Taxi-Zentrale Nürnberg eG hat pfiffige Elektro-Taxi-Vorschläge

In einem Gespräch mit Vertretern der Stadtratsfraktionen legte Vorstand Christian Linz ein Förderkonzept vor, das wie in München Besetzkilometer fördert und auch in puncto Ladeinfrastruktur neue Wege geht.

Die Taxi-Zentrale Nürnberg eG stellt interessierten Taxibetrieben ein Tesla-Taxi zum Kennenlernen der Elektromobilität zur Verfügung und hat gute Förder-Ideen. (Foto: Dietmar Fund)
Die Taxi-Zentrale Nürnberg eG stellt interessierten Taxibetrieben ein Tesla-Taxi zum Kennenlernen der Elektromobilität zur Verfügung und hat gute Förder-Ideen. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

In der langen Corona-Pause drohte in Nürnberg eine gemeinsame Initiative der Stadtratsfraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, CSU und SPD zur Förderung von Elektrotaxis zu „versacken“. Deshalb haben die beiden Vorstände Christian Linz und Reinhold Gast Anfang Juni 2022 den Antrag aus dem Jahr 2020, der Corona-bedingt ausgesetzt worden war, gemeinsam mit dem Stadtrat Mike Bock (Bündnis 90/Die Grünen) wiederaufgenommen. Sie luden zu einem Roundtable-Gespräch auch Vertreter der Stadtratsfraktionen von CSU und SPD, des Referates für Umwelt und Gesundheit, des Ordnungsamtes, des ADAC und der Energie-Branche ein.

Christian Linz schlug der Runde vor, Elektrotaxis wie in München über die mit ihnen gefahrenen Besetztkilometer zu fördern. „Das würde Mitnahmeeffekte ausschließen und den Förderzweck definitiv erreichen, weil fossile Kilometer direkt und nachweislich in E-Kilometer verwandelt würden“, erklärt Linz. „Außerdem würde es steuerehrliches Arbeiten fördern und auch den Betrieben zugutekommen, die bereits als Elektrotaxi-Pioniere auftreten.“

Anstatt den Strom für das Aufladen mühsam und teuer an die Halteplätze zu bringen, wollen die Zentralenvorstände juristisch prüfen lassen, ob die Stadt Nürnberg der Taxi-Zentrale Nürnberg eG Grundstücke zur Errichtung von Ladestationen auf 99 Jahre in Erbpacht überlassen könnte. Damit würden sie wohl als Privatgrund gelten, wodurch die Ladesäulen den Elektrotaxis vorbehalten blieben und nicht wegen fremder Nutzer aufwändig auf das Eichrecht eingestellt werden müssten. Das würde sie viel billiger machen. Diese Idee hatte Werner Öhring eingebracht, Berater des Unternehmens EnergyPlatform.

Eine weitere Idee ist es, die Sektorenvermittlung statt der Standplatzvermittlung einzuführen. Die Stadt würde dann in Sektoren eingeteilt. Bei der Einfahrt würde ein frei gemeldetes Taxi eine Warteposition erhalten und könnte dann an einer Ladesäule auf den nächsten Auftrag warten statt an einem Halteplatz, ohne seinen Rang zu verlieren.

Bei dem Gespräch stellte sich heraus, dass die Stadt Nürnberg wohl kein Budget für Fördergelder hat. Daher wurde vereinbart, dass Britta Waltheim, Referentin für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg, prüfen soll, ob eventuell Fördergelder des Freistaats Bayern herangezogen werden können.

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