Bei modernen Fahrzeugmodellen wird es immer schwieriger, das für die Umrüstung als Taxi oder Mietwagen erforderliche Wegstreckensignal zu finden und bei manchen ist einfach kein Signal mehr vorhanden. Das berichtete Stefan Fixsen vom Pfaffenhofener Umrüstbetrieb ACR auf der Mitgliederversammlung des TVD Baden-Württemberg, die am 19. November 2022 im Sportpark Malsch stattfand. Der seit 2015 auf Taxis spezialisierte Fachmann erklärte der Versammlung aber auch, dass mit dem Wegstreckenadapter WA 12 des Arnstorfer Unternehmens Haberl Electronic die Umrüstung einer Vielzahl von Modellen möglich sei. Er setze Signale von ABS-Sensoren in ein Geschwindigkeitssignal um, mit dem sich Taxameter und Wegstreckenzähler speisen ließen. Technisch abhängig sei dies aber von bestimmten Drehzahlsensoren, die im Auto verbaut sein müssten. Daher müsse der Autohersteller Haberl Electronic die Verwendung des WA 12 bei seinem Modell genehmigen und der Kunde müsse vorab prüfen lassen, ob das Fahrzeug, das er umrüsten lassen möchte, die richtigen Drehzahlsensoren habe.
Fixsen riet den versammelten Unternehmern und Unternehmerinnen daher dringend dazu, vor dem Kauf die Zulassungsbescheinigung des in Aussicht genommenen Fahrzeugs einzureichen. Haberl Electronic prüfe seiner Erfahrung nach dann innerhalb von zwei Tagen, ob sich das Fahrzeug umrüsten lasse oder nicht.
Auf die Frage des Gaggenauer Taxi- und Mietwagenunternehmers Dirk Holl, was denn eine Umrüstung der VW ID. 4 mit der Haberl-Technik koste, antwortete Fixsen, man müsse mit rund 3.500 Euro netto rechnen. Es sei sehr aufwändig gewesen, den Adapter bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt genehmigen zu lassen – viel aufwändiger als die Entwicklung des Adapters selbst.
Fixsen berichtete, dass er mit Hilfe des WA 12-Adapters außer dem Elektromodell VW ID. 4 auch dessen enge Verwandten von Skoda und Seat umrüsten könne. Alle Umrüstungen auf der Basis dieses Adapters würden mit der entsprechenden Erklärung des jeweiligen Fahrzeugherstellers bei allen Eichämtern in Deutschland anerkannt und nicht nur in Bremen (das in der Branche als tolerant bekannt ist und Ziel eines regelrechten Eich-Tourismus geworden sein soll, die Redaktion).
Bei ACR, das derzeit fast nur noch Taxis umrüstet, gingen auch schon Anfragen nach der neuen S-Klasse und ihrem elektrischen Pendant EQS ein. Zu seinem Erstaunen sei es dabei bisher immer um den langen Radstand, eine gute Ausstattung und einen Einsatz als Taxi gegangen, sagte Stefan Fixsen. Für die S-Klasse habe ACR zusammen mit dem Umrüst-Kollegen Randolf Stephany eine Taxi-Alarmanlage entwickeln lassen, deren Software ein österreichisches Unternehmen beigesteuert habe. Es sei bereits klar, dass sie auch im EQS einsetzbar sei, von dem er in Kürze das erste Fahrzeug zur Umrüstung bekomme.
Die S-Klasse habe er bereits zum Taxi umgerüstet. Weil er dafür das Modul von Haberl Electronic nicht brauche, sei die Umrüstung wesentlich günstiger. Fixsen sagte auch, er verbaue inzwischen lieber Spiegelgeräte als Festeinbauten, weil die sich in den neuen Modellen immer schwerer optisch ansprechend integrieren ließen. Er spare so Zeit und biete den Einbau der Spiegel-Taxameter und Spiegel-Wegstreckenzähler zum selben Preis wie den Einbau herkömmlicher Geräte an.
Interessehalber hatte auch der Kölner Umrüster Jürgen Weberpals den Vortrag seines Wettbewerbers verfolgt. Auch er arbeitet mit Haberl Electronic zusammen. Der Kölner hatte in taxi heute die Ankündigung der Veranstaltung gelesen, meldete sich aber nicht zu Wort.
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