Erster Westfälischer Taxi-Tag – ein voller Erfolg
Neben Gästen aus der Verwaltung und der Politik nahmen mehr als 200 Unternehmerinnen und Unternehmer die Gelegenheit wahr, dem Bühnenprogramm zu aktuellen Branchenthemen zu folgen und die Stände der 15 Aussteller zu besuchen. Verbands-Geschäftsführer Sascha Waltermate, der auch flott durchs Programm führte, konkretisierte die Zahl am Ende der Veranstaltung stolz auf 212 Teilnehmer.
Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch den 1. Vorsitzenden des VSPV Jörg Füchtenschnieder folgte das Grußwort von NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer von den Grünen, der aufgrund eines Terminkonflikts nicht persönlich teilnehmen konnte. Er betonte in seiner kurzen Rede, dass es für ihn schwer vermittelbar sei, bundeseinheitliche Tarife für das Taxigewerbe einzuführen, da die Regionen in Deutschland doch recht unterschiedlich seien und die Tarifordnung in der Hand von Städten und Landkreisen sei.
Christof Rasche fordert Netzwerken und Optimismus
Vor Ort war der verkehrspolitische Sprecher der FDP Rasche, der nach seinem Redebeitrag gleich weiter zu einem Schützenfest aufbrach. Laut Rasche sei der Verkehrsträger egal – ob Schiene oder Straße – allerdings werde der Verkehr auf der Straße weiter wachsen und somit sei dem Ausbau der Straßeninfrastruktur Priorität einzuräumen. Mit der Situation in NRW sei er nicht einverstanden, hier würde der Ausbau der Straßen eher blockiert. Für die Taxibranche forderte Rasche faire Bedingungen, sonst sei aber auch Gründergeist, Optimismus und ein Bekenntnis zum Leistungsprinzip gefordert, um sich im Wettbewerb durchzusetzen.
Münchner Modell als Musterbeispiel
Thomas Kroker, von Waltermate als „der eine, der einzige Präsident“ vorgestellt, berichtete von den Erfahrungen mit dem Festpreis fürs Taxi in München. München sei ein Musterbeispiel für andere Städte, denn anders als die bayerische Landeshauptstadt hätten es Hamburg und Berlin als Stadtstaaten leichter, Entscheidungen durchzusetzen. Auch in München hätte sich die Anzahl der illegalen Mietwagen vervielfacht.
„Für Informationen zum Tarifkorridor und dem Münchner Modell kann man mich einfach ansprechen“, erklärte Kroker. „Wichtig ist, dass wir zusammen gegen Uber vorgehen.“
Dudas (SPD) und Schwarzkopf (CDU) setzen auf das ÖPNV-Taxi
Die Abgeordneten Gordan Dudas und Ralf Schwarzkopf betonten in ihren Reden den wichtigen Beitrag der Taxi-Branche für den ÖPNV. Für Dudas sei das Taxi eine verlässliche und sichere Mobilitätsgarantie. Es sei unabdingbar, Taxis auch als On-Demand Verkehr im ÖPNV einzusetzen, um die Verkehrswende zu schaffen. Auch Schwarzkopf bekräftigte, dass das Taxi für manche Menschen die gesellschaftliche Teilhabe garantiere und die Dienste der Taxibranche bei Krankenfahrten unverzichtbar seien. Allerdings sei der Aufwand bei der Abrechnung noch zu hoch, hier müsse es zu mehr Kooperation mit den Krankenkassen kommen.
„Herzensthema“ Inklusionstaxi
TMV-Hauptgeschäftsführer Meinhardt und Sascha Sascha Waltermate hoben die Wichtigkeit des Inklusionstaxis hervor. Es könne nicht sein, dass die Kosten für Inklusionsfahrten auf den Kunden, die Stadt- und Landkreise oder die Unternehmen abgewälzt würden. Inklusionstaxen seien eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
„Deshalb kämpfen wir in NRW darum, dass das Land über den Bundesrat initiativ wird und wir die Frage der Kosten durch eine einheitliche, bundesweite Lösung regeln können“, ergänzte VSPV-Geschäftsführer Waltemate.
Das Ziel von Meinhardt und Waltemate ist, Inklusionstaxen in das Sozialgesetzbuch hineinzubekommen und den Bund als Kostenträger festzuschreiben.
„Das wird ein Bohren ganz dicker Bretter, nichts, was von heute auf morgen möglich sein wird,“ erklärte Meinhardt. „Das muss in die Wahlprogramme der Parteien und am Ende in einen Koalitionsvertrag, damit wir dieses wichtige Anliegen in der nächsten Legislaturperiode umsetzen können.“
Der TMV hat eine ständige Kommission mit dem Sozialverband Deutschland ( SoVD ) gegründet, in der sowohl der TMV-Präsident Thomas Kroker als auch die Vorstandsvorsitzende des SoVD Michaela Engelmeier sitzen. Gerade Frau Engelmeier hat in ihrer Video-Grußbotschaft – Engelmeier heiratete just an diesem Tag - nochmals sehr deutlich gemacht, wie eng und gut die Zusammenarbeit läuft und welche Ministergespräche in den nächsten Monaten alle anstehen.
„Das ist die vorbildlichste Kooperation in diesem Thema, die man sich zwischen einem Sozialverband und einem Wirtschaftsverband vorstellen kann,“ meinten Meinhardt und Waltemate. „Und wir arbeiten über die Bundes- und die Landesseite, um mehr gesellschaftliche Teilhabe sicherzustellen.“
Branchenthemen und Minimesse
Auch weitere Branchenthemen wie die elektronische Verordnung und Abrechnung von Krankenfahrten oder die fiskalische Technische Sicherungseinrichtung für Taxameter und Wegstreckenzähler wurden durch Referenten abgedeckt. In der Minimesse, die in die Veranstaltung integriert war, zeigten sich alte und neue Partner des Taxi- und Mietwagengewerbes, wie bspw. Volkswagen Nutzfahrzeuge und NIO im Bereich der Fahrzeuge, die SVG Westfalen Lippe mit der gemeinsam mit dem VSPV betriebenen Produktreihe „Taxi-Versicherung“ oder auch der Neuling Taxamedia mit seinem innovativen Konzept für Innenraumwerbung in Taxen.
Spende für die Kinderglückhalle
Der Veranstaltungsort, die Kinderglückhalle, wird von der Stiftung Kinderglück betrieben. Die Stiftung kinderglück ist eine operative Stiftung zur Unterstützung sozial benachteiligter Kinder, die u.a. mit ihrem Schulranzenprojekt großartiges bewirkt. Im Rahmen des Westfälischen Taxi- und Mietwagentages konnten auf den Cent genau 1000 € an Spenden für die Stiftung gesammelt werden.
Für das leibliche Wohl sorgte der hochfrequentierte Curry-Wurst Stand. Die breite Themenvielfalt der Beiträge und die verschiedenen Austeller stießen auf reges Interesse - der Westfälische Taxi- und Mietwagentag war eine rundherum gelungene Veranstaltung.
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