Der Ford Kuga PHEV taugt gut als Taxi oder Mietwagen

Den Hybridantrieb hat Ford gut abgestimmt und sparsam ist er auch, aber der Ladevorgang zieht sich.

Das Fahren mit dem Ford Kuga PHEV macht trotz recht straffer Fahrwerksabstimmung Spaß, das Laden an Wechselstrom-Ladesäulen aber erfordert Geduld. (Foto: Dietmar Fund)
Das Fahren mit dem Ford Kuga PHEV macht trotz recht straffer Fahrwerksabstimmung Spaß, das Laden an Wechselstrom-Ladesäulen aber erfordert Geduld. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Ford verspricht, den Ford Kuga PHEV relativ rasch liefern zu können und bei einer Auslieferung erst 2023 auch den staatlichen Anteil der dann für Plug-in-Hybride gestrichenen Förderprämie zu übernehmen. Da der Hersteller zwar kein Taxi- oder Mietwagen-Paket für dieses Modell entwickeln lässt, aber immerhin die Umrüster mit den für die Konformitätserklärung nötigen Dokumenten unterstützt, hat taxi heute den Kuga PHEV in der Top-Version „Vignale“ getestet.

Der hat wie auch die Vollhybriden FHEV einen 2,5-l-Benziner, der über ein prinzipiell stufenlos variables Getriebe mit einem Elektromotor zusammen die Vorderräder antreibt. Weil Ford wie sein Ideengeber Toyota bei seinen aktuellen Vollhybriden Gangsprünge einprogrammiert und den Vierzylinder gut gedämmt hat, hört man beim Beschleunigen nur Sprünge wie bei einer Wandlerautomatik, aber zu spüren sind sie nicht. Zwar dreht auch der Kuga PHEV etwas behäbig hoch, aber von einem Gummibandeffekt wird man nicht mehr belästigt.

Wie die Vollhybriden von Toyota und der Ford Galaxy FHEV ist auch der Kuga PHEV eher ein Gleiter. Wer ihn vorausschauend fährt, wie es im Taxi oder Mietwagen üblich sein sollte, ist auf einem bemerkenswert niedrigen Geräuschniveau unterwegs. Ohne die beim Testwagen aufgezogenen 18-Zöller wäre er nicht ganz so straff abgestimmt. In Zeiten hoher Kraftstoffpreise wird es Taxi- und Mietwagenbetriebe freuen, dass sich der Kuga PHEV auch auf Überlandfahrten und auf Autobahnen, die höchstens mit 130 km/h befahren wurden, mit einem Durchschnittsverbrauch von 5,34 Litern Super auf 100 Kilometer zufriedengab. Hinzurechnen muss man den Stromverbrauch.

Der Testwagen legte auf zwei längeren Etappen, bei denen der 14,4 KWh große Akku jeweils einmal vollgeladen wurde, knapp ein Drittel der Strecke elektrisch zurück. Das kann man auf dem Display vor dem Fahrer schön ablesen. Das Laden selbst zieht sich, denn der On-Board-Lader bietet nur eine Ladeleistung von 3,6 kW, die zwar bei Plug-in-Hybriden üblich, aber eigentlich nicht mehr up to date ist. So dauert ein Ladevorgang mehr als drei Stunden. Damit ist der Kuga PHEV ein Fall für Taxi- und Mietwagenbetriebe auf dem Land, die unter der Woche kaum Nachfrage in der Nacht haben und stattdessen laden können. Die elektrische Reichweite blieb im Test deutlich hinter den Werksangaben und der Angabe von 41 Kilometern im Bordcomputer zurück.

Wie sich die „Hülle“ unter Taxi- oder Mietwagen-Gesichtspunkten schlägt, lesen Sie im detaillierten Testbericht, der voraussichtlich in der Dezember-Ausgabe 2022 erscheint. Interessierte Leserinnen und Leser können ausführliche Testnotizen und eine Preisliste vom September 2022 aber auch als pdf-Datei im Downloadbereich dieser Meldung herunterladen und sich an einer Bildergalerie orientieren.

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