Hoibe-Hoibe-Taxi geht im Landkreis Miesbach an den Start

Die Gemeinden des Landkreises starten das innovative Mobilitätsprojekt. Der Nachfolger des Anrufsammeltaxis (AST) im Landkreis Miesbach, das 50:50-Taxi, wirbt mit dem griffigen Slogan „Hoibe-Hoibe-Taxi, voll mobil, halber Preis.“

Griffiger Spruch für ein innovatives Mobilitätsangebot: Hoibe-Hoibe-Taxi in Miesbach.|  Foto: Landratsamt Miesbach
Griffiger Spruch für ein innovatives Mobilitätsangebot: Hoibe-Hoibe-Taxi in Miesbach.| Foto: Landratsamt Miesbach
Thomas Kanzler

Die Gemeinde- und Stadträte im Landkreis haben sich einstimmig für das Hoibe-Hoibe-Taxi entschieden, eine Initiative zur Förderung der Mobilität in der Region. Alle 17 Kommunen werden sich an der Ausgabe von 5 Euro-Wertschecks beteiligen, die an anspruchsberechtigte Bürger verteilt werden. Diese Gruppe umfasst Jugendliche von 14 bis 26 Jahren, Senioren über 65 Jahre und Inhaber von Schwerbehindertenausweisen der Kategorie G.

Die Mobilitätsexpertin, die die Entscheidung erläuterte, wies darauf hin, dass die Kritik an der fehlenden Digitalisierung des Angebots darauf zurückzuführen sei, dass man Zeit, Geld und Personalaufwand sparen wolle. Dies solle jedoch als eine vorübergehende Maßnahme betrachtet werden, um Raum für langfristig sinnvolle Überlegunen zu schaffen..

Ein zentraler Punkt bei der Gestaltung des Hoibe-Hoibe-Taxis war die Flexibilität. Gemeinden können ihre Kontingente an fälschungssicheren Wertschecks je nach Bedarf untereinander weitergeben. Mit 38.120 anspruchsberechtigten Bürgern im Landkreis und einem jährlichen Volumen von 270.000 Euro für die Ausgabe von 9000 Paketen à 60 Euro, wird die Abrechnung zwischen Rathäusern, Landratsamt und den 18 beteiligten Taxiunternehmen nur alle sechs Monate erfolgen, um die Verwaltung zu erleichtern.

Landrat Olaf von Löwis (CSU) zeigte sich begeistert über die Startbereitschaft des Hoibe-Hoibe-Taxis und betonte die Bedeutung der Kofinanzierung. Die Umsetzung dieser Idee sei besonders erfreulich, da sie von einer Gruppe junger Menschen stammt, die die Idee bereits früher vorgestellt hatten.

Gisela Hölscher (FW) stimmte zu und nannte das Hoibe-Hoibe-Taxi ein Top-Produkt und eine hervorragende Ergänzung für den Bürgerbus in Waakirchen. Die Mobilitätsexpertin wies auf clevere Kombinationsmöglichkeiten mit Bus und Bahn hin, besonders wenn sich mehrere Nutzer ein Taxi teilen.

Trotz der positiven Resonanz gab es kritische Nachfragen hinsichtlich möglichen Missbrauchs, insbesondere die Befürchtung, dass auch wohlhabendere Senioren das vergünstigte Angebot nutzen könnten. Die Expertin betonte, dass die Hürde, ins Rathaus zu gehen und 30 Euro in Vorleistung zu bringen, bereits als Abschreckung dienen würde. Die Gemeinden könnten zudem gezielt bedürftige Gruppen ansprechen. Landrat Löwis warnte davor, pauschal aufgrund des Alters berechtigte Personen auszuschließen. Eine solche Maßnahme könne den Klageweg eröffnen. Die Ausschussmitglieder stimmten schließlich einstimmig für den Start des Hoibe-Hoibe-Taxis und betonten die Bedeutung dieser innovativen Mobilitätslösung für die Region.

„Hoibe“ sagt man in Bayern zu 0,5 Litern Bier. Demensprechend gab es Lob für den Namen  am Ende auch noch von Balthasar Brandhofer von der Bayernpartei: „Das ist ein guter Hinweis, dass man sich spätestens nach der zweiten Halben Bier ins Taxi setzen sollte.“

Logobanner Liste (Views)