Saarländer Taxiunternehmer bauen Impftaxi-Plattform

Ein Dutzend Unternehmer bietet jetzt einen Ansprechpartner für die Buchung von Taxifahrten zu den drei Impfzentren.

Die Impffahrten werden nicht nur für die Landeshauptstadt Saarbrücken angeboten, sondern für das ganze Saarland, das Pflichtfahrgebiet für alle Taxen im Bundesland ist. (Foto: Stadt Saarbrücken)
Die Impffahrten werden nicht nur für die Landeshauptstadt Saarbrücken angeboten, sondern für das ganze Saarland, das Pflichtfahrgebiet für alle Taxen im Bundesland ist. (Foto: Stadt Saarbrücken)
Dietmar Fund

Am 25. Februar 2021 haben zwölf Taxi- und Mietwagenunternehmer aus dem Saarland eine Internet-Plattform für die zentrale Buchung von Fahrten zu Impfzentren ans Netz gebracht. Unter der Adresse impftaxi-saarland.de kann man telefonisch oder gleich über eine Eingabemaske eine Fahrt zu den Corona-Impfzentren in Saarbrücken, Saarlouis und Neunkirchen bestellen. Die Unternehmer bitten darum, die Fahrt mindestens zwei Stunden vor dem gewünschten Abfahrtstermin zu bestellen, weil der Fahrauftrag nicht direkt an einen Fahrer vergeben wird, sondern an das nächstgelegene Taxi- oder Mietwagenunternehmen. Falls es zum Wunschzeitpunkt keine Kapazität frei hat, wird das zweitnächste angesprochen.

Die Plattform ist mit dem Vermittlungssystem des Stuttgarter Softwareunternehmens Seibt & Straub verbunden. Der Taxiunternehmer Michael Neuhäusel aus St. Ingbert nutzt es seit fünf Jahren in seinem Unternehmen Saartaxi24, das auch Standorte in Spiesen/Elversberg und in Neunkirchen hat. Sein Kollege Steve Schneider aus Saarbrücken nutzt die Software ebenfalls. Die anderen Unternehmer werden jetzt erst einmal über eine Bürolösung eingebunden. Michael Neuhäusel kann sich aber vorstellen, auf dem Impftaxi aufbauend perspektivisch eine Saarland-weite Vermittlung aufzubauen.

Gefahren werden die Impftaxis zum Taxitarif, der für das ganze Saarland gilt und für die Wartezeit 28 Euro pro Stunde vorsieht. Laut Neuhäusel orientieren sich im Saarland auch die Mietwagenunternehmer an diesem Tarif und halten sich ebenfalls an die mit den Krankenkassen getroffenen Vereinbarungen, die allerdings keine Wartezeitvergütung vorsehen.

Da es im Saarland zumindest bis jetzt noch keinen Sponsor für die Impffahrten gibt, müssen die Fahrgäste sie entweder selbst im Taxi bezahlen oder eine Verordnung einer Krankenfahrt bei ihrem Hausarzt besorgen. Die Transportscheine rechnet dann jeder Unternehmer selbst mit der Kasse ab. Wie generell im Bundesgebiet gilt eine Genehmigung als erteilt, wenn der Schwerbehindertenausweis die Merkzeichen aG, BL oder H trägt oder ein Patient entweder den Pflegegrad 3 mit dauerhafter Mobilitätseinschränkung oder die Pflegegrade 4 und 5 vorweisen kann. Die Saarländer Unternehmer verweisen darauf, dass ihre Fahrer eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen und ihre Fahrzeuge mit einer Trennscheibe ausgestattet sind.

Die Unternehmer konnten zusammen mit Udo Engelmann, dem 1. Vorsitzenden der Taxizentrale Saarbrücken eG, in einem kurzen Fernsehbeitrag ihres Regionalsenders auf ihre Plattform hinweisen. Er informierte auch über konkurrierende Angebote des Deutschen Roten Kreuzes, denen die Taxiunternehmer mit ihren Taxi-Tarifen Paroli bieten wollen. Am kommenden Wochenende wollen sie über die Tageszeitungen die Werbetrommel rühren.

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