Wildunfälle haben zugenommen

Die deutschen Versicherer und bayerische Jäger suchen weiter nach wirksamen Gegenmaßnahmen.
Dietmar Fund

So viele Wildunfälle wie noch nie mussten die deutschen Versicherer im Kalenderjahr 2012 regulieren. Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mitteilt, ist die Zahl der Wildunfälle um zehn Prozent auf 258.000 angestiegen. Die deutschen Versicherer mussten für diese Schäden rund 583 Millionen Euro bezahlen.

Damit lagen Wildunfälle mit Rehen, Hirschen und Wildschweinen hinter den Glasschäden auf Platz zwei der Schadensfälle der Kaskoversicherer. Für 2.324.000 Fälle von Glasbruch mussten die Gesellschaften 1.114 Millionen Euro überweisen. Mit 233.000 Marderbissen schaffte auch ein kleineres Tier den Sprung auf Platz 3 der Statistik. Seine Schäden waren mit 64 Millionen Euro vergleichsweise billig zu regulieren.

Aktueller als diese Ende 2013 vorgelegten Zahlen des GDV ist die Schätzung des Deutschen Jagdverbandes (DJV) für das Jagdjahr 2012/2013: Von April 2012 bis März 2013 hätten sich knapp 210.000 Wildunfälle ereignet, schreibt der DJV. Das entspreche einem Zuwachs um sieben Prozent. Da noch nicht alle Daten aus allen Bundesländern vorgelegen hätten, die von noch höheren Werten auszugehen, teilt der DJV mit. Die endgültigen Zahlen für die abgelaufene Jagdsaison möchte der Verband Ende Januar 2014 vorlegen.

Die Unfallforscher der Deutschen Versicherer möchten in einem 2014 anlaufenden Projekt untersuchen, ob die seit einigen Jahren gebräuchlichen blauen Wildwarnreflektoren Wildunfälle tatsächlich verhindern helfen. Ein neues Forschungsprojekt des Bayerischen Innenministeriums und des Bayerischen Jagdverbandes startet ebenfalls 2014. Es ist auf ein Jahr angelegt und analysiert Wildunfälle entlang von insgesamt sechs Streckenabschnitte in den Landkreisen Erding, Rottal-Inn und Schweinfurt.

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