Ford muss hundertausende Euro-6-Diesel zurückrufen: Der Filter macht Probleme
Aufgrund von wiederholten Problemen bei der Abgasuntersuchung (AU) neuerer Euro 6 Dieselfahrzeuge startet Ford eine weltweite Rückrufaktion. Bereits im April 2024 hatte der ADAC nach gehäuften Hinweisen seiner Mitglieder darauf hingewiesen, dass insbesondere Fahrzeuge der Marke Ford mit Diesel-Partikelfilter (DPF) bei der ersten Hauptuntersuchung (HU) – nur drei Jahre nach Erstzulassung – die Abgasuntersuchung auffällig oft nicht bestehen. Die betroffenen Fahrzeughalter mussten häufig mit hohen Kosten für den Austausch des Partikelfilters rechnen.
Durch den Druck des ADAC und anderer Institutionen ruft Ford nun weltweit Fahrzeuge der Abgasnorm Euro 6 in die Werkstätten zurück. Betroffen sind Modelle der Reihen Fiesta, B-Max, C-Max, EcoSport, Focus, Galaxy, Kuga, Mondeo, Ranger, S-Max, Tourneo Connect, Transit Connect und Transit Courier. Der ADAC begrüßt die Rückrufaktion und die Maßnahmen von Ford, die den betroffenen Fahrzeughaltern nun eine Lösung für die teuren Reparaturen und die anhaltenden Probleme bieten sollen.
Ab Ende 2024 werden die betroffenen Fahrzeughalter zunächst per Mail informiert. Die Fahrzeuge sollen laut Ford ein Software-Update erhalten, um die Kalibrierung der Abgasnachbehandlung zu verbessern und eine dauerhafte Lösung des Problems zu gewährleisten. Sollte der Partikelfilter aufgrund der bekannten Problematik bereits defekt sein, wird dieser ebenfalls kostenfrei ausgetauscht. Zunächst werden Kunden des Ford Kuga (ab Baujahr 07/2019) in die Werkstätten gebeten, andere Modellreihen folgen zu einem späteren Zeitpunkt.
Partikelfilter muss getauscht werden
Kunden, die den Partikelfilter bereits auf eigene Kosten gewechselt haben, können laut Ford mit einer großzügigen Kostenübernahme rechnen, sofern die Garantiebedingungen, wie z.B. die Einhaltung der Wartungsintervalle, erfüllt wurden. Wurde der Partikelfilter bereits ausgetauscht, muss dennoch die Werkstatt aufgesucht werden, da das Software-Update auch in diesen Fällen das Problem langfristig lösen soll. Aus Sicht des ADAC sollten die Kunden, die bereits vor dem Rückruf den Partikelfilter wechseln mussten, nicht schlechter gestellt werden als jene, die jetzt von dem Rückruf profitieren. Nachdem viele Kunden bereits seit Monaten vergeblich auf Austausch-Partikelfilter gewartet haben, ist Ford nun aufgefordert, schnell zu handeln und auch in den Fällen ohne gänzlich erfüllte Garantie- oder Kulanzbedingungen zu helfen, insbesondere wenn kein lückenlos gepflegtes Serviceheft vorliegt.
Kanzlei: Ford ist im Abgasskandal angekommen
Von der weltweiten Rückrufaktion sind laut der spezialisierten Verbraucherrechtskanzlei Dr. Stoll & Sauer rund 768.927 Fahrzeuge betroffen, davon sind 164.168 Fahrzeuge in Deutschland betroffen. Die Kanzlei sieht spätestens jetzt auch den Hersteller Ford im Diesel-Abgasskandal angekommen, der seit zehn Jahren schwelt. Grund hierfür sind konstruktionsbedingte Probleme im Zusammenhang mit Dieselpartikelfiltern (DPF) bei bestimmten Modellen aus den Baujahren 2014 bis 2023. Die betroffenen Modellreihen umfassen B-Max, C-Max, EcoSport, Fiesta, Focus, Galaxy, Grand C-Max, Kuga, Mondeo, Ranger, S-Max, Tourneo Connect, Transit Connect sowie Transit Courier mit Euro-6-Dieselmotoren. Der Rückruf läuft beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) unter der KBA-Referenznummer 14555R und dem Ford-Code 24E06.
Mit dem großflächigen Ford-Rückruf sei nun klar, warum viele Ford-Diesel-Besitzer die Euro-6-Abgasuntersuchung nicht bestanden haben. Seit dem 1. Juli 2023 kommt bei der Abgasuntersuchung von Euro-6-Dieselfahrzeugen ein neues Messverfahren zum Einsatz. Das Problem ist also schon länger bekannt, doch Ford habe sich sehr lange Zeit mit dem Rückruf gelassen und das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ebenfalls. Es sei laut der Kanzlei davon auszugehen, dass Ford - wie zahlreiche andere Automobilhersteller - Dieselfahrzeuge bis zur Abgasnorm Euro 6c mit sogenannten rechtswidrigen Thermofenstern ausgestattet hat.
Technisch beschreibt die Kanzlei die Defekte wie folgt:
- Infolge von Haarrissen im Dieselpartikelfilter soll es über die gesamte Lebensdauer der Fahrzeuge zu einer erhöhten Partikelemission gekommen sein. Einige Fahrzeuge sollen nach einem Bericht von t-online bereits bei der Abgasuntersuchung (AU) durchgefallen sein.
- Entgegen ersten Vermutungen, dass eine unzureichende Abstimmung der DPF-Regeneration verantwortlich sein könnte, sollen Untersuchungen ergeben haben, dass die fehlerhafte DPF-Konstruktion die Ursache für den erhöhten Ausstoß sein könnte.
- Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am 17. Dezember 2024 mitteilt, stammen die betroffenen Autos aus den Baujahren 2014 bis 2023. Weltweit sind von dem Rückruf 768.927 Autos betroffen, auf den deutschen Markt entfallen davon 164.168 Fahrzeuge. Nach KBA-Angaben zeigt sich an den Ford-Dieseln eine konstruktionsbedingte Erhöhung der Partikelanzahl über die Lebensdauer. Der Rückruf wird von der Behörde überwacht.
- Um die Fahrzeuge in einen technisch einwandfreien Zustand zu versetzen, werden in den autorisierten Ford-Werkstätten zunächst die DPF-Regenerationsparameter neu kalibriert. Anschließend erfolgt eine eingehende Prüfung der Partikelfilter. Sollte sich dabei ein Defekt zeigen, wird der betroffene Filter kostenfrei ausgetauscht. Der Rückruf startet mit dem Modell Kuga, anschließend werden alle weiteren betroffenen Modelle schrittweise in die Werkstätten gerufen.
- Alle Halter betroffener Fahrzeuge werden über das KBA angeschrieben und mit ihrem Fahrzeug in die Werkstätten gebeten. Wer dem Rückruf nicht nachkommt, dem droht die Stilllegung des Fahrzeugs. Einer Statistik des KBA zufolge wurden zwischen 2017 und 2021 jährlich zwischen 50.000 und 120.000 Fahrzeuge stillgelegt. Zudem plant Ford, alle betroffenen Eigentümer bis Ende 2024 zu kontaktieren. Kunden, die bereits auf eigene Kosten Reparaturen am DPF haben durchführen lassen, können laut Medienberichten auf eine kulante Lösung hoffen.
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