Fachvereinigung des GVN tritt aus dem Taxi-Bundesverband aus

Einstimmig hat die Fachvereinigung Taxi und Mietwagen des Gesamtverbandes Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) den Austritt aus dem Bundesverband Taxi und Mietwagen e.V. beschlossen.

In Visselhövede ist nach informativen Veranstaltungen wie hier 2018 nun auch eine Versammlung gelaufen, die einen schwerwiegenden Beschluss getroffen hat. (Foto: Dietmar Fund)
In Visselhövede ist nach informativen Veranstaltungen wie hier 2018 nun auch eine Versammlung gelaufen, die einen schwerwiegenden Beschluss getroffen hat. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Die Delegiertenversammlung der Fachvereinigung Taxi und Mietwagen des GVN hat am 26. Juni 2020 fristgemäß zum 1. Januar 2021 den Austritt aus dem Bundesverband Taxi und Mietwagen e.V. beschlossen. Das hat der niedersächsische Landesverband am 29. Juni 2020 mitgeteilt. Laut Gunther Zimmermann, Geschäftsführer der Fachvereinigung, wurde der schriftlich und geheim zu treffende Beschluss einstimmig bei nur einer Enthaltung getroffen.

Wie der Verband in seiner Pressemitteilung schreibt, war die nach seiner Beobachtung in den letzten drei Jahren verstärkte Fokussierung der Bundesverbandspolitik auf die Belange der Großstädte und ihrer Taxizentralen ausschlaggebend für den Beschluss. Die Gewerbepolitik sei einseitig und teilweise bewusst gegen die Belange der Unternehmen in den Flächenländern ausgerichtet worden. Weil sie häufig Taxis und Mietwagen einsetzten, seien zur Vertretung aller Unternehmen Kompromisse nötig gewesen, die es nicht mehr gegeben habe. Zuletzt habe sich das bei der Forderung des Bundesverbandes nach einer Karenzzeit für Mietwagen-Buchungen gezeigt, die man der Politik und den Kunden nicht vermitteln könne.

Daher habe der Schulterschluss des Taxi-Bundesverbandes mit Fahrdienstanbietern wie MOIA, CleverShuttle und ViaVan das Faß zum Überlaufen gebracht. „Aus Sicht der Niedersachsen wäre es wichtiger gewesen, den Diskussionsprozess zur Änderung des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) intensiv zu begleiten“, schreibt die Fachvereinigung. Nun aber drohten Änderungen des PBefG, die in den Flächenländern ein Firmensterben auslösen würden. Sehr verärgert hat den GVN das Zusammenrücken mit MOIA, weil der Landesverband mehrere Zehntausend Euro für Verfahren gegen diesen Anbieter ausgegeben habe. Der Versuch einer Schlichtung sei Mitte Juni von der Mehrheit der Großstadtzentralen abgelehnt worden.

Die Fachvereinigung Taxi und Mietwagen des GVN vertritt mehr als 1.400 Unternehmen, was ihrer Aussage nach einem Anteil von mehr als 80 Prozent aller privater niedersächsischen Taxi- und Mietwagenbetriebe entspricht. Mit dem GVN verliert der Bundesverband Taxi und Mietwagen einer seiner aktivsten Landesverbände. Die Fachvereinigung des GVN verschickt meist mehrmals wöchentlich aktuelle Mitglieder-Infos. Außerdem bietet sie regelmäßig Veranstaltungen für ihre Mitglieder in den Regionen des Flächenlands sowie zentral in ihrem „Stammlokal“ an, wie Gunther Zimmermann Pescheks Seminarhotel Luisenhof in Visselhövede nennt.

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