Webasto – Autonomes Fahren mit Durchblick

Der Stockdorfer Zulieferer hat ein Roof Sensor Module entwickelt. Es kombiniert Kameras und Sensoren mit einem Panoramadach, das man auch öffnen kann.

Mit Sensoren und Kameras ausgestattet bietet das Roof Sensor Modul einen 360 Grad Rundumblick - und ein Panoramadach, dass sich öffnen lässt.| Foto_ Webasto
Mit Sensoren und Kameras ausgestattet bietet das Roof Sensor Modul einen 360 Grad Rundumblick - und ein Panoramadach, dass sich öffnen lässt.| Foto_ Webasto
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Thomas Kanzler)

Die Umgebung zuverlässig erfassen, Hindernisse und Gefahren bei unterschiedlichsten Witterungsverhältnissen erkennen, in jeder Situation die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden und Passanten gewährleisten – der Einsatz von Sensor-Technologien macht das autonome Fahren erst möglich. Das Autodach als höchster Punkt des Fahrzeugs bietet die idealen Voraussetzungen für die Positionierung dieser Sensorik. Der Automobilzulieferer Webasto hat mit dem Roof Sensor Module einen Prototyp entwickelt, der insgesamt 14 Kamera- und Lidar-Sensoren sowie Funktionen zur Sensorverfügbarkeit kombiniert und elegant in einem öffenbaren Panoramadach integrierbar ist.

„Der technologische Fortschritt im Bereich des autonomen Fahrens ist beeindruckend – bisher waren die Lösungen aber optisch einfach nicht ansprechend”, erklärt Jan Henning Mehlfeldt, verantwortlich für das globale Dachgeschäft bei Webasto. „Mit unserer jahrzehntelangen Kompetenz haben wir ein schlankes Dachsystem entwickelt, das Raum für verschiedene Technologien bietet und sich dennoch ästhetisch in die Fahrzeugarchitektur einfügt.“

De-Icing, De-Fogging und Thermomanagement

Im Webasto Dachsystem messen fünf Lidar-Sensoren die Entfernung und Geschwindigkeit von Objekten. Positioniert in der Mitte und an den Ecken erstellen sie eine 3D-Punktwolke von der Fahrzeugumgebung und verstehen auf diese Weise die Fahrsituation. Zehn Kameras erkennen Farben und Objekte und erfassen damit auch die Bedeutung von Ampeln, Verkehrsschildern und Fahrbahnmarkierungen. Durch den Einsatz von Stereokameras kann das neue Roof Sensor Module auch Entfernungen bestimmen. Das gesamte Sensorset ist gemeinsam mit weiteren Antennen unter einer ganzflächigen Abdeckung aus Polycarbonat verborgen und passt sich so der Fahrzeugsilhouette an. Ein Thermomanagement soll die Sensoren in ihrem idealen Betriebstemperaturbereich halten.

Verschmutzungen durch Staub, Schlamm, Schnee oder Insekten reduziert ein Reinigungssystem mit Wasser und Luftstrahl. Dank einer De-Icing-Funktion bleiben die Sensorabdeckungen im Winter eisfrei; De-Fogging verhindert das Beschlagen der Sensoren. Mehrere Automated Driving System Leuchten (ADS) informieren andere Verkehrsteilnehmenden darüber, dass das Fahrzeug autonom fährt.

Kooperation mit Bosch, Luminar und Co.

Für die Integration der neuen Technologien in das Dachsystem will Webasto als mechatronischer Systemintegrator auf ein passendes Netzwerk aus langjährigen und auch neu aufgebauten Entwicklungspartnerschaften setzen. Für das Sensor-Portfolio arbeitet der Spezialist für Dachsysteme eng mit marktführenden Lieferanten zusammen. Luminar, Hesai und Innoviz stellen die Lidar-Technologie für den aufgebauten Prototypen zur Verfügung, die Kameras kommen von Bosch. Bei den Reinigungssystemen setzt Webasto auf die Expertise von dlhBowles. Beim De-icing und De-fogging vertraut Webasto auf Canatu, Cooling und intelligentes Thermomanagement sind in Zusammenarbeit mit Delta Electronics entstanden. Das Cover aus Polycarbonat hat der Dachspezialist gemeinsam mit Covestro realisiert.

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