Disco-Taxis auf dem Prüfstand

Disco-Taxis sind eine sinnvolle Sache. Damit Jugendliche nach dem Weggehen nicht noch selber Autofahren, subventionieren Gemeinden die Heimfahrt mit dem Taxi. In zwei Gemeinden stehen diese Projekte allerdings vor dem Aus – wenn auch aus höchst unterschiedlichen Gründen.
Redaktion (allg.)

So berichtete das Internet-Portal „Volksfreund.de“ vom Landkreis Bernkastel-Wittich, der bisher jede Taxifahrt mit zwei Euro bezuschusst, das Jugendliche in den Wochenendnächten benutzen. Bei Vorlage eines entsprechenden Gutscheins (den sich die Jugendlichen wiederum von der Homepage des Landkreises herunterladen können) ziehen die beteiligten Taxiunternehmer vom ursprünglichen Fahrpreis  zwei Euro ab. Da sich viele junge Nachtschwärmer zusätzlich ein Taxi teilen, ist die Heimfahrt für den einzelnen finanziell erschwinglich.

Das hat sich unter den 16-21-Jährigen mittlerweile rumgesprochen, denn die Anzahl der Gutscheinnutzer ist von 8.235 Nutzern im Jahr 2008 auf mittlerweile knapp 14.100 gestiegen. Die Kehrseite der Medaille: Der Landkreis hat um rund 10.000 Euro höhere Ausgaben. Und das wiederum bemängelt nun die Trierer Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion. Schließlich sei das Jugendtaxi eine freiwillige Leistung, woran der Kreis doch noch sparen könnte. In der Landkreisverwaltung wolle man die Beanstandung nun zum Anlass nehmen, „über etwaige Veränderungen nachzudenken“, zitiert der Volksfreund einen Pressesprecher.

Über Veränderungen wird auch die Niedersächsische Gemeinde Ostrhauderfehn nachdenken. Auch dort gibt es Taxigutscheine für Jugendliche und auch dort wird man das Angebot eventuell zurückziehen: Der Grund wird dann allerdings ein ganz anderer sein:  Mangelndes Interesse. Man habe seit Dezember nur 75 solcher Gutscheine verkauft, obwohl man dafür einen Etat von 5.000 Euro eingeplant hatte, berichtet der „Generalanzeiger“. Man wolle das Projekt nun offensiver bewerben, hieß es aus der Gemeinde. Wenn aber auch das nicht zu deutlich mehr Nutzern führe, müsse das Projekt auf den Prüfstand und nochmal zur Diskussion gestellt werden.

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