Freiwilliges Berufsbild „Taxifahrer“ geplant

Bei einer Tagung des erweiterten BZP-Vorstands in Schwerin sprachen sich die Delegierten dafür aus, eine zweijährige, freiwillige Ausbildung zum „Servicefahrer für Taxi- und Mietwagen“ anzustreben. Dies wäre auch ein wichtiger Schritt, um die hohen Schadensquoten in den Griff zu bekommen.
Redaktion (allg.)

Wie der BZP in einem mitgliederinternen Rundschreiben ankündigt, seien zwar unter Verweis auf negative Erfahrungen aus der Speditionsbranche auch Zweifel am Funktionieren eines freiwilligen Modells geäußert worden, den bisher eingeschlagenen Weg wolle man allerdings weitergehen. Im Vorfeld der Diskussion hatte ein Arbeitskreis von Vertretern der Taxi Dortmund eG, des niedersächsischen GVN und der IHK Dortmund den Delegierten erste Leitlinien und Inhalte für eine zweijährige, freiwillige Ausbildung für das Fahrpersonal wie auch das Management von Taxibetrieben bzw. –zentralen vorgestellt.

Eine freiwillige Berufsausbildung – wie sie in vielen Branchen mittlerweile üblich sei – würde einen dringend benötigten Attraktivitäts- und Qualitätsschub für die Branche bringen.

Dies sei auch vor dem Hintergrund der dramatischen Kfz-Schadensquoten ein wichtiges Zeichen. So habe man im Jahr 2010 trotz aller Appelle mit einer Quote von 158 % einen neuen, traurigen Rekord aufgestellt. „Ohne schnelle und eindeutige Trendwende erscheint ein Rückzug der Versicherungsbranche aus der Branche fast unausweichlich“, führt der BZP in seinem Rundschreiben aus. Die bisherigen Ansätze wie Appelle an die unternehmerische Verantwortung bei Auswahl und Führung des Personals oder Qualitätsmodelle brächten keine ausreichenden Effekte, gleichzeitig bliebe die Einführung einer „Kleinen Fachkunde“ für Taxi- und Mietwagenfahrer derzeit in der politischen Großwetterlage hängen.

Man sehe deshalb die Notwendigkeit, den Fahrer und auch den Betrieb mehr in den Fokus zu stellen, wofür der BZP-Vorstand neben der geplanten Einführung eines freiwilligen Berufsbildes Taxifahrer noch weitere Maßnahmenbündel verfolge.

Beispielsweise strebe man eine wissenschaftlichen Untersuchung durch die Uni Dortmund über unfallbegünstigende Ein- und Außenwirkungen beim Taxifahren an und wolle sehr ernsthaft über eine von Externen angebotene Zertifizierung „Die sichere Personenbeförderung“ nachdenken, die bereits mit akzeptablen Ergebnissen bei Bussen sowie Schüler- und Krankenverkehren von Dekra und TÜV geleistet wird.

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