Volkswagen macht den Touran zu einer noch besseren Taxi-Basis

Der geräumiger gewordene und sehr flexible neue Touran könnte wieder ein gefragtes Taxi werden, obwohl für ihn weder ein Erdgas- noch ein Hybrid-Antrieb vorgesehen ist.
Der längere Radstand sorgt nicht nur für geringere Kompromisse zwischen den Sitzreihen, sondern ist auch dem Fahrkomfort zuträglich. (Foto: Dietmar Fund)
Der längere Radstand sorgt nicht nur für geringere Kompromisse zwischen den Sitzreihen, sondern ist auch dem Fahrkomfort zuträglich. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

So lang wie bisher, etwas breiter und niedriger, aber innen noch geräumiger: Das sind die Merkmale des neuen VW Touran, der jetzt wie der Passat und der Golf auf dem Platz sparenden modularen Querbaukasten des Volkswagen-Konzerns basiert.

Von seinem um 113 Millimeter verlängerten Radstand kommen 63 Millimeter der Innenraumlänge zugute und der Rest dem Kofferraum. Außerdem ist der neue Touran 41 Millmeter breiter als bisher und bietet trotz leicht abgesenkter Außenhöhe noch etwas mehr Kopffreiheit als bisher.
Wie die Fahrvorstellung am 25. Juni 2015 rund um Amsterdam zeigte, verbessert das die Kompromisse, die ein Taxiunternehmer bei der Nutzung der bis zu sieben Sitze in einem Kompaktvan eingehen muss. Die Einzelsitze der zweiten Reihe lassen sich jetzt um 40 Millimeter weiter und damit insgesamt um 200 Millimeter verschieben. Dadurch kann man den sonst in der dritten Reihe eingequetschten Erwachsenen ausreichend Knieraum verschaffen. Den Zustieg dorthin erleichtern die nun mit einem Griff oben an der Lehne entriegel- und abklappbaren Sitze an den hinteren Türen, die anschließend in ihren Schienen nach vorn gleiten.

Da der neue Touran hinter den Vordersitzen einen fast ebenen Boden hat, ist auch der Mittelsitz besser nutzbar geworden. Seinen Dreipunktgurt muss man allerdings aus dem Dach herunterholen, denn bei Gurten an den Einzelsitzen wäre eine Funktion nicht möglich gewesen, die Taxiunternehmern und -fahrern gefallen wird: Die Möglichkeit, alle Einzelsitze abzusenken und damit einen ebenen Laderaumboden zu schaffen. Herausnehmbar also sind die Sitze nicht mehr, aber dafür hat der Taxifahrer alle sieben Sitze immer dabei und kann sie flexibel nutzen.

Der lange Radstand macht sich auch beim Federungskomfort angenehm bemerkbar. Das Fahrwerk zeigte sich selbst bei aufgezogenen 18-Zoll-Rädern noch sehr ausgewogen abgestimmt. Antriebsseitig gefielen die zur Präsentation nur mit Sechsgang-Schaltgetriebe angetretenen beiden TDI, mit denen der Touran an den Start geht.

Für das mobile Gewerbe völlig ausreichend ist der quirlige 1,6-l-TDI mit 81 kW/110 PS, während der 2-l-TDI mit 110 kW/150 PS eher etwas für selbstfahrende Taxiunternehmer sein dürfte, weil er recht ungestüm zupackt. Beide TDI gibt es auch mit einem Doppelkupplungsgetriebe als Automatik. Im Falle des 2-l-TDI hat das DSG nasse Kupplungen und sechs Gänge, beim 1,6-l-TDI zwar sieben Gänge, aber dafür trockene Kupplungen.

Das DSG 7 war beim Vorgängermodell für den Taxi-Einsatz gesperrt worden. Ob es nun ausreichend verbessert worden ist, konnte bei der Fahrvorstellung niemand konkret sagen. Alle TDI halten die Abgasnorm Euro 6 ein und brauchen dazu AdBlue. Es kann über einen zweiten Tankstutzen hinter der Tankklappe nachgefüllt werden, was je nach Fahrstil und Einsatzprofil alle 7.000 Kilometer der Fall sein soll. In den AdBlue-Tank passen 11,5 Liter. Bislang kann man nur die zivilen Touran bestellen.

Die Einführung beim Händler ist für die 39. Kalenderwoche vorgesehen. Als Taxi wird man den neuen Touran erst gegen Jahresende bestellen können. Mit der Auslieferung der ersten Taxis ist Anfang 2016 zu rechnen. Das Warten auf den neuen Touran allerdings lohnt sich - soviel lässt sich nach der Vorstellung schon sagen.

Bildergalerie: VW-Touran
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