Finanzielle Probleme bei Elaris: Vorläufiges Insolvenzverfahren

Die vorläufige Verwaltung des Firmenvermögens von Elaris hat das Amtsgericht Neustadt an der Weinstraße angeordnet.

Mit dem Dyo zielte Elaris auf Kranken- und Pflegedienste. (Foto: Elaris)
Mit dem Dyo zielte Elaris auf Kranken- und Pflegedienste. (Foto: Elaris)
(erschienen bei VISION mobility von Gregor Soller)

Elaris stellte auf der Automechanika in Frankfurt noch aus und war guter Dinge. Außerdem justierte man bei dem aus China importierten Modellportfolio ständig nach und hatte auch Pläne, ins deutsche Taxi-Geschäft einzusteigen.

Probleme bei Elaris

Doch seit der Automechanika haben wir nichts mehr von Elaris gehört. Absatzzahlen wurden nie offiziell kommuniziert, aber außerhalb von Rheinland Pfalz sah man nur einige Modelle. Laut „Electrive Net“ wurden 2023 einmal 2.900 verkaufte Fahrzeuge genannt, von denen „600 ausgeliefert seien“. Aktuellere Zahlen waren laut „Electrive Net“ aber nicht zu bekommen.

Nun hat das Gericht bestimmt, dass Verfügungen nur mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters Rechtsanwalt Andreas Hendriock wirksam sind. Dadurch darf Elaris-Gründer und Vorstand Lars Stevenson – anders als bei einer Insolvenz in Eigenverwaltung –keine geschäftlichen Entscheidungen mehr ohne die Zustimmung von Hendriock treffen.

Das Portal „anwalt.de“ schreibt, dass die Anordnung der vorläufigen Insolvenzverwaltung „auf erhebliche finanzielle Schwierigkeiten“ hindeute. Da Elaris eine Aktiengesellschaft ist, bei der Stevenson als Hauptaktionär fungiert, sei das Verfahren ein Risiko für bestehende Aktionäre, „da in Insolvenzverfahren Aktionäre oft nachrangig bedient werden“.

Auf der Plattform „anwalt.de“ steht außerdem: „Die Entscheidungen des Managements, insbesondere im Hinblick auf das Geschäftsmodell und die Abhängigkeit von Auftragsfertigern, könnten hinterfragt werden. Eine höhere Diversifikation oder eine stärkere Kontrolle über die Produktionskette hätten die Risiken möglicherweise reduziert.“

Was bedeutet das?

Eigentlich hätte Elaris ein gutes Geschäftsmodell gehabt: Eine importierte Modellpalette nachfragespezifisch angepasst an die Nachfrage von Pflegediensten und Taxiunternehmen, die dann auch den Service ausgelastet hätten. Aber: Die Preise waren hoch und auf Nachfragen erhielten wir teils gar keine Antwort.  

Quellen: Elaris, Anwalt.de, Electrive.net

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