Studie: E-Autos drücken auf Gewinn der Autohersteller

(dpa/fn) Die globale Autoindustrie kämpft weiterhin mit der Umstellung auf den Elektro-Antrieb. Am besten kommen noch zwei deutsche Hersteller mit der schwierigen Marktphase klar. 

Neuwagen vom Elektrobus Volkswagen ID.Buzz stehen auf einem Hof am Werk von Volkswagen Nutzfahrzeuge. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa)
Neuwagen vom Elektrobus Volkswagen ID.Buzz stehen auf einem Hof am Werk von Volkswagen Nutzfahrzeuge. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa)
Franziska Neuner

Der schwache Absatz von Elektrofahrzeugen hat zum Jahresauftakt einer Studie zufolge auf die Gewinne der internationalen Autokonzerne gedrückt. Bei zehn ausgewählten Unternehmen fiel der Quartalsgewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Schnitt auf 7,1 % des Umsatzes, wie das Forschungsinstitut Center of Automotive Management (CAM) in einer am Dienstag vorgelegten Studie zusammengetragen hat. In den drei Jahren zuvor hatte diese operative Marge durchschnittlich 8,3 bis 8,4 % betragen. Pro Auto sank der durchschnittliche Gewinn (Ebit) um 19 % auf 2253 Euro. 

Zinsen und geopolitische Unsicherheiten erschweren Geschäft

Neben dem schwierigen Markthochlauf für Elektro-Fahrzeuge machten auch hohe Zinsen und geopolitische Unsicherheiten das Geschäft schwerer.  Ein Jahr zuvor hatten es sich die Hersteller noch leisten können, vor allem höherpreisige und margenträchtige Fahrzeuge zu produzieren, während sich 2024 die Nachfrage zunehmend normalisiert habe. 

Deutsche Premium-Hersteller weiterhin am profitabelsten

Am profitabelsten seien weiterhin die deutschen Premium-Hersteller BMW und Mercedes-Benz unterwegs mit Margen von 11,1 % und 10,8 %. Bester Volumenhersteller war Toyota mit einer operativen Marge von 10,0 %. Volkswagen kam lediglich auf 6,1 % und lag damit knapp vor Hyundai (5,8 %) und Honda (5,6 %). Die Elektro-Spezialisten Tesla (5,5 %) und BYD (4,6 %) verdienten wegen des harten Preiskampfs in ihrem Sektor unterdurchschnittlich. Der hochprofitable Stellantis-Konzern hat keine Quartalszahlen berichtet.

Kein Weg zurück zum Verbrenner

Es gebe für die etablierten Hersteller keinen Weg zurück zum Verbrenner, warnte Studienleiter Stefan Bratzel. Es gelte, die Produktionskosten für E-Fahrzeuge weiter zu reduzieren.

„Die Endkundenpreise zwischen Verbrennern und Elektrofahrzeugen müssen für den weiteren Markthochlauf angeglichen werden.“ Im Wettbewerb mit chinesischen Autobauern müsse zudem die Innovationskraft steigen. „Gerade deutsche Autobauer müssen mindestens so viel innovativer und besser sein, wie sie teurer sind“, betonte der Auto-Experte.

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