ADS-TEC ChargePost: HPC-Lader mit Werbedisplay und Akkuspeicher

Konkurrenz für Numbat und Jolt: Mit dem ChargePost stellt der Nürtinger E-Technikspezialist einen eigenen HPC-Lader vor, der bis zu 300 kW lädt, mit einem Pufferspeicher bis 201 kWh ausgestattet ist und sich über zwei optionale 75"-Werbedisplays rechnen soll.

Erweiterung: Mit der ChargePost rundet der Anbieter sein Spektrum an HPC-Ladesäule und Speicher ab, mit einem System, das beides ist - und zudem als Werbefläche fungieren kann. | Foto: ADS-TEC
Erweiterung: Mit der ChargePost rundet der Anbieter sein Spektrum an HPC-Ladesäule und Speicher ab, mit einem System, das beides ist - und zudem als Werbefläche fungieren kann. | Foto: ADS-TEC
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Die ADS-TEC Energy hat mit dem ChargePost ein batteriebasiertes Schnellladesystem vorgestellt, das die öffentliche Netzinfrastruktur ohne zusätzlichen Netzausbau bei geringem Flächenbedarf unterstützen soll. Das System setzt ähnlich der Konzepte von Jolt oder Numbat auf Multifunktionalität und bietet auf weniger als zwei Quadratmetern Grundfläche  zwei Ladepunkte mit einer DC-Leistung von bis zu 300 kW für ein Fahrzeug und mit 150 kW bei zwei gleichzeitig genutzten Ladepunkten. Darüber hinaus stehen zwischen 144 und 201 kWh konfigurierbare Batteriekapazität und optional bis zu zwei 75 Zoll große Werbedisplays über die gesamte Höhe auf den Außenflächen zur Verfügung.

„Mit unserem ChargePost können wir ein neues Level an Innovation in der kompaktesten Verbindung von höchster Ladeleistung und maximaler Größe von Werbedisplays bei batteriegespeicherten „All-in-One“-Ladelösungen anbieten, was einen besonderen Fortschritt für das Ultra-Schnellladen in Innenstädten und überall dort bedeutet, wo keine geeigneten Stromanschlüsse für leistungsstarkes Laden vorhanden sind. Damit wollen wir einen entscheidenden Beitrag zum Ausbau der Ladeinfrastruktur leisten und die Energiewende aktiv mit vorantreiben", erklärt Thomas Speidel, CEO ADS-TEC Energy.

Transportables System auch für Betriebshöfe

Das System ist in Deutschland und Europa bereit seit Dezember bestellbar. Das kompakte System kommt inklusive Leistungselektronik und Klimatisierung, soll geräuscharm sein und sich einfach und schnell per Gabelstapler ebenerdig aufbauen lassen. Angeschlossen wird per „Plug & Play“ direkt an das vorhandene, leistungsbeschränkte Niederspannungsnetz.

Das Laden von Elektrofahrzeugen werde so fast überall möglich, insbesondere in Innenstädten und ländlichen Gebieten: An Tankstellen, wo oft keine leistungsstarken Netze vorhanden sind, auf Betriebshöfen von Transport- und Logistik-Unternehmen oder bei Flottenbetreibern, deren Fahrzeuge im Mehrschichtbetrieb fahren und schnell laden müssen, wirbt der Anbieter.

Batteriemodule sind einzeln tauschbar

Das integrierte Ladekabel mit ungekühltem CCS1-/CCS2-Stecker hat eine Länge von mindestens drei Metern. Das 10-Zoll-Touchscreen-Interface ist nutzerfreundlich und enthält ein einfach zu bedienendes Bezahlterminal. Zudem verweist der Hersteller auf den wartungsfreundlichen und leichten Zugang zu den modular aufgebauten Funktionsaggregaten wie Batterieelementen, Kühlung und Monitoren. Batteriemodule können bei Bedarf einzeln getauscht werden und eine intelligente Steuerung soll das System auf Idealbetrieb optimieren, wodurch sich der Lebenszyklus und Effizienz erhöhen.

Die optional angebotenen ein beziehungsweise zwei 75 Zoll großen Displays auf den Seitenflächen des Systems bieten eine Werbefläche in HD-/ 4K-Bild-/Video-Qualität, über die Betreiber zusätzliche Einnahmen durch Vermarktung generieren können. Das System ermöglicht die zusätzliche Integration einer Kamera zur Bewegungserkennung oder für Videoaufzeichnungen und damit einen energieeffizienten, sicheren Betrieb. In Verbindung mit einer PV-Anlage kann darüber hinaus günstiger Eigenstrom zum Laden der E-Fahrzeuge genutzt oder für Netzdienstleistungen verwendet werden. Die Möglichkeit, gespeicherte Energie auch bidirektional wieder in das Netz zurückzuführen, ist voraussichtlich ab dem ersten Halbjahr 2023 möglich und eröffnet weitere Geschäftsmodelle.

Netzausbau mit hoher Flexibilität

Laut EU-Richtlinien müssen im Jahr 2030 voraussichtlich rund 43 Millionen elektrisch angetriebene Pkw und vier Millionen leichte Nutzfahrzeuge auf den Straßen Europas fahren und diese benötigen die entsprechende Ladeinfrastruktur: Etwa 7,5 Millionen öffentliche Ladeplätze müssten geschaffen und damit durchschnittlich 14.000 Ladesäulen pro Woche installiert werden, rechnet der Anbieter vor. Der Einsatz von flexibel verwendbaren batteriegepufferten Ultra-Schnellladesäulen soll auch beitragen, die nötige Gesamtzahl der Ladesäulen zu reduzieren, da aufgrund der hohen Leistung deutlich mehr Fahrzeuge in kürzerer Zeit geladen werden können. Das System war 2022 für den Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten nominiert und in dessen „Kreis der Besten“ erhoben.

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