AOK Bayern will partiell keine Taxifahrten mehr abrechnen

Die Direktion Aschaffenburg will im Landkreis Miltenberg wegen einer neuen Taxitarifordnung, die keine Ermäßigungen für Krankenfahrten vorsieht, im Pflichtfahrgebiet keine Taxifahrten mehr abrechnen.

Uli Lo Re wehrt sich mit seiner Interessengemeinschaft im Landkreis Miltenberg dagegen, dass die AOK Bayern dort im Pflichtfahrgebiet nicht mehr den Taxitarif bezahlen möchte. (Foto: Dietmar Fund)
Uli Lo Re wehrt sich mit seiner Interessengemeinschaft im Landkreis Miltenberg dagegen, dass die AOK Bayern dort im Pflichtfahrgebiet nicht mehr den Taxitarif bezahlen möchte. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Ab dem 1. Mai 2023 tritt im Landkreis Miltenberg eine neue Taxitarifordnung in Kraft. Da sie keine preislichen Abweichungen zum Beispiel für Krankenfahrten mehr vorsieht, können die Taxi- und Mietwagenbetriebe im Landkreis ab diesem Stichtag im Pflichtfahrgebiet keine mit einem Taxi durchgeführten Krankenfahrten mehr mit Direktion Aschaffenburg der AOK Bayern abrechnen. Das hat die Krankenkasse den Taxi- und Mietwagenbetrieben im Landkreis Mitte April mitgeteilt.

„Wenn möglich, bitten wir Sie, alle zukünftigen Fahrten bis auf weiteres mit einem Mietwagen durchzuführen“, heißt es in dem Schreiben weiter. „Fahrten mit einem Taxi, die bis zum 30.04.2023 von uns genehmigt wurden, können Sie für diese Übergangszeit weiter mit uns abrechnen.“

Der Kleinwallstädter Taxi- und Mietwagenunternehmer Uli Lo Re hatte sich als Vorsitzender der IG TUM Mainviereck e.V. zuvor mit dem zuständigen Sachbearbeiter in Verbindung gesetzt. Der teilte ihm mit, der Taxi-Vertrag an sich bleibe unberührt und bestehe bis zum offiziellen Vertragsende fort, zum Beispiel für Fahrten außerhalb des Pflichtfahrgebiets.

Als Unternehmer rechnet Lo Re seit Mai Krankenfahrten für Patientinnen und Patienten der AOK Bayern Taxifahrten innerhalb des Pflichtfahrgebiets direkt mit ihnen ab. Sie müssen also in Vorleistung treten und die Kosten der Beförderung direkt mit der Kasse abrechnen. Für seinen Vorschlag, im Landkreis generell so zu verfahren, konnte er bislang innerhalb der Interessengemeinschaft noch keine Mehrheit organisieren.

Der Sachbearbeiter der AOK Bayern in Aschaffenburg sieht die Situation in einer E-Mail an Uli Lo Re als ziemlich verfahren an. Er betont darin allerdings, dass er weiterhin an einer tragfähigen Lösung für die Zukunft interessiert sei. An einer einvernehmlichen Lösung hat auch die Interessengemeinschaft großes Interesse. Daher hat sie den Sachbearbeiter zu ihrem Taxi-Stammtisch am 24. Mai eingeladen.

Logobanner Liste (Views)