Umfassender Service wird seltener – Marktübersicht über die Taxikonditionen aller im Taxi-Bereich aktiven Hersteller

Nur noch wenige Autohersteller bieten den Taxi- und Mietwagenunternehmern mehr als nur
spürbare Nachlässe bei der Anschaffung.

Auf eine Vorzugsbehandlung wie hier im Toyota-Autohaus Körmer in Ismaning sollen Taxi-Kunden bei jeder Marke achten. Bild: Dietmar Fund
Auf eine Vorzugsbehandlung wie hier im Toyota-Autohaus Körmer in Ismaning sollen Taxi-Kunden bei jeder Marke achten. Bild: Dietmar Fund
Dietmar Fund
Marktübersicht

Schon seit den 60er-Jahren honorieren die Fahrzeughersteller, dass intensiv genutzte und langlebige Taxis ein Werbeträger erster Güte sind. Sie belohnen die Taxibranche für die vielen „Probefahrten“ mit potenziellen neuen Kunden, die sie täglich machen, mit Nachlässen. Deren Bedeutung hat beim heute üblichen allgemeinen Gefeilsche allerdings nachgelassen. Außerdem haben die gewachsene Komplexität der Technik und schnellere Modellwechsel die Langlebigkeit in den Hintergrund treten lassen. Auch die Umrüstung von Taxis ist komplexer geworden.

Taxi-Extras nehmen ab

Das hat inzwischen vielen Herstellern die Freude am Taxi-Geschäft genommen, das mit seinen kleinen Stückzahlen für aufstrebende Manager ja noch selten ein Karriere-Sprungbrett war. Wie die Übersichtstabelle auf den Folgeseiten zeigt, sind die Einträge bei den Kernleistungen und den Extras nur noch bei Mercedes-Benz, Volkswagen und Volkswagen Nutzfahrzeuge deutlich länger. Sie sind auch die einzigen Marken, die ihre neuen Modelle erst einmal ausgiebig unter Taxi-Bedingungen testen, bevor sie mit einer Taxi-Ausstattung ab Werk angeboten werden. Sie nehmen dabei in Kauf, mit neuen Modellen erst Monate nach dem Serien-Start als Taxi zu kommen. Einfacher macht es sich mittlerweile der Rest der Taxi-Welt einschließlich der einstmals in die Taxi-Strategie des Volkswagen-Konzerns eingebundenen Marken Seat und Skoda. Beide haben sich aus dem Taxi-Geschäft ganz zurückgezogen. Ihre Kunden können höchstens noch bei INTAX unsubventionierte Taxi-Pakete in bereits zugelassene Modelle älterer Baureihen einbauen lassen. Nur ein einziger Skoda-Händler unterstützt diesen Weg mit der Zulassung entsprechend günstiger größerer Partien von Lager-Taxis.

Die restlichen Marken bis auf 
Volvo setzen auf INTAX in Oldenburg als Entwicklungs- und Umrüstpartner, der neue Modelle rasch zum Taxi macht, sofern die Verantwortlichen der Hersteller selbst schnell genug sind. Sie überlassen die Dauererprobung ihren Kunden.So ist es inzwischen auch bei Ford und bei Opel, die das Taxi-Geschäft besonders engagierten Händlern übertragen. Volvo setzt als einziger Hersteller seit der Wiederaufnahme des Taxi-Geschäfts auf den Umrüstpartner ADLER Taxameter und Funktechnik in München. Die deutschen Schweden haben versprochen, einen langen Atem zu zeigen. Ein Indiz dafür ist, dass sie vor kurzem den kompakten SUV XC 60 ins Taxi-Programm aufgenommen haben.

Einer ist auf dem Sprung

Ein weiterer Lichtblick am Horizont zeigt sich bei Jaguar. Christoph Engler vom Vertrieb für Flotten- und Gewerbekunden kündigt für seine Marke Zuschüsse für das Fahrzeug und den Umbau für das Elektrotaxi i-Pace und die Mittelklasse-Baureihe XF bei INTAX an.

Solche Nettigkeiten haben Taxi- und Mietwagenunternehmer nicht zu erwarten, die sich von Tesla haben elektrisieren lassen. Die Amerikaner arbeiten noch an der Taxi-Zulassung des als preiswerter angekündigten Models 3 und geben ihren teuren Modellen Model S und Model X nur eine Wallbox für langsames Laden zu Hause gratis mit. df

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Seite 15 | Rubrik Unternehmensführung
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