Protest gegen Tesla: Waldbesetzer stellen sich auf Sommer im Camp ein

(dpa/bb/fn) Die Aktivisten im Protestcamp an der Tesla-Fabrik in Grünheide stellen sich auf einen längeren Aufenthalt ein.

Ein Zettel mit dem Schriftzug „Stop the Giga-Fucktory“ klebt nahe dem östlichen Teil des Werksgeländes der Tesla Gigafactory und des Protest-Camps im Wald an einem Krötenschutzzaun. Gemeindevertreter von Grünheide hatten am Donnerstagabend einen Bebauungsplan beschlossen, der den Weg für eine Erweiterung des Tesla-Werkes freimacht. Der Autohersteller will sein Gelände um einen Güterbahnhof und Logistikflächen vergrößern. (Foto: Soeren Stache/dpa)
Ein Zettel mit dem Schriftzug „Stop the Giga-Fucktory“ klebt nahe dem östlichen Teil des Werksgeländes der Tesla Gigafactory und des Protest-Camps im Wald an einem Krötenschutzzaun. Gemeindevertreter von Grünheide hatten am Donnerstagabend einen Bebauungsplan beschlossen, der den Weg für eine Erweiterung des Tesla-Werkes freimacht. Der Autohersteller will sein Gelände um einen Güterbahnhof und Logistikflächen vergrößern. (Foto: Soeren Stache/dpa)
Franziska Neuner

„Wir bleiben vielleicht über den Sommer hinweg“, sagte eine Sprecherin der Initiative „Tesla stoppen“ am Freitagmorgen.

Aktuell beratschlage man über das weitere Vorgehen. Eine Verlängerung der Versammlung über den 20. Mai hinaus sei schon beantragt worden. Wie der Protest genau fortgesetzt werde, hänge allerdings auch von der weiteren Entwicklung am einzigen europäischen Auto-Werk von Firmenchef Elon Musk ab.

Rückschlag im Kampf gegen Erweiterungspläne

Die Aktivisten mussten am Donnerstag einen Rückschlag im Kampf gegen die Erweiterungspläne von Tesla hinnehmen. Unter Polizeischutz hatten die Gemeindevertreter von Grünheide einen Bebauungsplan beschlossen, der den Weg für einen Tesla-Ausbau frei macht. Der Autobauer will sein Gelände um einen Güterbahnhof und Logistikflächen vergrößern.

Höchste Stufe für Waldbrandgefahr

Schon vor der Abstimmung hatten die Aktivisten angekündigt, im Fall der Zustimmung durch die Gemeindevertreter ihren Protest fortzusetzen. Dass ihnen Maßnahmen oder gar die Aufforderung zum Rückbau des Camps wegen der hohen Waldbrandgefahr drohen, scheint aktuell unwahrscheinlich.

Die gesetzliche Möglichkeit, ab Waldbrandgefahrenstufe 4 den Wald für das Betreten zu sperren, sei in der Praxis seit Langem nicht mehr angewendet worden, erklärte eine Sprecherin des Brandenburger Umweltministeriums auf Anfrage. Aktuell herrscht in dem Waldstück die Waldbrandstufe 5 und somit die höchste Gefahrenstufe.

Verbot betrifft auch Tourismus

„Eine Waldsperrung bei Waldbrandgefahrstufe 5 könnte aktuell heißen, gegebenenfalls sämtliche Wälder Brandenburgs zu sperren – das beträfe nicht nur Spazierende, sondern beispielsweise auch Waldcampingplätze“, führte die Ministeriumssprecherin aus.

Ein solches Verbot, dass auch den Tourismus als Wirtschaftsfaktor in Brandenburg betreffe, wäre auch schwer durchsetzbar und kontrollierbar.

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