von über 80.000 Euro (incl. MwSt.) und des hohen Leergewichts von von knapp 2,6 Tonnen muss man ihn sich aber erst einmal leisten können, denn mit einem Durchschnittsverbrauch von rund 25 kWh/100 km selbst bei vorausschauender Fahrweise im Modus „Efficiency“ ist der Audi-Stromer nicht sonderlich sparsam. Auch seine Reichweite von bis zu 441 Kilometern ist nicht wegweisend. Das sind die wichtigsten Ergebnisse eines taxi-heute-Tests, für den Audi einen e-tron advanced quattro 300 zur Verfügung stellte. Er hatte die größte Batterie mit einer Brutto-Kapazität von 90 kWh.

Der e-tron 55 quattro bietet bis zu vier Fahrgästen einen guten Fußraum, auch im Fond gute Kniefreiheit und genügend Luft über dem Scheitel. Wäre da nicht die auf die ausklappbare Armlehne mit Getränkehaltern zurückzuführende harte Polsterung des Mittelsitzes, könnten hinten sogar drei schlanke Erwachsene bequem sitzen. Sie können ihre Klimatisierung selbst einstellen und haben genügend Luftausströmer.

Der Kofferraum ist für vier Fahrgäste groß genug und trotz SUV-typischer hoher Ladekante bequem beladbar. Mit zwei Griffen hinter der elektrisch angetriebenen Heckklappe kann man die Lehne der Rücksitzbank asymmetrisch geteilt umklappen, wobei vorn zwar eine leichte Schräge entsteht, aber keine Kante, die beim Beladen stören würde.

Die Grundfunktionen lassen sich gut bedienen und das im Testwagen verbaute Head-Up-Display ist eine Empfehlung wert. Die haptische Rückmeldung des Touchscreens ist aber deutlich schlechter als früher die der Drehregler und Tasten. Dafür entschädigt der „Handschmeichler“, den Audi als Wählhebel eingebaut hat. Mit ihm kann man gut rangieren.

Nicht optimal ist das Rekuperieren gelöst. In die vorwählbare und gut funktionierende Automatik für die Rekuperation kann man per Schaltpaddel eingreifen, aber es bleibt unklar, ob dies in Stufen oder nur durch einmaliges Heranziehen geschehen soll. Auch die Bedienungsanleitung sagt dazu nichts. Das Fahren mit nur einem Pedal ist im Audi e-tron nicht möglich.

Die Ladedaten und die Reichweitenprognose zeigt der Bordcomputer zuverlässig an. Der überwiegend auf Überlandstrecken erzielte Durchschnittsverbrauch von 25,41 kWh/100 km liegt im Bereich des Normverbrauchs nach WLTP, den Audi angibt. Einen Kurzzeitverbrauch unter 20 kWh/100 km, die heute als gut gelten, kann man allenfalls im Stadtverkehr aus dem Display ablesen. Hier muss man dem hohen Leergewicht von 2.595 Kilogramm Tribut zollen.

Der ausführliche Testbericht ist für die Ausgabe 6-7/2022 von taxi heute eingeplant. Interessierte Leserinnen und Leser können detaillierte Testnotizen als pdf-Dateien im Downloadbereich dieser Meldung herunterladen.

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