Mercedes-Benz schickt neuen Vito auf Touren

Die drei Varianten für die Personenbeförderung heißen jetzt Vito Tourer. Sie umfassen auch einen Frontantrieb.
Dietmar Fund

Mercedes-Benz hat am 28. Juli in Berlin die ersten langen Varianten des neuen Transporters Vito vorgefahren und zum Anfassen vor den Journalisten geparkt. Die dritte Generation des im Baskenland gebauten T5-Konkurrenten soll mit vollverzinkter Karosserie, erweiterter Nahtabdichtung und deutlich erweiterter Holraumkonservierung endgültig die Rostprobleme vergessen machen, die die erste Generation mit Frontantrieb auch im Taxigewerbe hatte.

Mit der in dieser Hinsicht unauffälligen zweiten Generation teilt sich die dritte die beiden Radstände, was auf eine weitgehende Übernahme der Bodengruppe und des Fahrwerks hindeutet, das nun eine elektromechanische Lenkung bekommen hat. Nach wie vor gibt es in Verbindung mit zwei unterschiedlich langen hinteren Überhängen drei Längen. Mit maximal 1.910 Millimetern ist der Vito sogar in allen Allradversionen tiefgaragentauglich.

Für die Personenbeförderung sind nun drei Ausstattungsvarianten namens Tourer im Programm. Der Tourer Base ist Siebdruck-Fußboden, Hartfaserplatten als Seitenverkleidung, sehr einfacher Dachverkleidung, viel lackiertem Blech und fest montierten Sitzbänken selbst für Schülertransporte zu karg.

Die gute Mitte markiert der Tourer Pro mit halbhohen, grauen Seitenwandverkleidungen aus Kunststoff, Stoff-Himmel und hinterschäumtem Kunststoffboden. Für ihn gibt es auch auf Schienen montierte, verstellbare Bänke.

Für hochwertigere Taxi-Einsätze ist der Tourer Select gedacht, dessen „Komfortbestuhlung“ in zwei Reihen längs verschiebbar ist und einen klappbaren Sitz an der rechten Schiebetüre aufweist. Die Sitzbänke sind wickel- und herausnehmbar. Eine halbautomatische Klimaanlage ist beim Tourer Select Serie.

Die drei Ausstattungen können mit den drei Längen und mit zwei Motorenfamilien kombiniert werden. Neu ins Programm kommen zwei Varianten eines von Renault gebauten Vierzylinders mit 1,6 Litern Hubraum, die quer eingebaut die Vorderräder antreiben. Der Vito 109 CDI bietet mit ihm 65 kW/88 PS und ein maximales Drehmoment von 230 Newtonmetern zwischen 1.500 und 2.000/min, der Vito 111 CDI kommt auf 84 kW/114 PS und 270 Newtonmeter zwischen 1.500 und 2.500/min. Beide sind nur mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe erhältlich, weil die Entwickler für eine Automatik-Variante keine Nachfrage sehen.

Den bekannten 2,1-l-Vierzylinder mit zwei Turboladern gibt es wie schon in der V-Klasse mit 100 kW/136 PS, 120 kW/163 PS und 140 kW/190 PS. Die stärkste Variante hat serienmäßig die Siebengang-Wandlerautomatik, die für die beiden schwächeren optional zu haben ist. Zusätzlich zum Heckantrieb dieser Modelle ist für diese Motorisierungen auch ein permanenter Allradantrieb bestellbar, bei dem die Bodenfreiheit dieselbe wie bei den Heck- und Fronttrieblern ist.

Auf der langen Aufpreisliste des neuen Vito stehen auch die vielen feinen Fahrerassistenzsysteme, die man schon für die V-Klasse haben kann. Für das mobile Gewerbe am interessantesten dürfte der Auffahrwarner „Collision Prevention Assist“ sein, der nur 220 Euro kosten soll. Für die vielen Nachtfahrten nicht zu verachten ist auch das Intelligent Light System mit Voll-LED-Scheinwerfern.

Ein Taxi-Paket für den Vito soll voraussichtlich ab Ende 2014 bestellbar sein, teilte der Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland auf Anfrage von taxi heute mit. Das Taxameter werde sich im Innenspiegel befinden. Die Fahrzeugelektronik werde für die Steuerung von Funk, Dachzeichen und Taxi-Alarmanlage vorbereitet sein. Die Frage nach den möglichen Einbauorten des Funkgerätes und einem alternativen Einbauort für ein herkömmliches Taxameter blieb leider unbeantwortet.

Eine erste Preisliste zum Vito hat Mercedes-Benz bereits auf seiner Internetseite veröffentlicht.

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