Taxi-Bundesverband TMV ärgert sich über Autogipfel
Der so genannte Autogipfel im Bundeskanzleramt war leider mehr Show als Substanz: Dieses Fazit zieht Patrick Meinhardt, Bundesgeschäftsführer des Taxi- und Mietwagenverbands Deutschland e.V. (TMV), zu der Veranstaltung von Bundeskanzler Olaf Scholz. Er hatte mit Vertretern der Autoindustrie und der Autoclubs sowie einiger branchennaher Institutionen über den weiteren Ausbau der Elektromobilität und des Klimaschutzes im Verkehr diskutiert.
Meinhardt bezeichnet die Botschaft als wenig glaubwürdig, dass die Bundesregierung an ihrem Ziel festhalte, bis 2030 einen Bestand von 15 Millionen Elektroautos aufzubauen. Die gesamte Fachwelt sei sich schließlich im Klaren darüber, dass dieses Ziel weiter entfernt sei denn je.
Der TMV vermisste bei der Veranstaltung auch ein Eintreten der Bundesregierung für den „paraffinischen Diesel“ der Kraftstoffnorm EN 15940, auch bekannt unter dem Kürzel HVO100. Tankstellen sollen ihn künftig nicht nur als Beimischung, sondern auch als reinen Kraftstoff anbieten können, wie der TMV kürzlich verkündet hatte. Außer diesem „Leib-und-Magen-Thema“ des TMV vermisste der Verband auch Aussagen zum Thema Wasserstoff bezüglich der Flottenförderung und der Ladeinfrastruktur.
Kein Wort verliert er indes zu der Kritik des Mobilitätsclubs ADAC und eines Wissenschaftlers, dass die deutschen Autohersteller zu wenig bezahlbare Elektroautos anbieten würden. Zu einer Elektrotaxi-Förderung hat sich der TMV bislang noch nie zu Wort gemeldet, wohl deshalb, weil der mit ihm konkurrierende ältere Bundesverband Taxi und Mietwagen e.V. (BVTM) dazu schon vor mehreren Jahren ein ausgearbeitetes Förderkonzept vorgelegt hat. Das hatte Bundesverkehrsminister Wissing zwar gefallen, aber aufgegriffen hat er es nicht.
Wörtlich heißt es in der Pressemitteilung: „Deswegen hätten wir als TMV erwartet, dass die Bundesregierung hier ein Gesamtkonzept mit realistischen Planungsansätzen, Etappenzielen und machbaren Finanzierung vorlegt. Stattdessen fordert die Regierung die Autohersteller auf mehr zu tun und die Autohersteller die Regierung. Das ist die vollkommen unbefriedigende Botschaft dieses Auto-Gipfels, bei dem man sich fragt, ob man ihn gebraucht hat. Erst gab es in diesem Jahr einen Mobilitätsgipfel, bei dem man nicht wusste, wer warum dabei war und dessen Ergebnisse sogleich verpufften, und jetzt einen Automobil-Gipfel, bei dem jeder dem anderen sagt, was er zu tun hat.“
Der TMV fordert nun „so zügig als möglich“ einen „ÖPNV-Gipfel“. An dem sollten seines Erachtens auf jeden Fall die Taxi- und Mietwagenverbände beteiligt werden, nachdem die Verkehrsministerkonferenz einmal mehr alle diesbezüglichen Themen bis ins Frühjahr 2024 vertagt habe.
Taxi-Fahrzeuge (Pkw) , Taxi-Newsletter, Taxameter, Taxi-Fahrer , BZP – Deutscher Taxi- und Mietwagenverband , Straßenverkehrsordnung (StVO) , Krankenbeförderung , Weiterbildung , Taxi-Konzessionen , Verkehrspolitik , Mietwagenbranche , Taxi-Apps , Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz BKrFQG) , Taxizentralen , Personal, Gehälter, Arbeitsschutz , Wirtschaftsnachrichten , Werbung , Taxi-Folierung , Taxi-Umrüster , Straßenverkehr , Elektromobilität, Taxifuhrpark und -flottenmanagement , Taxi-Versicherungen , Hybrid, Diesel, Erdgas , Taxi-Magazin