Elektrisch in den Urlaub – das sind die e-freundlichsten Reiseregionen

61 Prozent der Befragten würden in Deutschland am Urlaubsort ein E-Auto bevorzugen. In einer von der Lade-Plattform Monta in Auftrag gegebenen Umfrage erklärten zudem über die Hälfte der Studienteilnehmer, auch außerhalb Deutschlands auf Elektro oder Hybrid zu setzten.

Laden ist im Urlaub nicht immer einfach - trotzdem wollen immer mehr Deutsche im Urlaub stromern.| Foto: Severin Demchuk/unsplash
Laden ist im Urlaub nicht immer einfach - trotzdem wollen immer mehr Deutsche im Urlaub stromern.| Foto: Severin Demchuk/unsplash
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Thomas Kanzler)

Der Sommer ist da und landesweit steigt die Urlaubsvorfreude. Dabei lieben die Deutschen Autoreisen im Inland: 61 Prozent würden ein Elektroauto mieten, wenn sie in Deutschland unterwegs sind – das zeigt nun eine YouGov-Umfrage von Monta. Wer aber mit einem E-Pkw reist, steht früher oder später vor der großen Ladefrage. Dabei wurden 6747 Deutsche über 18 Jahren vom Analyseinstitut YouGov zu ihren Vorlieben bei der Mietwagen Auswahl befragt.

Nicht nur für einen Ausflug im eigenen Land ist der Pkw eines der beliebtesten Transportmittel. Auch im Ausland sind Mietautos hoch im Kurs. Während sechs von zehn Deutschen im Inland elektrisch reisen wollen, würden 53 Prozent außerhalb Deutschlands ein Elektro- oder Hybridauto mieten.

„Das eigene Auto im Urlaub zu nutzen bietet viel Freiheit und Flexibilität, ist aber nicht immer umweltfreundlich. Es ist ein positives Signal, dass die Mehrheit der Deutschen mittlerweile Wert auf nachhaltige Mobilität legen und immer mehr auf elektrobetriebene Autos zurückgreifen", ist Max Scherer, COO von Monta, überzeugt.

Dass Deutschland in Sachen Elektromobilität eine Vorreiterrolle innehat, belegen auch die Ergebnisse: Deutschland übertrumpft mit 61 Prozent Frankreich und das Vereinigte Königreich, wo nur 53 beziehungsweise 54 Prozent elektrisch in den Urlaub fahren würden.

Hotels mit E-Ladestation sind Mangelware

Wer mit einem Elektroauto in den Urlaub fährt, muss sich im Vorfeld über Lademöglichkeiten unterwegs, vor allem aber am Aufenthaltsort informieren. Genügend davon scheint es in Deutschland nicht zu geben, wie die Analyse außerdem zeigt: Landesweit besitzen nur rund sieben Prozent der Ferienunterkünfte eine Ladeinfrastruktur für Gäste. Doch 40 Prozent der Deutschen würden sehr oder eher wahrscheinlich eine Unterkunft mit Ladeoption bevorzugen. Für den Tourismus bedeutet das eine steigende Nachfrage, die es zukünftig zu bewältigen gilt. Scherer ergänzt:

„Auf Deutschlands Straßen sind erstmals über eine Million E-Pkws unterwegs und nach Pandemie und Teuerung liegen günstigere, inländische Kurztrips mit dem Auto im Trend.“

Bundesland sind unterschiedlich gut mit Lademöglichkeiten ausgestattet

Von knapp 130.000 Unterkunftsoptionen besitzen nur circa 9.500 eine Lademöglichkeit – das sind 7,3 Prozent. Auf Platz eins des Bundesländer-Rankings schafft es Niedersachsen: Hier haben derzeit rund zwölf Prozent der Unterkünfte eine Ladeoption. Mit einem Durchschnitt von stolzen 82 Prozent ist das niedersächsische Artland der Spitzenreiter unter den Bezirken beziehungsweise Landkreisen. Mit nur 4,8 Prozent – und 647 Möglichkeiten, ein Auto am Unterkunftsort zu laden – bildet Mecklenburg-Vorpommern das Schlusslicht. Bayern schafft es auf Platz zwei, gefolgt von Hessen und Brandenburg. Auf Platz fünf findet sich Hamburg ein, Berlin auf Platz sechs (Baden-Württemberg 7., Schleswig-Holstein 8., Nordrhein-Westfalen 9., Sachsen 10., Thüringen 11., Saarland 12., Bremen 13., Rheinland-Pfalz 14. Platz, Sachsen-Anhalt 15.).

Ladeproblematik als Hindernis

Außerdem hat Monta Menschen aus Deutschland zu ihrem Reiseverhalten mit dem Auto befragt (Mehrfachantworten möglich). Als häufigstes Hindernis beziehungsweise Einschränkungen für das Laden an öffentlichen Stationen sehen die Deutschen mit jeweils rund 30 Prozent die Dauer und Kosten – auch, dass diese im Vorhinein oft nicht ersichtlich sind. Ungefähr 20 Prozent fehlt es an einer guten Übersicht bezüglich der Standorte der E-Tankstellen, auch würde ein Viertel der Befragten nicht darauf vertrauen, dass vor Ort genügend Ladepunkte auch tatsächlich verfügbar sind. Ein Störfaktor für viele ist außerdem die Tatsache, dass teilweise verschiedene Ladekarten, Apps und Mitgliedschaften für das Laden an unterschiedlichen Standorten benötigt werden.

Was bedeutet das?

Reisen mit dem Stromer erfordert noch mehr Planung als mit dem Verbrenner. Per Software lässt sich heute für Hotels und Unterkunftsbetreibern aber schon manches vereinfachen.

„Betreiber von Ladestationen können damit selbst festlegen, wer zu welchem Zeitpunkt und Preis aufladen kann. Gäste können sich zudem in digitale Warteschlangen einreihen, dass jeder Gast vollgeladen weiterreisen kann“, erläutert Scherer.

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