Pkw-Label: Mehr Transparenz zu Verbrauch und Emissionen beim Autokauf

Mehr Kostentransparenz und eine stärkere Lenkungswirkung hin zu emissionsarmen Fahrzeugen beim Autokauf - das ist das Ziel der jetzt in Kraft getretenen Novelle der Pkw-Energieverbrauchs-Kennzeichnungsverordnung (Pkw-EnVKV). Auch Energiekosten bei 15.000 km Jahresfahrleistung und CO2-Kosten über die nächsten 10 Jahre werden gelistet.

Mehr Durchblick: Mit dem Pkw-Label bekommen Autokäufer detaillierte Informationen zum Energieverbrauch und CO2-Ausstoß - auch in der Perspektive der nächsten zehn Jahre. | Foto: dena/Alternativ Mobil
Mehr Durchblick: Mit dem Pkw-Label bekommen Autokäufer detaillierte Informationen zum Energieverbrauch und CO2-Ausstoß - auch in der Perspektive der nächsten zehn Jahre. | Foto: dena/Alternativ Mobil
Thomas Kanzler
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Die lange erwartete Novellierung der Pkw-Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung (Pkw-EnVKV) ist in Kraft getreten und setzt europäische Vorgaben zur Kennzeichnung von Fahrzeugen beim Autokauf um. In Deutschland ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) für die entsprechende nationale Umsetzung der Verbraucherinformation hinsichtlich Energieeffizienz und Klimaschutz zuständig. Die Deutsche Energieagentur dena lobte, die Regelung bringe mehr Transparenz zu Energieverbrauch in CO2-Emissionen beim Autokauf und informiert auf einer separaten Website.

"Künftig müssen die absoluten Verbrauchs- und Emissionswerte auf Basis des realitätsnäheren WLTP-Prüfmessverfahrens angegeben werden. Das neue Pkw-Label informiert zudem über die Energiekosten und erstmals auch über die CO₂-Kosten der Fahrzeuge. Die verbesserte Kennzeichnung ermöglicht eine informierte Kaufentscheidung, die das Klima schützt und den Geldbeutel schont", erklärte Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck (Grüne).

Anlass der Novellierung ist die EU-rechtliche Umstellung der Prüfverfahren auf das „Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure“ (WLTP). Diese Labor-Messtechnik spiegelt die realen Fahrbedingungen wesentlich besser wider als vorangegangene Verfahren, indem z.B. mit höheren Geschwindigkeiten und auf längerer Strecke getestet wird. Bisher wurden diese WLTP-Werte zum Kraftstoffverbrauch und Schadstoffausstoß jedoch nicht auf dem Pkw-Label ausgewiesen, was sich im Rahmen der Pkw-EnVKV nun ändert. Durch die Kenntlichmachung der WLTP-basierten Werte lassen sich der voraussichtliche Verbrauch und somit auch die Treibstoffosten vor dem Kauf wesentlich genauer abschätzen.

„Das Pkw-Label hilft Kaufinteressierten, die voraussichtlichen Verbrauchskosten neuer Pkw besser einzuschätzen, und unterstützt damit die Kaufentscheidung zugunsten von Fahrzeugmodellen mit energie- und CO2-ärmeren Antrieben. Insbesondere im Verkehrssektor ist der Handlungsdruck für mehr Klimaschutz groß, und die mächtigsten Akteure sind hierbei nun einmal die Autokäuferinnen und -käufer", erklärt dena-Geschäftsführerin, Kristina Haverkamp.

Darüber hinaus gibt es statt einem einzigen Pkw-Label für alle Antriebsarten, nach der überarbeiteten Verordnung in Deutschland nun fünf Varianten des Labels, sowohl für Fahrzeuge mit flüssigen Kraftstoffen wie Diesel und Benzin-, als auch für Erdgas-, Plug-In-Hybrid-, Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeuge. Dadurch soll der Informationsgehalt der Pkw-Label für die unterschiedlichen Fahrzeugtypen, insbesondere solche mit elektrischen Antrieben, verbessert werden. Die Verordnung verpflichtet Händlerinnen und Händler weiterhin, das Pkw-Label deutlich sichtbar an allen ausgestellten und zum Verkauf stehenden Neuwagen anzubringen. Dies soll sicherstellen, dass Verbrauchende einfachen Zugang zu diesen energie- und klimaschutzrelevanten Informationen erhalten. Mit der Novelle kann das Pkw-Label in leicht veränderter Form nun auch freiwillig für Gebrauchtwagen verwendet werden. Eine weitere nennenswerte Neuerung des nun eingeführten Pkw-Labels ist, dass dieses nicht nur die Kfz-Steuer und den Kraftstoff- bzw. Stromverbrauch abbildet, sondern auch die möglichen CO2-Kosten über die nächsten zehn Jahre separat ausweist.

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