EWE Go-Geschäftsführer Ilker Akkaya im Gespräch: "Bei uns gibt es keine versteckten Kosten!"
EWE Go gewann den letzten Vergleich der günstigsten Ladetarife und kann sogar bei Ionity DC-Laden mit extrem günstigen Tarifen punkten. Wie schafft Ihr das?
Ilker Akkaya: Bei unserem Tarifmodell setzen wir auf Fairness und Transparenz: Bei uns gibt es keine versteckten Kosten, sondern einfach einen Festpreis für EWE Go-Ladesäulen und Partnersäulen, unterschieden nach AC- und DC-Laden. Auch beim Laden in unserem Partnernetzwerk geht somit niemand das Risiko ein, in eine Kostenfalle zu tappen.
In dem von Ihnen angesprochenen Test wurden unterschiedliche Fahrprofile mit durchschnittlichen Ladekosten über einen längeren Zeitraum verglichen – und hier zeigt sich, dass sich der klare Einheitspreis langfristig für ElektromobilistInnen einfach rechnet.
Und gleich im Anschluss wollen wir natürlich wissen: Warum und wie kann EWE Go auf eine Grundgebühr verzichten?
Ilker Akkaya (lächelt): Auch hier bleiben wir beim Punkt Fairness: Wir wollen unseren Kundinnen und Kunden die Freiheit lassen, sich für uns zu entscheiden, ohne sich mit einer Grundgebühr an uns zu binden. Anders gesagt: Wer auf EWE Go setzt, braucht keinen Nachteil zu befürchten.
Ihre Frage zielt aber natürlich auf die Wirtschaftlichkeit dieses Modells für EWE Go ab: Wir sind davon überzeugt, dass wir damit mehr Menschen von uns überzeugen und nachhaltig zu unseren Kundinnen und Kunden machen. Das ist aber eine langfristige Perspektive, die sich unter anderem auch darin begründet, dass wir uns noch sehr am Anfang des Hochlaufs der Elektromobilität im PKW-Bereich befinden.
Immer häufiger bieten Ladetechnikanbieter zumindest für das Home-Laden eine aktive Teilnahme am Strommarkt an, um Stromkosten aktiv zu senken. Wäre das für Anbieter wie EWE Go auch denkbar, auch wenn sich diese Tarife natürlich teils minütlich ändern?
Ilker Akkaya: Diese Angebote sind besonders für E-Auto-BesitzerInnen mit Eigenheim sehr attraktiv und ein wichtiger Beitrag zu Energiewende. Wir haben uns als EWE Go den Aufbau von Öffentlicher Ladeinfrastruktur auf die Fahnen geschrieben. Um hier nicht an Fahrt zu verlieren, wollen wir uns auf dieses Kerngeschäft konzentrieren, weswegen Laden im privaten Bereich und entsprechende Tarife aktuell für uns kein Thema sind.
Wie entwickelt sich bei EWE Go das Verhältnis zwischen AC- und DC-Laden?
Ilker Akkaya: Der Trend geht sehr klar zu schnellem Laden. E-Auto-Fahrerinnen und –Fahrer wollen ihre Batterie so schnell wie möglich wieder füllen und – nach einem kurzem Supermarkteinkauf oder einer kurzen Kaffee-Pause auf dem Weg in den Urlaub – einfach und unkompliziert weiterfahren.
Dem folgen wir und legen einen klaren Fokus auf HPC-Ladeinfrastruktur. Wir bauen an Standorten aus, wo Schnellladesäulen wirklich gebraucht werden. Anstatt ausschließlich auf Masse zu setzen, analysieren wir gezielt, wo der größte Bedarf besteht und welche Standorte für die Nutzer am attraktivsten sind. Diese strategische Platzierung stellt sicher, dass die Ladesäulen von EWE Go optimal genutzt werden und die Kundenzufriedenheit hoch bleibt.
EWE Go expandiert im Vergleich zu anderen Ladenetzen sehr behutsam. Was sind hier die nächsten geplanten Schritte?
Ilker Akkaya: Wir sind möglicherweise nicht der größte und lauteste Anbieter. Wir gehören aber seit Jahren durchaus immer zum Spitzenfeld, was den Aufbau von Schnellladeinfrastruktur in Deutschland angeht. Und wir haben weiterhin Großes vor: Unsere Netz, dass aktuell rund 3.000 Ladepunkte deutschlandweit bietet wollen wir in den nächsten acht bis zehn Jahren verfünffachen.
Und somit überall dort verfügbar sein, wo Menschen ohnehin ihren alltäglichen Besorgungen nachgehen oder auf längeren Fahrten oder Reisen einen Zwischenstopp einlegen wollen. Zum Beispiel bei unserem Partner McDonalds. Hier sind wir bereits an jedem zweiten McDonald’s-Standort vertreten. Das gemeinsame Ziel ist es, alle McDrive-Restaurants mit Schnellladern zu versorgen.
Das Interview führte Gregor Soller
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