Faktencheck E-Mobilität: Nach 160.000 Kilometern noch 90 Prozent Akkukapazität

Die Batterien von E-Autos haben eine lange Lebensdauer und Garantiezeit. Die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg bringt mit einem überarbeiteten Dossier zur Elektromobilität auf den Stand der Dinge und will Vorurteile abbauen. Informationen auch zu Kosten, Ladeinfrastruktur, Sicherheit.

Halten entscheidend länger: E-Autos bieten einen deutlich längeren Lebenszyklus als Verbrenner, legt jetzt erneut eine Broschüre von KEA-BW dar. | Foto: KEA-BW
Halten entscheidend länger: E-Autos bieten einen deutlich längeren Lebenszyklus als Verbrenner, legt jetzt erneut eine Broschüre von KEA-BW dar. | Foto: KEA-BW
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Wie lange Elektroautos über die Straßen rollen können, hängt vom Zustand ihrer Akkus ab. Die Lebensdauer ist höher, als viele denken: In der Regel besitzt die Batterie eines E-Autos nach 160.000 Kilometern noch eine Kapazität von 90 Prozent, hat in diesem Jahr eine Studie aus den USA ergeben. Diese und viele weitere Informationen bietet die Broschüre „Faktencheck E-Mobilität“ der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW). Die 32-seitige Veröffentlichung wurde jetzt vollständig überarbeitet und erweitert. Sie beantwortet unter anderem auch Fragen nach der Zuverlässigkeit, den Kosten und der Klimabilanz von E-Fahrzeugen. Die Broschüre „Faktencheck E-Mobilität“ der KEA-BW soll umfassend zur E-Mobilität informieren und wendet sich ebenso an Fachpersonen etwa in Beratungsstellen wie auch interessierten Bürgerinnen und Bürgern.

Sicherheit: Weniger Pannen, strenge Auflagen

Ein Beispiel ist die Zuverlässigkeit von E-Autos: Aufgrund des technisch einfacheren Aufbaus von Elektromotor und Antriebsstrang sind die Fahrzeuge deutlich weniger pannenanfällig als ihre fossil betriebenen Brüder. Elektroautos müssen zudem strenge Sicherheitsanforderungen erfüllen. Sie brennen deutlich seltener als Benziner oder Dieselautos: Nach Angaben des Versicherungsunternehmens Autoinsurance EZ aus den USA vom vergangenen Jahr brennen pro 100.000 verkauften Fahrzeugen 1.530 Verbrenner, aber nur 25 Elektrofahrzeuge. Sie brennen auch nicht intensiver als mit fossilem Kraftstoff angetriebene Autos – in beiden Antriebsarten ist inzwischen deutlich mehr Kunststoff verbaut als in früheren Generationen, daher gibt es bei Bränden eine höhere Rauch- und Wärmefreisetzung.

Kosten unter der Lupe: Diese finanziellen Vorteile haben E-Autos

Auch was die Kosten angeht, sammeln die E-Autos Pluspunkte: Zwar sind die Anschaffungskosten derzeit noch höher als von vergleichbaren Verbrennern. Elektroautos können aufgrund ihrer deutlich geringeren Unterhaltungs- und Reparaturkosten über ihre Lebensdauer jedoch einen klaren Kostenvorteil gegenüber Verbrennern aufweisen – es gibt beispielsweise viel weniger Verschleißteile und keinen Ölwechsel. Nutzt man darüber hinaus selbst erzeugten Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage, reduzieren sich die laufenden Kosten noch einmal deutlich. Das heißt: In der Gesamtkostenbetrachtung schneiden Elektrofahrzeuge oft günstiger ab.
 

Die Zeit arbeitet außerdem für die Elektroautos: Anschaffung und Nutzung von E-Fahrzeugen sind in den letzten Jahren immer günstiger geworden. Diese Entwicklung wird auch künftig so weitergehen. Gründe dafür sind technische Fortschritte wie sinkende Batteriekosten, eine effizientere Produktion und der im Vergleich zu Benzin oder Diesel verhältnismäßig günstige Strom.

Klimabilanz ist besser

E-Autos sind zudem klimafreundlicher als Verbrenner. Bereits mit dem aktuellen Strommix in Deutschland verursachen Elektrofahrzeuge über ihre gesamte Lebensdauer rund 30 bis 50 Prozent weniger CO2-Emissionen als vergleichbare Verbrenner. Mit steigendem Anteil erneuerbarer Energien wird sich dieser ökologische Fußabdruck weiter verkleinern. Betrachtet man den gesamten Lebenszyklus, zeigt sich ebenfalls ein Klimavorteil von Elektrofahrzeugen gegenüber Verbrennern. Zum Lebenszyklus gehören Fahrzeug- und Batterieherstellung, Betrieb mit Strom und Kraftstoffen sowie die Erzeugung, Wartung, Entsorgung und das Recycling aller Fahrzeugkomponenten. Das ist wichtig: Der Verkehrssektor verursachte 2023 rund 32 Prozent der Treibhausgasemissionen in Baden-Württemberg. Das macht die Fahrzeuge für eine erfolgreiche Dekarbonisierung des Verkehrs unerlässlich.

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