Elektrotaxis: Bei Volkswagen Pkw fehlt eine Entscheidung

Weil der Vorstand noch nicht entschieden hat, ob es von den batterieelektrisch angetriebenen ID-Modellen generell auch Taxis und Mietwagen geben soll, bleibt es zunächst bei den für ein Hamburger Projekt forcierten Nachrüst-Möglichkeiten.

Service-Fachmann Jörg Pachmann vertrat beim 9. Ortenauer VW-Taxi-Abend die Taxi-Ansprechpartnerin Melanie Neugebauer. (Foto: Dietmar Fund)
Service-Fachmann Jörg Pachmann vertrat beim 9. Ortenauer VW-Taxi-Abend die Taxi-Ansprechpartnerin Melanie Neugebauer. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Bei Volkswagen Pkw ist die Entscheidung gefallen, die als elektrischer Nachfolger des Passat ab dem dritten Quartal 2023 bestellbare Limousine ID.7 zunächst nicht mit einer Taxi- oder Mietwagenausstattung ab Werk anzubieten. Der Vertrieb an Sonderzielgruppen der Marke hoffe aber, solche Pakete noch im Laufe des Lebenszyklus des ID.7 anbieten zu können, zumal das Modell auch als Variant geplant sei. Mit dieser Aussage schilderte Jörg Pachmann, für die Pkw-Taxis und –Mietwagen zuständiger Service-Fachmann, am 13. Juni 2023 beim 9. Ortenauer VW-Taxi-Abend im Autohaus Graf Hardenberg in Offenburg die aktuelle Situation. Er bekräftigte damit eine Information der Taxi-Ansprechpartnerin Melanie Neugebauer, mit der taxi heute das Thema gerne vertieft hätte. Sie war bei der Veranstaltung leider verhindert.

Über die künftige Elektrostrategie bei den Pkw sprach der virtuell zugeschaltete Vertriebsmitarbeiter der Region Südwest, Marcel Koegler. Er berichtete, dass auf der aktuellen MEB-Plattform derzeit weltweit zwölf Modelle basierten, von denen bereits 670.000 Stück gebaut worden seien. Davon entfielen 500.000 auf VW ID-Modelle. Diese Plattform werde in den 20er-Jahren dieses Jahrhunderts weiter genutzt und erst nach zehn Jahren von einer neuen abgelöst werden.

Koegler empfahl den Taxiunternehmen außer dem ID.3 mit dem Innenraum eines Passat insbesondere den ID.4 Pro Performance mit dem 77 kWh-Akku, der auf eine Reichweite von rund 500 Kilometer kommen könne. Mit ihm sei der Taxi-Alltag gut abgedeckt, wenn man nicht dauernd auf der Autobahn fahren müsse. Eine Alternative könne der ID.5 mit dem 77 kWh-Akku sein, den es auch mit einer Motorleistung von nur 174 PS gebe. Den kleineren Akku mit 52 kWh würde er Taxi- und Mietwagenunternehmern nicht empfehlen, sagte der Referent.

Jörg Pachmann informierte die mehr als 50 Unternehmer und Unternehmerinnen in der Runde darüber, dass der Passat 2023 auslaufe und als Taxi nicht mehr lange bestellt werden könne. Wer noch einen haben wolle, sollte sich also sputen. Die Lieferzeiten lägen derzeit bei vier bis fünf Monaten.

Für das Taxi-Volumenmodell Touran stehe das Produktionsende im Jahr 2026 fest, berichtete Pachmann. Wie lange man ihn noch als Taxi oder Mietwagen ab Werk bestellen könne, hänge auch von der Nachfrage aus dem mobilen Gewerbe ab.

Was die batterieelektrischen Modelle der ID-Flotte betreffe, sei auch noch offen, ob man die werkseitig zum Taxi oder Mietwagen umrüsten wolle oder das an externe Dienstleister vergeben werde.

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