Hans Meißner geht in Rente

Wenige Tage nach seinem 65. Geburtstag hat Hans Meißner sein letztes Taxi-Amt als Vorsitzender der Taxi München eG niedergelegt und sich nach mehr als vierzig Jahren im Gewerbe in den Ruhestand verabschiedet.
Redaktion (allg.)

Erste Fußspuren im Taxigewerbe hinterließ Meißner bereits vor 44 Jahren: 1966 startete er als Fahrer, ein Jahr folgte der Schritt in die Selbstständigkeit als Taxiunternehmer. Gewerbepolitisch begann Meißners Aufstieg 1972, als er zum zweiten Vorstand der Münchner Taxivereinigung gewählt wurde. Fünf Jahre danach folgte die Wahl in den Vorstand der Taxi München eG, die damals noch den Namen „Autoruf-Genossenschaft“ trug. Zwei Jahre später, 1977, gehörte Meißner dann schon der Führung des bayerischen Landesverbandes an, dem er ab 1985 als 1. Vorsitzender vorstand. 1987 dann die nächsten Schritte auf der Karriereleiter: Hans Meißner stieg zum Vorstandsvorsitzenden der Taxi München eG auf und wurde im selben Jahr auch in den Vorstand des Bundesverbandes BZP gewählt. Und auch hier ging es ganz nach oben: Ab 1995 war Meißner BZP-Präsident – bis 2007, als ihn schließlich die Münchner „Geisterfahrer-Affäre“ um hinterzogene Sozialabgaben zum Rückzug aus dem Bundesverband zwang. Die Münchner Taxi-Genossenschaft hatte mehrere Mitarbeiter auf 400 Euro-Basis beschäftigt, ihnen aber mehr Gehalt bezahlt. Überschüssige Gehälter wurden auf nicht existente Fahrer verteilt. Die Staatsanwaltschaft wurde damals auf den Fall aufmerksam, als ein neu gewähltes Vorstandsmitglied die Unregelmäßigkeiten entdeckte und meldete. Meißner hatte sich durch die Machenschaften zwar nicht persönlich bereichert, wurde aber als Verantwortlicher der Münchner Zentrale wegen Beihilfe zum Sozialversicherungsbetrug mit einer hohen Geldbuße von 210 Tagessätzen belegt. Trotzdem blieb Hans Meißner in den folgenden Jahren Vorsitzender des bayerischen Landesverbandes und der Taxi München eG. Ende letzten Jahres folgte dann sein altersbedingter schrittweiser Rückzug aus diesen Ämtern. Erst im Landesverband, dessen Geschicke seitdem von Frank Kuhle, Wolfgang Ziegler und Alfred Lehmair geleitet werden, und vor wenigen Tagen auch als Vorsitzender der Münchner Genossenschaft. Auch dort wird Frank Kuhle versuchen, in die Fußstapfen eines der mächtigsten Taxifunktionäre aller Zeiten zu treten.

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