Aktuelle Pkw-Zulassungszahlen (Update Oktober 2024) mit Produktions-, E-Auto- und Exportzahlen

Die aktuellen Zulassungszahlen: Von Produktionszahlen über das Wachstum bei E-Autos bis hin zur Exportlage – die neuesten VDA-Zahlen bieten auch einen aufschlussreichen Einblick in die wirtschaftliche Verfassung des Landes und die Entwicklung der Automobilindustrie.

Die Langzeitgrafik: Mit der Corona-Pandemie im Jahr 2020 brachen die Pkw-Zulassungszahlen deutlich ein. In den letzten Jahren legten die Zulassungszahlen von Elektroautos deutlich zu, was auch auf die hohe Förderung zurückzuführen war. Im Jahr 2023 stiegen die Zulassungszahlen der Verbrenner erstmals seit 2019 wieder stärker an als die der Elektroautos. Gleichzeitig brachen die Zulassungszahlen von Elektroautos regelrecht ein (PHEV = Plugin Hybrid, BEV = rein elektrisch). | Grafik: HUSS-VERLAG
Die Langzeitgrafik: Mit der Corona-Pandemie im Jahr 2020 brachen die Pkw-Zulassungszahlen deutlich ein. In den letzten Jahren legten die Zulassungszahlen von Elektroautos deutlich zu, was auch auf die hohe Förderung zurückzuführen war. Im Jahr 2023 stiegen die Zulassungszahlen der Verbrenner erstmals seit 2019 wieder stärker an als die der Elektroautos. Gleichzeitig brachen die Zulassungszahlen von Elektroautos regelrecht ein (PHEV = Plugin Hybrid, BEV = rein elektrisch). | Grafik: HUSS-VERLAG
Thomas Kanzler
(erschienen bei VISION mobility von Redaktion (allg.))

Oktober 2024

Im Oktober 2024 verzeichnete Deutschland 231.992 Neuzulassungen von Pkw, was einem Anstieg von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Im Zeitraum von Januar bis Oktober 2024 wurden insgesamt 2.348.066 Fahrzeuge neu zugelassen, eine stagnierende Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr.

Von den im Oktober zugelassenen Fahrzeugen entfielen 160.553 auf deutsche Marken, was einem Zuwachs von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gleichkommt. Ausländische Marken hingegen verzeichneten mit 71.439 Neuzulassungen einen leichten Rückgang von 1 Prozent. Im Bereich der Elektromobilität gab es 54.842 Neuzulassungen, was einem Plus von 2 Prozent entspricht. Batterielektrische Fahrzeuge (BEV) erlitten einen Rückgang von 5 Prozent mit 35.491 Neuzulassungen, während Plug-in-Hybride (PHEV) mit 19.337 Einheiten einen Anstieg von 18 Prozent zeigten.

Die Produktion von Fahrzeugen in Deutschland erreichte im Oktober 377.700 Einheiten, was einem deutlichen Anstieg von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In den ersten zehn Monaten des Jahres wurden insgesamt 3.474.300 Fahrzeuge produziert, ein leichter Zuwachs von 1 Prozent. Der Exportanteil der Produktion lag bei 293.700 Fahrzeugen, ebenfalls ein Anstieg von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, und insgesamt wurden bis Oktober 2.696.500 Fahrzeuge exportiert, was einem Anstieg von 4 Prozent entspricht.

September 2024

Im September 2024 wurden in Deutschland insgesamt 208.848 Neuwagen zugelassen, was einem Rückgang von 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Im Zeitraum von Januar bis September 2024 sanken die Neuzulassungen um 1 Prozent auf insgesamt 2.116.100 Fahrzeuge.

Von den im September zugelassenen Fahrzeugen entfielen 145.285 auf deutsche Marken, die einen Rückgang von 6 Prozent verzeichneten, während ausländische Marken mit 63.563 Neuzulassungen einen noch stärkeren Rückgang von 10 Prozent erlebten. Innerhalb der Antriebsarten ist ein gemischtes Bild zu beobachten: Elektrofahrzeuge erreichten mit 49.454 Neuzulassungen ein Plus von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wobei die batterieelektrischen Fahrzeuge (BEV) mit 34.479 Einheiten ein Plus von 9 Prozent verzeichneten. Plug-in-Hybride (PHEV) hingegen sanken um 3 Prozent auf 14.936 Einheiten.

Die Produktion in Deutschland stieg im September um 9 Prozent auf 393.600 Fahrzeuge, während von Januar bis September eine leichte Abnahme von 1 Prozent auf 3.110.900 Einheiten zu verzeichnen ist. Besonders stark präsentierte sich der Export: Mit 305.400 exportierten Fahrzeugen im September wurde ein Anstieg von 11 Prozent erreicht, bezogen auf den Jahreszeitraum bedeutete dies ein Plus von 3 Prozent auf 2.420.200 Fahrzeuge.

August 2024

Im August 2024 wurden in Deutschland 197.322 Fahrzeuge neu zugelassen, was einen Rückgang von 28 % im Vergleich zum Vorjahresmonat bedeutet. Für den Zeitraum von Januar bis August 2024 beläuft sich die Gesamtzahl der Neuzulassungen auf 1.907.226 Fahrzeuge, was keine Veränderung im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres darstellt.

Von den in Deutschland im August neu zugelassenen Fahrzeugen entfielen 136.115 auf deutsche Marken inklusive Konzernmarken, was einen Rückgang von 23 % im Vergleich zum Vorjahresmonat bedeutet. Ausländische Marken verzeichneten 61.207 Neuzulassungen, was einem erheblichen Rückgang von 36 % entspricht. Im Zeitraum von Januar bis August 2024 lagen die Neuzulassungen deutscher Marken bei 1.301.982, ein Rückgang von 1 %, während ausländische Marken 605.244 Neuzulassungen verzeichneten, was keine Veränderung im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

Besonders stark betraf dies den Elektroautosektor: Im August 2024 wurden 40.606 Elektrofahrzeuge neu zugelassen, was einem Rückgang von 60 % im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Im Detail sank die Anzahl der neu zugelassenen batterieelektrischen Fahrzeuge (BEV) um 69 % auf 27.024 Einheiten, während die Plug-in-Hybridfahrzeuge (PHEV) mit 13.565 Neuzulassungen einen moderaten Rückgang von 7 % verzeichneten. Betrachtet man den Zeitraum Januar bis August 2024, so wurden insgesamt 359.926 Elektrofahrzeuge zugelassen, was einem Rückgang von 22 % entspricht. Die Zulassungen von BEVs reduzierten sich um 32 % auf 241.911 Einheiten, während die PHEVs mit 117.925 Neuzulassungen einen Anstieg von 9 % verzeichnen konnten.

Die Produktion in Deutschland stieg im August auf 313.700 Fahrzeuge, was einer Zunahme von 24 % im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Für den Zeitraum Januar bis August 2024 wurden insgesamt 2.723.100 Fahrzeuge produziert, was einem leichten Rückgang von 2 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Davon gingen 241.200 Fahrzeuge in den Export, was einem Anstieg von 36 % im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Im Gesamtzeitraum Januar bis August 2024 wurden 2.115.900 Fahrzeuge exportiert, was einem leichten Anstieg von 2 % entspricht.

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Trotz Deutschland: Zulassungszahlen für E-Autos in Europa stabil

Update vom 30.09.2024 von Claus Bünnagel

Die Zulassungszahlen für batterieelektrische Fahrzeuge von Januar bis August 2024 zeigen deutliche Verschiebungen auf dem europäischen Markt.

Laut aktuellen Zahlen des Center of Automotive Management sind die Gesamtzulassungen für batterieelektrische Fahrzeuge von Januar bis August 2024 in der EU, der EFTA und im Vereinigten Königreich im Vergleich zum Vorjahr nur leicht um 5,5% zurückgegangen. Dass es nicht sogar ein Plus gibt, liegt alleine an der Entwicklung in Deutschland, wo das Ende der E-Auto-Förderung zum Jahresende 2023 zu einem deutlichen Rückgang der Zulassungen von Stromern um 32 % auf 241.911 Einheiten geführt hat. Ein ähnliches Bild ergibt sich für Schweden, wo ebenfalls Änderungen der Förderpolitik zu einem starken Minus von 21 % in dem Segment führten. Ansonsten weißt nur noch Italien mit –12,3 % einen signifikanten Rückgang bei den Zulassungen von E-Autos auf.

Großbritannien und Frankreich holen auf. Davon abgesehen gab es teilweise erhebliche Steigerungen im E-Auto-Markt verschiedener europäischer Länder zu verzeichnen. In Großbritannien (+10,5 %), Frankreich (+ 8,1 %), Belgien (+41,3 %) und vor allem Dänemark (+50,8 %) konnten die Stromer deutlich zulegen. Mit diesem Schwung schließen Großbritannien und Frankreich mehr und mehr zu Deutschland als größtem Markt für E-Autos in Europa auf.

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ADAC: Noch keine Trendwende bei den E-Auto-Zulassungen

Update vom 20.08.2024 von Johannes Reichel

Gewerbliche Zulassungen dürften erst 2025 wieder Fahrt aufnehmen, so die Prognose. Positive Tendenzen gibt es aber auf dem Gebrauchtwagenmarkt.

Im Juli 2024 wurden 30.762 reine Elektrofahrzeuge in Deutschland zugelassen (12,9 Prozent aller neuzugelassenen Fahrzeuge). Gegenüber dem Vormonat ist das ein Rückgang um fast 13.000 Fahrzeuge oder rund 29 Prozent (Juni 2024: 43.412 Zulassungen), im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich ein Minus von 36,8 Prozent. Die nach dem deutlichen Anstieg der Zulassungszahlen im Juni (plus 46 Prozent gegenüber Mai 2024) erhoffte Trendwende hat demnach nicht eingesetzt. Allerdings sind die Rückgänge im vergangenen Monat über alle Antriebsarten spürbar (insgesamt 238.263 Zulassungen, minus 19,9 Prozent gegenüber Juni).Der genauere Blick auf die Zahlen zeigt, dass im Juli vor allem die privaten E-Auto-Neuzulassungen wieder stark zurück gegangen sind. Die gewerblichen Anmeldungen bleiben bei den Elektroautos zudem weiterhin auf dem niedrigen Niveau der vergangenen Monate und unter dem Vorjahr. Standen gewerbliche Zulassungen 2023 im Schnitt für rund 23.000 neue Fahrzeuge, sind es im Jahr 2024 bisher im Mittel nur rund 18.000 Elektroautos.

Gewerbliche Flotten in zentraler RolleAus Sicht des ADAC ist ein Hochlaufen der gewerblichen Flotten unabdingbar, damit sich ein solider Gebrauchtwagenmarkt entwickelt. Allerdings erwartet der Mobilitätsclub auch in den kommenden Monaten hier keinen merklichen Anstieg: Viele gewerbliche Kunden dürften das Ende des voraussichtlich noch bis Dezember andauernden Gesetzgebungsverfahrens der Bundesregierung zur angekündigten Wachstumsinitiative abwarten, die unter anderem Sonderabschreibungen für neue, gewerblich zugelassene Elektrofahrzeuge und Änderungen bei der Dienstwagenbesteuerung umfassen soll.Davon unabhängig zeigt der Gebrauchtwagenmarkt schon jetzt positive Tendenzen. Mit 16.756 Besitzumschreibungen (2,8 Prozent) wechselten im Juli 2024 so viele batterieelektrische Fahrzeuge den Halter wie noch nie.

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Neuzulassungen von Pkw in Deutschland steigen im Januar 2024 - besonderes Wachstum bei Elektroautos

Update vom 12.02.2024 von Redaktion (allg.)

Die Neuzulassungen von PKWs nahmen in Deutschland erheblich zu, insbesondere die von Elektrofahrzeugen. Während die Neuzulassungen beider, inländischer und ausländischer Marken, stiegen, ist der Anstieg bei Fahrzeugen ausländischer Hersteller leicht höher. Währenddessen zeigt die Produktionsseite ein gedämpfteres Bild mit einem leichten Rückgang. Der Export stieg hingegen leicht an.

Im Januar 2024 wurden 213.600 neue Personenkraftwagen auf deutschen Straßen zugelassen - eine Erhöhung um 19% gegenüber dem Vorjahr, wie aktuelle Daten zeigen. Diese Zahlen scheinen darauf hinzudeuten, dass sich die Belebung des Automobilmarktes in Deutschland fortsetzt.Unter diesen Neuzulassungen stammten 149.300 Fahrzeuge von deutschen Marken und Konzernmarken - ebenfalls ein Wachstum von 19% im Vergleich zum Vorjahr. Ausländische Marken zeichneten sich jedoch durch ein leicht größeres Wachstum aus, indem sie mit 64.300 Neuzulassungen einen Anstieg von 20% im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten.Ein besonders interessanter Aspekt der aktuellen Daten ist die Existenz und das Wachstum der Elektroauto-Marken. Unter den gesamten Neuzulassungen waren 36.870 Elektrofahrzeuge, was einem beachtlichen Wachstum von 37% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Batterieelektrofahrzeuge (BEV) allein machten rund 22.470 Neuzulassungen aus, wobei sie ein Wachstum von 24% über dem Vorjahr verzeichneten. Plug-in-Hybride (PHEV) verzeichneten mit 14.390 Neuzulassungen ein starkes Wachstum von 63%.Allerdings steht dieser positiven Entwicklung auf dem Absatzmarkt eine eher gedämpfte Stimmung auf der Produktionsseite gegenüber. Die deutschen Automobilhersteller produzierten im Januar 2024 insgesamt 312.100 Fahrzeuge. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Rückgang von 4%. Der Export von in Deutschland produzierten Fahrzeugen hingegen stieg um 2% auf insgesamt 227.800 Einheiten.Insgesamt lässt sich feststellen, dass sich der Automobilmarkt in Deutschland trotz der Herausforderungen weiter zu erholen scheint. Zudem lässt die starke Zunahme bei den Neuzulassungen von Elektroautos vermuten, dass die deutschen Autofahrerinnen und Autofahrer zunehmend bereit sind, sich für umweltfreundliche Alternativen zu entscheiden. Der Rückgang bei der Produktion weist jedoch auf die anhaltenden Schwierigkeiten hin, die strukturellen Veränderungen in der Branche zu bewältigen. Es bleibt zu hoffen, dass sich in den kommenden Monaten weitere positive Trends abzeichnen.

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Trotz Umweltbonus-Aus: Neuzulassungen von E-Autos legen im Januar zu

Update vom 05.02.2024 von Claus Bünnagel

Der Anstieg betrug 24 % bei vollelektrischen Fahrzeugen und 63 % bei Plug-In-Hybriden.

Im Januar wurden nach Zahlen von KBA und VDA insgesamt 36.900 elektrifizierte Neufahrzeuge in Deutschland zugelassen – ein zwar vergleichsweise geringes Volumen, aber dennoch trotz Umweltbonus-Aus im Dezember ein Anstieg von knapp 37 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Grund dafür könnte sein, dass viele Autohersteller den Wegfall der Förderung mit eigenen Prämien aufgefangen haben.Besonders stark fiel der Anstieg bei den Plug-In-Hybriden aus, die um knapp 63 % auf 14.400 Einheiten zulegten. Schwächer dagegen zeigte sich das Plus mit 24 % auf 22.500 Fahrzeuge bei den vollelektrischen Fahrzeugen. Für das Gesamtjahr allerdings rechnet der VDA mit einem Absatz von nur 451.000 reinen Stromern und damit einem Minus von 14 % gegenüber 2023. Nach Prognose des Verbands könnten Plug-In-Hybride dagegen mit 185.000 Einheiten leicht um 5 % hinzugewinnen. Über alle Antriebsarten hinweg wurden im Januar 2024 rund 213.600 Neuzulassungen auf dem deutschen Pkw-Markt registriert und damit knapp ein Fünftel mehr als im Vorjahresmonat.

Inlandsproduktion rückläufigDie Pkw-Inlandsproduktion erreichte im Januar lediglich ein Volumen von 312.100 Einheiten. Das waren 4 % weniger als im Vorjahresmonat. Gleichzeitig lag die aktuelle Produktion im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 um 16 % niedriger.Der Export stieg dagegen leicht im abgelaufenen Monat: Es wurden 227.800 fabrikneue Pkw aus Produktionsstätten in Deutschland exportiert, ein Plus von 2 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Aber auch der Export befindet sich im Januar noch 21 % unter dem Vorkrisenniveau des Jahres 2019.

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CAM rechnet für 2024 mit rückläufigen Neuzulassungen bei E-Autos

Update vom 10.01.2024 von Claus Bünnagel

Nach dem Wegfall der Kaufprämie und hoher mikro- sowie makroökonomischer Unsicherheiten ist ein Absatz von nur noch 430.000 bis 480.000 vollelektrischen Pkw in Deutschland wahrscheinlich.

Die zukünftige Entwicklung des deutschen Elektrofahrzeugmarktes ist mit großen Unsicherheiten behaftet. Angesichts konjunktureller Risiken, der vorzeitigen Beendigung der Kaufprämie für Elektroautos und weiterhin mangelnder preisgünstiger Modelle rechnet das Center of Automotive Management (CAM) für das laufende Jahr 2024 mit rückläufigen E-Auto-Neuzulassungen in einer Spanne zwischen 430.000 bis 480.000 Pkw. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2023 wurden 524.000 vollelektrische Pkw neu zugelassen.Studienleiter Prof. Stefan Bratzel: „Die Elektromobilität in Deutschland befindet sich nach dem Wegfall der Kaufprämie in einer schwierigen Übergangsphase mit rückläufigen Elektroneuzulassungen im Jahr 2024. Die hohen Anschaffungspreise von Elektroautos von im Mittel rund 52.000 Euro und der Mangel an günstigen Modellen im Vergleich zu Verbrennerfahrzeugen sind für breite Käufergruppen ein Kaufhindernis. Es ist davon auszugehen, dass viele Automobilhersteller im Jahr 2024 durch entsprechende Rabattierungen die Anschaffungspreise reduzieren und damit geringere Margen in Kauf nehmen werden. Vorteile haben Automobilhersteller wie Tesla oder chinesische Hersteller, die dank ihrer hohen vertikalen Integration und Erfahrung bereits eine bessere Kostenposition besitzen. Erst im Jahr 2025 kann aufgrund einer höheren Anzahl kostengünstiger Modelle wieder mit einer stärkeren Dynamik der Elektromobilität in Deutschland gerechnet werden.“

Wettbewerbsfähige Anschaffungspreise nötigDamit der Hochlauf der Elektromobilität kurz- und mittelfristig wieder an Fahrt aufnehmen kann, sind neben ausgereiften technischen Fähigkeiten (d.h. Reichweite, Ladeleistung, Verbrauch) der Fahrzeuge insbesondere wettbewerbsfähige Anschaffungspreise erforderlich, so dass CAM in seiner Studie. In einer Analyse von mehr als 100 Elektromodellen, die im vergangenen Jahr 2023 in Deutschland neu zugelassen wurden, weisen der BYD Dolphin und das Tesla Model 3 gegenwärtig das attraktivste Verhältnis zwischen den Anschaffungskosten und der verfügbaren WLTP-Reichweite auf. Der BYD Dolphin ist zu Preisen ab 35.990 Euro (brutto) erhältlich und bietet in der Einstiegsvariante 427 km Reichweite (WLTP), was einem Preis-Reichweiten-Verhältnis von ca. 84 Euro/km entspricht. Auf ähnliche Werte kommt das Tesla Model 3: Mit einem Bruttolistenpreis von 45.668 Euro und einer WLTP-Reichweite von 513 km ergibt sich ein Faktor von 89 Euro /km. Damit liegen beide Modelle deutlich unterhalb des mittleren Preis-Reichweiten-Verhältnisses, das über alle 105 untersuchten Fahrzeuge in Deutschland rund 115 Euro/km beträgt.

Auch der neue Fiat 600 (89 €/km) und das Schwestermodell Jeep Avenger (91 Euro/km) aus dem Stellantis-Konzern weisen als Volumenmodelle eine günstige Relation zwischen dem Bruttolistenpreis und der verfügbaren WLTP-Reichweite auf. Die Top 5 komplettiert der VW ID.7, der insbesondere unter Berücksichtigung seiner Fahrzeugklasse (Obere Mittelklasse) stark positioniert ist. Bei einem Anschaffungspreis von mindestens 56.995 Euro wird den Kunden bereits eine WLTP-Reichweite von 621 km geboten. Premiummodelle sucht man in der Top-10-Liste sachlogisch vergebens, da sich der Fahrzeugpreis bekanntlich nicht ausschließlich aus den technischen Daten ergibt, sondern auch andere Faktoren wie Material- und Verarbeitungsqualität oder Markenreputation berücksichtigt. Insgesamt zeigt sich jedoch, dass alle der 15 meistverkauften E-Auto-Modelle unterhalb des Durchschnitts liegen.

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Statistik: Neuzulassungen bei BEV rückläufig, PHEV brechen ein

Update vom 03.02.2023 von Johannes Reichel

Vorzieheffekte wirken nach: Der starke Jahresabschluss bei Stromern beschert nun einen schwachen Start ins Jahr 2023, zumal die Prämie für PHEVs wegfiel. Die Hybriden brechen ein. BEV-Stabilisierung erwartet.

Der deutsche Pkw-Markt ist schwach ins neue Jahr gestartet, so die Bilanz des Verband der Automobilindustrie (VDA) sowie des Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK). Im Januar gingen die Pkw-Neuzulassungen gegenüber dem Vorjahresmonat um drei Prozent zurück. Laut Kraftfahrt-Bundesamt wurden 179.200 neue Pkw registriert. Das ist das zweitniedrigste Zulassungsniveau in einem Januar seit 1991, so der Verband. Damit liege laut VDA der deutsche Pkw-Markt nach wie vor deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau. Im abgelaufenen Monat wurden 33 Prozent weniger Pkw neu zugelassen als noch im Januar 2019.Als regelrechten Einbruch bezeichnet der VDIK den Rückgang bei Elektrofahrzeugen. Im Januar wurden nur knapp 27.000 neue E-Pkw zugelassen. Das entspricht einem Rückgang um 32 Prozent. Besonders stark rückläufig waren die Neuzulassungen von Plug-in-Hybriden, nämlich um 53 Prozent auf nur noch 8.900 Einheiten. Für diese Fahrzeuge gibt es seit Jahresbeginn keine staatliche Kaufförderung mehr. Außerdem fuhren 18.100 reine Elektro-Pkw neu auf die Straßen (minus 13 Prozent). Der Anteil der E-Fahrzeuge sank im Januar auf 15 Prozent, im Jahresverlauf 2022 lag er im Durchschnitt noch bei 31 Prozent. Dagegen hatten im Januar mehr neue Pkw einen Dieselmotor (22 Prozent) beziehungsweise einen Benzinmotor (39 Prozent).„Der schwache Jahresbeginn muss im Zusammenhang mit dem sehr starken Jahresende 2022 betrachtet werden. Gerade die Neuzulassungen von E-Fahrzeugen wurden im Dezember vorgezogen und fehlen nun. Wir erwarten jedoch, dass der Markt nach dem Auslaufen dieses Vorzieheffektes wegen der verbesserten Lieferfähigkeit ins Plus drehen wird. Dennoch hinterlässt die Kürzung der E-Auto-Förderung 2023 deutliche Spuren. Wir befürchten, dass es mit der bisherigen Dynamik vorerst vorbei ist", meint Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK).

Der starke Endspurt zum Jahresende 2022 hatte auch Auswirkungen auf die privaten Zulassungen im Januar, 56.700 Zulassungen entsprechen einem Minus von 12 Prozent. Der Anteil am Gesamtmarkt liegt damit bei 32 Prozent. Der Nutzfahrzeugmarkt konnte im Januar hingegen mit einem Plus von 15 Prozent auf 26.700 Zulassungen kräftig zulegen. Sowohl leichte als auch schwere Nutzfahrzeuge trugen zu dem Zuwachs bei. Deutlich niedriger als bei den Pkw fällt hingegen der Absatz neu zugelassener Nutzfahrzeuge mit alternativem Antrieb aus. 2022 lag er unter 10 Prozent.VDA: Deutsche Hersteller verbuchen BestellrückgängeBei den deutschen Pkw-Herstellern gingen im Januar 37 Prozent weniger Bestellungen aus dem Inland ein als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Beim Auslandsgeschäft verbuchten die deutschen Hersteller einen Orderrückgang von 21 Prozent gegenüber dem Januar 2022. Insgesamt lagen damit die Auftragseingänge im abgelaufenen Monat knapp 23 Prozent unter dem Wert des Januars 2022.In Automobilfabriken in Deutschland liefen im Januar 329.000 Pkw von den Bändern (+31 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat). Hier spielte, neben einem zusätzlichen Arbeitstag, vor allem die im Vergleich zum Vorjahr etwas verbesserte Situation bei den Lieferengpässen eine Rolle. Noch immer aber liegt das Produktionsniveau unter dem Vor-Corona-Niveau: Im Januar 2022 wurden 12 Prozent weniger Pkw in Deutschland produziert als im Januar 2019.Über eine halbe Million reine BEV im Jahr 2022Der VDA veröffentlichte zudem die Jahresbilanz für die Produktion von Elektrofahrzeugen in Deutschland: Im Jahr 2022 liefen insgesamt 884.600 Elektro-Pkw in Deutschland vom Band. Davon waren 585.000 BEV, 299.600 waren PHEV. Damit war mehr als jeder vierte produzierte Pkw im Jahr 2022 mit einem Elektromotor ausgestattet.

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Kfz-Zulassungen: Erstmals mehr Elektro als Diesel

Update vom 08.08.2021 von Johannes Reichel

Wenn man Plug-in-Hybride und BEV addiert, haben die elektrifizierten Fahrzeuge die Diesel überholt. Von Januar bis Juli kommen sie auf 23 zu 22,2 Prozent. Ganz vorn liegen aber weiter Benziner mit 38,7 Prozent.

Erstmals haben elektrifizierte Fahrzeug über das gesamte bisherige Kalenderjahr betrachtet die Diesel-Modelle im Verkauf überholt. Das ergeben die jüngsten Zulassungszahlen in Deutschland. Im Juli 2021 wurden 55.656 Elektrofahrzeuge neu zugelassen, das entspricht einem Zuwachs von 55 Prozent. In den ersten sieben Monaten haben sich die Elektro-Neuzulassungen auf 368.200 Einheiten gegenüber dem Vorjahreszeitraum nahezu verdreifacht (plus 183 Prozent). Darunter waren 174.180 batteriebetriebene Elektroautos (plus 185 Prozent) und 193.725 Plug-In-Hybride (plus 182 Prozent), wie der Verband der Kraftfahrzeugimporteure VDIK. Der Anteil am Gesamtmarkt betrug 23 Prozent. Die Selbstzünder kamen im gleichen Zeitraum laut Zahlen des Kraftfahrtbundesamts (KBA) auf 22,2 Prozent. Ganz vorn liegen allerdings weiterhin die reinen Benziner mit 38,7 Prozent, die übrigen Zulassungen machen vor allem die geschlossenen Hybride aus.Halbleiter-Mangel lässt Markt im Juli einbrechenMit gesamt 1,67 Millionen neuen Pkw erzielte der Markt zwar ein Plus von 6,7 Prozent gegenüber dem von der Pandemie geprägten Vorjahr mit teilweisem Shut-Down in Produktion und Handel, allerdings brach im Juli 2021 der Markt um 24,9 Prozent zum Vorjahresmonat ein. Grund ist der eklatante Halbleitermangel. Experten sehen den starken Elektro-Trend als Ergebnis der massiven staatlichen Incentivierung. Auch die EU-Klimaschutzgesetze stellten einen Anreiz dar, ebenso selbstredend das stark gestiegene Angebot an attraktiven Fahrzeugen.Offenbar sinkt auch die Skepsis der Deutschen gegenüber dem E-Antrieb: Eine Umfrage des Energiekonzerns E.ON ergab, dass sich zwei Drittel der deutschen Bürger*innen mit Führerschein vorstellen können, ein E-Auto zu kaufen. Zudem werden die Stromer von der Bevölkerung zunehmend auch für umweltfreundlicher gehalten als Verbrenner.„Im Juli 2021 war bereits jeder vierte Neuwagen ein Elektrofahrzeug. Elektroautos haben in Deutschland den Durchbruch geschafft. Der Markt hätte sogar noch mehr Potenzial, da die aktuellen Lieferengpässe auch Neuwagen mit alternativen Antrieben betreffen", konstatierte Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK). Die Nachfrage nach Fahrzeugen mit alternativen Antrieben insgesamt hat in den ersten sieben Monaten zugelegt. Unter den 636.108 neuen und alternativ angetriebenen Fahrzeugen finden sich Elektroautos, Hybride mit und ohne Stecker, Mild-Hybride und Gas-Pkw. Das ist ein Plus von 128 Prozent. Im Juli wurden über 96.500 neue Fahrzeuge mit alternativen Antrieben zugelassen (plus 36 Prozent). Dabei sei zu beachten, dass zu den Hybriden eine wachsende Zahl von Mildhybriden zählt, die nicht vollelektrisch fahren können. Eine Unterscheidung zwischen Voll- und Mildhybriden ist derzeit statistisch noch nicht möglich, so der VDIK weiter. Im gesamten Pkw-Markt verschöben sich die Gewichte weiter in Richtung der alternativen Antriebe, mit einem Antreil von 39 Prozent.

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Globale Neuzulassungen E-Autos: Deutschland rückt vor auf Platz 2

Update vom 10.03.2021 von Johannes Reichel

Nach Auswertung des ZSW zieht die Bundesrepublik bei den E-Auto-Neuzulassungen auf Platz 2 und überflügelt die schwächelnde USA. Größter Markt bleibt China. Dennoch brauche es mehr Dynamik.

Nach einer Statistik des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hat im vergangenen Jahr die Elektromobilität stark an Fahrt aufgenommen. So sei 2020 der weltweite Bestand an Elektroautos auf 10,9 Millionen gestiegen, ein Plus von mehr als drei Millionen gegenüber dem Vorjahr. China liege mit gut fünf Millionen E-Autos im Bestand weiter unangefochten auf Platz eins, gefolgt von den USA mit 1,77 Millionen. Deutschland hat sich demnach mit fast 570.000 Fahrzeugen um drei Plätze auf Rang drei vorgearbeitet. Bei den Pkw-Neuzulassungen liegt Deutschland nun sogar auf Platz zwei weltweit.Nach den Daten finden sich bei den neu zugelassenen Stromern jetzt erstmals drei deutsche Hersteller auf den ersten sechs Plätzen. Tesla führt mit fast 500.000 Neuzulassungen, wird aber vor allem von VW bedrängt. Aus Sicht des ZSW zeigten die Zahlen aber auch, dass noch eine deutlich höhere Dynamik nötig sei, um die Klimaschutzziele im Verkehr im Jahr 2030 zu erreichen.Neuzulassungen klettern auf Rekordhoch - USA rückläufigDie Zahl der Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen habe weltweit im Jahr 2020 deutlich zugenommen: Sie stieg um 38 Prozent auf ein neues Rekordhoch von 3,18 Millionen – die Entwicklung lief damit deutlich gegen den Trend des Gesamtmarktes, der insbesondere durch die Corona-Pandemie von einem spürbaren Rückgang geprägt war, so die Analyse. Während die Zulassungszahlen für E-Autos in Europa um 134 Prozent auf 1,37 Millionen deutlich stiegen, trugen die großen Märkte China und USA hingegen kaum zum Wachstum bei: Es gab auf dem chinesischen Markt nur 1,25 Millionen Neuzulassungen (drei Prozent Wachstum). Damit hat Europa China überholt. In den USA war die Zahl mit 322.400 Neuzulassungen, ein Minus von zwei Prozent, sogar zum zweiten Mal in Folge rückläufig.

Deutschland legt stark zuBei anderen Nationen ging es dagegen rasant nach oben, am deutlichsten in Deutschland: Dort stieg die Zahl der Neuzulassungen von 108.530 im Jahr 2019 auf nunmehr 394.632. Das ist ein Plus von 264 Prozent – die weltweit höchste Wachstumsrate. Deutschland liegt nun bei den Neuzulassungen auf dem zweiten Rang hinter China und verdrängt die USA auf Platz drei. An vierter Position folgt Frankreich. Dort kletterten die Neuzulassungen auf 194.700, ein Wachstum von 180 Prozent. Ein deutliches Marktwachstum weisen auch Dänemark (245 Prozent), Italien (250 Prozent), Spanien (136 Prozent) und Großbritannien (140 Prozent) auf – jedoch auf deutlich niedrigerem absolutem Niveau bezüglich der Fahrzeugzahlen.Der E-Fahrzeugmarkt entwickle sich in vielen Ländern sehr vielversprechend, insbesondere in der Europäischen Union, präzisiert Prof. Dr. Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW. Der positive Trend sei jedoch auch auf höhere Fördersätze für Elektrofahrzeuge im Rahmen von Corona-Konjunkturpaketen und zusätzliche Maßnahmen wie die abgesenkte Mehrwertsteuer in Deutschland zurückzuführen."Es gilt deshalb, diesen Förderimpuls sukzessive in ein marktgetriebenes Wachstum zu überführen, um das Ziel der Bundesregierung von sieben bis zehn Millionen Elektroautos im Bestand bis 2030 effizient erreichen zu können", fordert Staiß.Hierfür müssten in Deutschland im Schnitt jedes Jahr rund eine Million E-Fahrzeuge neu zugelassen werden. Das erwartbar ambitioniertere neue EU-Klimaschutzziel dürfte eher noch einen deutlich größeren E-Auto-Anteil erfordern als bislang angestrebt. Der Erfolg des vergangenen Jahres sei somit erst der Anfang.Anteil an Gesamtzulassungen immer noch niedrigBesonders deutlich werde dies am Anteil der Elektroautos an den gesamten Pkw-Neuzulassungen. Er steigt in vielen Ländern zwar deutlich an, ist aber für eine umfassende Marktdurchdringung mit häufig einstelligen Prozentwerten noch auf viel zu niedrigem Niveau. Eine Ausnahme ist Norwegen: Dort wurden im Jahr 2020 mit einem Anteil von 62,4 Prozent deutlich mehr Elektrofahrzeuge zugelassen als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Die anderen Länder folgen mit deutlichem Abstand. In Schweden liegt der Wert bei 29,1 Prozent.

In Deutschland ist der Anteil auf 10,9 Prozent gestiegen und hat sich damit im Vergleich zu 2019 mehr als verdreifacht. In China, dem Land mit den absolut höchsten Neuzulassungszahlen, liegt der Anteil mit 6,2 Prozent deutlich niedriger, in den USA verharrt er bei rund zwei Prozent.Drei deutsche Hersteller unter den Top 6 – Tesla Nummer 1 Bei den Neuzulassungen 2020 steht der Hersteller Tesla mit 499.600 E-Autos nach wie vor an der Spitze. Mit wenig Abstand folgt die VW-Gruppe. Der Wolfsburger Autokonzern hat fast aufgeschlossen und kommt bereits auf 421.600 verkaufte Modelle. Das chinesische Unternehmen SAIC, das fast ausschließlich auf dem heimischen Markt tätig ist, folgt auf Rang drei (254.300). BMW (192.600) und Daimler (163.000) liegen mit Platz vier und sechs ebenfalls in den Top-Ten, insbesondere durch den Verkaufserfolg ihrer Plug-in-Hybrid-Modelle.Addiert man sämtliche Neuzulassungen der vergangenen Jahre weltweit, führt mit über 1,38 Millionen Elektro-Pkw weiterhin Tesla deutlich. Auf dem zweiten Platz folgt ebenfalls unverändert BYD aus China (916.400). Auf Rang drei vorgerückt ist VW mit 778.300 zugelassenen Elektro-Pkw. Platz vier besetzt BMW mit 603.200. Beide deutschen Hersteller haben sich gegenüber 2019 erheblich verbessert, der Abstand zum Marktführer Tesla ist aber noch deutlich.Modellranking: Tesla 3 hält Wettbewerb in Schach, ID.3 startet gutBei den Modellen liegt Tesla vorne – das Model 3 von Tesla liegt mit 362.800 neu zugelassenen Exemplaren weiterhin deutlich in Führung. Mit großem Abstand folgen der nur in China und im Jahr 2020 erstmals verkaufte Hongguang Mini EV (119.300) sowie der Renault Zoe (102.900). Das beste deutsche Ergebnis erzielte auf Anhieb der Volkswagen ID.3 mit 56.900 verkauften Modellen (Platz sechs). Weitere deutsche Modelle in den Top Ten sind der Audi e-tron sowie der Plug-in-Hybrid VW Passat GTE.

Damit sind nun erstmals drei deutsche Hersteller unter den beliebtesten Neuzulassungen zu finden.Wenn schon, denn schon: Nur ein PHEV unter den Top TenInteressant ist: Bei den Neuzulassungen 2020 erreicht nur ein Plug-in-Hybrid-Modell die Top Ten, alle anderen sind rein batterieelektrische Fahrzeuge. Bei den kumulierten Neuzulassungen sind noch drei Plug-in-Hybrid-Modelle unter den ersten zehn Plätzen. Den Spitzenplatz bei den kumulierten Neuzulassungen erreicht das Model 3 von Tesla: 812.900 zugelassene Exemplare. Weiterhin auf den Rängen zwei und drei folgen Nissan Leaf (494.800) und Model S (308.700). Unter den Top Ten bei den kumulierten Neuzulassungen findet sich bislang noch kein deutsches Modell.Heimspiel: VW führt im deutschen Markt Blickt man auf den deutschen Markt, zeigt sich ein anderes Bild im Vergleich zu den weltweiten Zahlen: Die meisten Zulassungen entfallen nun erstmals auf die VW-Modelle, sie besetzen drei der ersten fünf Plätze. Rang eins behauptet weiterhin der Renault Zoe mit 30.376 Exemplaren, ein Plus von rund 21.000. Auf den E-Golf entfallen 17.438 Zulassungen. Das Model 3 von Tesla kommt auf 15.202 Fahrzeuge, der VW-Passat GTE und der VW ID.3 auf jeweils über 14.000.„Die erfolgreiche Aufholjagd der deutschen Hersteller bei den neu zugelassenen Elektroautos zeigt, dass sie auf dem richtigen Weg sind“, sagt Prof. Dr. Markus Hölzle, ZSW-Vorstandsmitglied und Leiter des Geschäftsbereichs Elektrochemische Energietechnologien.Trotzdem bedürfe es noch stärkerer Anstrengungen der heimischen Automobilindustrie, um langfristig mit der Weltspitze mithalten zu können, meint Hölzle.Recycling gewinnt an BedeutungMit der zunehmenden Anzahl an Elektrofahrzeugen gewinne künftig außerdem das Recycling von Batteriezellen an Bedeutung, so Hölzle.

Die Wiederverwendung von Metallen wie Kobalt oder Lithium, aber auch von Graphit aus Batterien sei wichtig für die Nachhaltigkeit der Produktionsprozesse und bietet zudem einen verbilligten Zugang zu diesen Rohstoffen. Die Zusammenarbeit von anwendungsnaher Forschung und Industrie müsse deshalb weiter intensiviert werden, fordert der Wissenschaftler.Datenbasis: Fahrzeuge, die Strom tanken Für die Auswertung wurden Pkw und leichte Nutzfahrzeuge mit ausschließlich batterieelektrischem Antrieb oder mit Range Extender sowie Plug-in-Hybride erfasst, also alle Fahrzeuge, die extern aufgeladen werden können. Nicht berücksichtigt wurden Voll-Hybridfahrzeuge, die mit einer vergleichsweise kleinen Batterie zwar über kürzere Distanzen elektrisch fahren, aber nicht extern aufgeladen werden können, sowie Mild-Hybridfahrzeuge und Fahrzeuge mit Brennstoffzellen. Die Auswertung basiert unter anderem auf Daten des Kraftfahrtbundesamts sowie internationaler Behörden und Verbände.Während die Zahl der Elektrofahrzeuge weltweit länderspezifisch für den Bestand und die Neuzulassungen erfasst werden konnte, liegen entsprechende, nach Herstellern und Modellen differenzierte Angaben global nicht vor. Aus diesem Grund beruht die Auswertung nach Herstellern und Modellen im Wesentlichen auf Neuzulassungsdaten der 19 größten Elektromobilitätsmärkte.

Die ZSW-Daten stellten somit eine konservative Berechnung der tatsächlichen Entwicklung dar, wie man einsortiert. Da es zudem keine weltweit verfügbaren Daten über abgemeldete Elektroautos nach Herstellern und Modellen gebe, werde die Formulierung „kumulierte Neuzulassungen“ verwendet.Nische: Anzahl Brennstoffzellenautos steigt global auf 28.000 Die Anzahl der Brennstoffzellen-Pkw liege zwar noch immer auf einem sehr niedrigen Niveau. Doch auch hier gibt es Bewegung: Im Jahr 2020 wurden weltweit rund 9.000 Brennstoffzellenautos neu zugelassen, ein Wachstum von rund 17 Prozent. Der weltweite Bestand an Brennstoffzellen-Pkw liegt nun bei rund 28.000. Die meisten Neuzulassungen gab es in Südkorea (plus 5.800). Zum Vergleich: In Deutschland wurden 382 Brennstoffzellen-Pkw neu zugelassen. Der Bestand in Deutschland lag Ende 2020 bei 1.016 Brennstoffzellen-Pkw. Diese und viele weitere Daten rund um die Elektromobilität stehen auf dieser Homepage unter Datenservice zur Verfügung.

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Schweden: 2020 viel mehr Elektro-Neuzulassungen

Update vom 30.03.2020 von Franka Stoeck

In Schweden sind die Neuzulassungen von Elektroautos und Plug-in-Hybriden im Februar gestiegen und erreichen 24,3 Prozent Marktanteil. Der Anstieg geht vor allem auf eine Änderung des schwedischen Bonus-Malus-Systems zurück.

Auch in Schweden legen elektrifizierte Modelle bei den Neuzulassungen massiv zu: Rund 6,4 Prozent aller schwedischen Neuwagen im Februar 2020 waren batterieelektrische Modelle (1.430 Zulassungen) und etwa 18 Prozent Plug-in-Hybride (4.027 Zulassungen). Der Zuwachs gegenüber Februar 2019 betrug bei den BEV rund 59 Prozent und bei den PHEV gar 112 Prozent.Im Januar 2020 waren 7,1 Prozent der Neuwagen Batterie-elektrische Pkw (1.269 Neuzulassungen) und 23,1 Prozent Plug-in-Hybride (4.113 Neuzulassungen). Bei den BEV betrug der Zuwachs gegenüber Januar 2019 rund 15 Prozent und bei den PHEV 160,8 Prozent.Allerdings ging der schwedische Automarkt im Februar mit 22.489 Neuzulassungen im Jahresvergleich um 5,5 Prozent zurück, wie aus der Mitteilung der Staatsagentur Statistics Sweden hervorgeht. Sowohl Diesel als auch Benziner haben deutliche Marktanteile verloren. Die drei beliebtesten BEV-Modelle im Februar waren der Kia e-Niro, der Audi e-tron und der Renault Zoe. Bei den PHEV-Modellen waren es der Volvo S60/V60, der Kia Optima und der Kia Niro.

Der Neuzulassungs-Boom, vor allem bei den PHEV, ist auf das Bonus-Malus-System zurückzuführen. Im Rahmen einer zum 1. Januar 2020 geltenden Änderung wird der CO2-Ausstoß nach dem WLTP-Zyklus bemessen – dabei fallen Verbrauchs- und CO2-Werte im Schnitt 20 Prozent höher aus als im bisher verwendeten NEFZ. Hier winkt für Neuwagen mit CO2-Emissionen von weniger als 70 g/km ein Bonus von bis zu 5.700 Euro (in verschiedenen Stufen zwischen 0 und 70 Gramm gestaffelt), während für Fahrzeuge mit mehr als 95 g/km als Malus höhere Steuern fällig werden.Was bedeutet das?Auch in Schweden entwickeln sich elektrifizierte Antriebe stark nach oben, allerdings auch deshalb, weil der Staat mit dem neuen Bonus-Malus-System hier massiv mit anschiebt. Wie sich der Absatz im Jahresverlauf mit den Auswirkungen des Corona-Virus entwickeln wird, bleibt allerdings abzuwarten. Im März sind die Absatzzahlen schon erheblich unter Druck geraten.

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