Hybrid-Taxis: Ford bringt drei interessante Vollhybride

Drei neue Varianten der Vans Galaxy und S-Max und des Kompakt-SUV Kuga könnten als Vollhybride auch für das Taxi- und Mietwagengewerbe interessant sein. Das zeigte die Road Show am 15. Juni 2021 in Erding.

Nicht zuletzt dank guter Geräuschdämmung hinterlässt der Galaxy als Vollhybrid einen sehr komfortablen Gesamteindruck. (Foto: Dietmar Fund)
Nicht zuletzt dank guter Geräuschdämmung hinterlässt der Galaxy als Vollhybrid einen sehr komfortablen Gesamteindruck. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Dem Siebensitzer Toyota Prius+, der nicht mehr gebaut wird, weinen so mancher Taxiunternehmer und so manche Taxiunternehmerin eine leise Träne nach, weil der stark in die Jahre gekommene Vollhybrid von robuster Natur gewesen ist. Sein Erbe könnte Ford nun mit zwei auch nicht mehr ganz taufrischen Vans antreten: dem immer siebensitzigen Galaxy und dem fünf- oder siebensitzigen S-Max in ihrer neuesten Variante FHEV. Das Kürzel steht für einen Vollhybridantrieb. Er beruht auf dem Zusammenspiel eines Vierzylinder-Benziners mit 2,5 Litern Hubraum und eines Elektromotors, die ihre Systemleistung von 140 kW/190 PS über ein prinzipiell stufenlos variables Getriebe bei den Vans an die Vorderräder abgeben.

Ford hat in sein selbst entwickeltes CVT-Getriebe allerdings künstliche Gangsprünge einprogrammiert, die den für diese Getriebebauart typischen Gummibandeffekt dämpfen. Sie sind nicht spürbar, sondern nur leicht hörbar. Beim starken Beschleunigen für Zwischenspurts oder beim Einfahren auf die Autobahn wird der Motor laut, während er sich in der Stadt und auf Landstraßen bei ausgeglichener Fahrweise akustisch sehr zurückhält. Beim Anfahren und Rangieren kommt wie bei Toyota normalerweise immer erst der Elektromotor zum Zuge. Zwischendurch arbeiten Benziner und Elektromotor je nach Leistungsanforderung unauffällig Hand in Hand. Rangieren kann man über den Dreh-Vorwählregler sehr leicht, der sich gut anfühlt.

Rein elektrisches Fahren ist zwar auch möglich, aber nur auf kurzen Strecken. Die Hybrid-Vans scheinen weniger Bremsenergie zu rekuperieren als andere Vollhybride. Wenn man den Fuß vom Gas nimmt, bemerkt man nur wenig Verzögerung. Der Hersteller spricht allerdings davon, dass auch beim antriebslosen Segeln rekuperiert werde. Ford erlaubt für die FHEV übrigens anständige zulässige gebremste Anhängelasten. Der fünfsitzige S-Max darf bei 12 Prozent Steigung bis zu 1.750 Kilogramm schwere Anhänger ziehen und mit sieben Sitzen immer noch 1.560 Kilogramm. Der Galaxy FHEV darf als Siebensitzer 1.510 Kilogramm schwere Anhänger ziehen. Mit 1.500 Kilogramm liegt die zulässige Anhängelast des Kuga FHEV fast gleichauf mit dem Galaxy.

Als Vollhybrid hat auch der Kompakt-Van Kuga denselben Antrieb wie seine Van-Brüder. Er kann allerdings nur mit Allradantrieb bestellt werden, was ihn beispielsweise für Einsätze in Mittelgebirge oder im Alpenvorland interessant macht. In der kompakteren Karosse wirkt der Antrieb etwas spritziger als in den Vans. Dafür hört man den Benziner im Kuga hin und wieder dezent im Hintergrund brummen.

Ford bietet für die beiden Vans mit ihren bisherigen Motorisierungen Taxi-Pakete über seinen Entwicklungs- und Einbaupartner INTAX in Oldenburg an. Dort liegen allerdings noch keine Entwicklungsaufträge für die Vollhybrid-Varianten sowie für die neueste Generation des Ford Kuga generell vor. Offenbar interessieren sich die Nutzfahrzeug-Spezialisten der Kölner eher für die Taxi- und Mietwagenbranche als ihre für die Pkw verantwortlichen Kollegen.

Wer sich dennoch für die Neulinge interessiert, kann zur ersten Orientierung Preislisten im Download-Bereich dieser Meldung als pdf-Dateien herunterladen.

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