Smartphone-App erfasst Standorte von Verkehrszeichen

Mit der Sevas-App kann man in Nordrhein-Westfalen die Standorte von Verkehrszeichen erfassen, damit Kommunen ein Verkehrszeichen-Kataster erstellen und Schwerverkehr störungsfreier lenken können.

Volker Hassenpflug, Projektleiter beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg, stellte die App zur Standortermittlung von Verkehrszeichen vor. (Screenshot: Dietmar Fund)
Volker Hassenpflug, Projektleiter beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg, stellte die App zur Standortermittlung von Verkehrszeichen vor. (Screenshot: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Beim online veranstalteten „Auftakt-Event Mobilithek“ am 22. Juni 2022 zeigten drei Praxisbeispiele, wie sich Mobilitätsdaten, die auf der Plattform Mobilithek der Bundesanstalt für Straßenwesen (bast) verfügbar sind, zum Nutzen vieler Verkehrsteilnehmer nutzen lassen. Eines von ihnen war die „Sevas-App“, die der Bauingenieur Volker Hassenpflug vorstellte. Es handelt sich dabei um eine auf Nordrhein-Westfalen bezogene Smartphone-App, mit deren Hilfe auf einer Plattform registrierte Menschen Verkehrszeichen abfotografieren, anhand eines Verzeichnisses von Verkehrszeichen klassifizieren, näher beschreiben und dank der Standortermittlung des Handys samt des genauen Aufstellortes melden können.

Mit dieser Anwendung können Städte und Gemeinden ein Verkehrszeichen-Kataster erstellen. Sie wissen dann immer genau, wo ein solches Zeichen steht und für welchen Bereich es gilt. Sie können so beispielsweise Vorrangrouten festlegen, auf denen Lkw und andere große und schwere Fahrzeuge an Engstellen, zu niedrigen Unterführungen und zu wenig tragfähigen Brücken vorbei geleitet werden. Das könnten sich dann auch Anbieter von Navigationsgeräten zunutze machen.

„Bisher sind die Aufstellorte von Verkehrszeichen zu wenig digitalisiert, vor allem in kleinen und mittleren Städten und in Gemeinden“, berichtete der Referent, der Projektleiter „Digitalisierung Mobilität“ beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) ist. Wie er schilderte, kam es in letzter Zeit zu immer mehr kritischen Situationen, weil zum Beispiel bei maroden Brücken die zulässigen Achslasten verringert wurden. Zum Teil wurden auch Brücken ganz gesperrt und der Schwerlastverkehr musste dann durch die Stadt oder über die Dörfer geleitet werden.

Die Savas-App wurde 2015 vom VRS entwickelt. Sie wurde mit dem Deutschen Mobilitätspreis 2021 ausgezeichnet. Seit 2018 wurde die App schon in 31 Landkreisen und 396 Kommunen eingesetzt. Rund 6.010 Beschränkungen des Gewichts, der Höhe, der Breite und der Länge sowie Durchfahrverbote für Lkw sind mit der App bereits erfasst worden. Mit ihrer Hilfe konnten 15.574 Kilometer an Vorrangrouten hinterlegt werden.

An die Mobilithek, die ab dem 1. Juli 2022 freigeschaltet werden soll, müssen ab diesem Zeitpunkt auch Taxi- und Mietwagenbetriebe statische Daten über ihr Unternehmen und ihrer Fahrzeuge und dynamische Daten über deren Einsatz übermitteln. Weil dort zum Beispiel auch Städte und Kommunen künftig Informationen über Baustellen hinterlegen wollen, könnte das mobile Gewerbe womöglich von einem verbesserten Verkehrsfluss profitieren.

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