Kompakter Kombi für den Taxi-Stand

Der neue Peugeot 308 SW kommt als reiner Fünfsitzer mit einer guten Kombination aus Euro-6-Dieselmotor und einer Automatik.
Dietmar Fund

Obwohl der Peugeot 308 SW denselben Namen wie sein Vorgänger trägt, ist er neu entwickelt. Seinen Radstand haben die Franzosen um 11 Zentimeter auf 2.730 Millimeter verlängert, in der Breite hat er um 48 Millimeter zugelegt. Allerdings ist er auch um 83 Millimeter flacher geworden.

Letzteres gibt in der Fahrgastzelle keinen Raum für Kritik. Selbst unter dem optionalen Glasdach haben große Insassen noch genügend Kopffreiheit. Die elf Zentimeter Verlängerung gegenüber der Limousine sind offenbar nicht alle dem Fond zugutegekommen, sondern teilweise auch dem Kofferraum. So kann hinter einem ganz nach hinten geschobenen und ganz unten stehenden Vordersitz niemand mehr sitzen. Mit dem Fußraum und der Kniefreiheit klappt es aber, wenn der hinten stehende Vordersitz, der in allen Versionen für den Fahrer und den Beifahrer höhenverstellbar ist, auf halber Höhe steht. Der Platz im Fond ist eher mit dem knapp geschnittenen Toyota Auris Kombi als mit dem etwas großzügigeren Skoda Octavia Combi vergleichbar.

Der Kofferraum ist für diese Klasse recht groß ausgefallen. Er lässt sich durch das Umklappen der im Verhältnis 60:40 geteilten Rücksitzlehne erweitern. Wenn man an einem der beiden Hebel im Kofferraum zieht, senkt sich die Sitzfläche ab und die Lehne fällt nach vorn, sofern die Vordersitzlehne nicht zu stark geneigt ist. Es entsteht ein beinahe ebener Laderaumboden.

Der lange Radstand kommt naturgemäß der Fahrwerksabstimmung zugute. Bei der Fahrvorstellung war aber auch zu fühlen, wie sehr optionale 18- oder 17-Zoll-Räder den Komfort schmälern. Richtig komfortabel wird die Abstimmung erst mit 16-Zöllern. Sonst rollt der Peugeot 308 SW sehr knackig ab.

Vier Dieselmotoren bietet Peugeot – je zwei mit 1,6 und 2,0 Litern Hubraum. Der 1,6-l-Motor mit 85 kW/115 PS, der nur die Abgasnorm Euro 5 erfüllt, zeigte sich bei der Fahrvorstellung kultivierter als seine Euro-6-Version BlueHDi 120 Stop&Start mit 88 kW/120 PS. Dieser nach der Erwartung von Peugeot gefragteste Diesel war überraschend brummig, was die lange Übersetzung der Gänge vier, fünf und sechs noch unterstreicht. Etwas geschmeidiger wirkte der BlueHDi 150 Stop&Start mit 110 kW/150 PS. Alle BlueHDi brauchen übrigens AdBlue. Nicht zu fahren war der BlueHDi 100 Stop&Start mit 73 kW/99 PS und Fünfganggetriebe. Ihn gibt es nur mit der Basisausstattung Access.

Die komfortabelste Variante ist zugleich die, die im mobilen Gewerbe am besten ankommen dürfte: die Kombination mit der neuen Sechsgang-Wandlerautomatik von Aisin. Sie schaltet weich und schnell und dämpft offenbar die Vibrationen des Motors. Man vermisst nur Schaltpaddel am Lenkrad zum Herunterschalten. Manuell eingreifen kann man im 308 SW Blue HDi 150 EAT6 nur über den Wählhebel.

Peugeot bietet diese Kombination nur in Verbindung mit der Top-Ausstattung „Allure“ an. Sie enthält unter anderem mit der Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Nebelscheinwerfern, LED-Scheinwerfern und dem Navigationssystem Plus Annehmlichkeiten, die selbstfahrende Unternehmer ansprechen könnten. Sie müssen dafür 24.580 Euro (ohne MwSt.) lockermachen.

Laut Bernd Große-Holtforth, der für die Marken Peugeot und Citroen die Taxi-Strategien im Hintergrund organisiert, ist noch nicht entschieden, ob für den Peugeot 308 SW die Entwicklung eines Taxi-Paketes bei Intax in Auftrag gegeben wird.

Hier gehts zur Bildergalerie

Logobanner Liste (Views)