Kölner Taxiunternehmer startet mit Inklusionstaxi

Ibrahim Coban spricht mit einem Rollstuhltaxi vom Typ VW Caddy Maxi jetzt gezielt Institutionen in der Domstadt an.

Ibrahim Coban lässt seinen Siebensitzer über den Taxi-Ruf Köln vermitteln und akquiriert parallel dazu Kunden, die häufig ein Rollstuhltaxi brauchen. (Foto: Taxi Coban)
Ibrahim Coban lässt seinen Siebensitzer über den Taxi-Ruf Köln vermitteln und akquiriert parallel dazu Kunden, die häufig ein Rollstuhltaxi brauchen. (Foto: Taxi Coban)
Dietmar Fund

Am 1. März 2022 hat der Taxiunternehmer Ibrahim Coban in der Großstadt eines der ersten Inklusionstaxis in Betrieb genommen. Er hat sich für einen VW Caddy Maxi entschieden, den AMF-Bruns mit einem Heckausschnitt versehen hat. Damit er ihn ohne Rollstuhl-Fahrgast auch als Siebensitzer verwenden kann, hat Coban zwei Dreh-/Klappsitze einbauen lassen. Dahinter passt noch eine Kopf-Nackenstütze vom Typ „Future Safe“. Für sie hat sich der Unternehmer entschieden, weil sie von Sozialträgern nach DIN 75068 nachgefragt werde. Eine Förderung für solche Fahrzeuge gibt es in Köln nicht.

Zur Vorbereitung auf den neuen Einsatz hat der Unternehmer im Oktober 2021 an einer Schulung der BG Verkehr teilgenommen, bei der es um den Arbeitsschutz bei der Beförderung mobilitätseingeschränkter Personen ging. Gesprochen hat Coban auch mit sozialen Organisationen, Behindertenwerkstätten, Krankenkassen und dem Bürgerverein Kölner Eigelstein e.V. Er verfügt in diesem Stadtviertel im Zentrum von Köln seit September 2020 über einen „Veedelskümmerer“ als Ansprechpartner für Anwohner und Gewerbetreibende. Von ihm erhofft sich der Taxiunternehmer, dass er sein Inklusionstaxi bekannt macht. Laut Ruth Wennemar, Pressesprecherin des Vereins, wurde der Hinweis auf das neue Fahrzeug über die Facebook-Seite des Bürgervereins bereits rund 6.000mal abgerufen. Das deute auf ein hohes Interesse hin.

Dieser Begriff schmückt übrigens das Rollstuhltaxi als Türwerbung. Ibrahim Coban bezeichnet als einen seiner Mentoren Martin Maubach vom Sozialverband Deutschland (SoVD), Landesverband Berlin/Brandenburg. Maubach hat von Berlin ausgehend den Begriff „InklusionsTaxi – Taxi für Alle“ geprägt und dort erfahren, wie schwierig es ist, großstädtische Taxiunternehmer von der Anschaffung von rollstuhlgerechten Taxis zu überzeugen.

Damit sein Inklusionstaxi gezielt bestellt werden kann, hat Coban auch Gespräche mit Alexsandar Dragicevic geführt, Sprecher des Vorstands des Taxi-Ruf Köln eG. Dort ist sein Mehrzweckfahrzeug angemeldet. Die Eigenschaft „Rollstuhltaxi“ wird allerdings erst aktiviert, wenn es in Köln acht bis 10 Inklusionstaxis gibt, weil sonst viel zu lange Anfahrtswege drohen würden.

Momentan gibt es laut Dragicevic nur drei rollstuhlgerechte Fahrzeuge dieser Art in Köln. Daher vermittle der Taxi Ruf Anfragen weiter an diese Unternehmen.

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