Saarland: Mindestlohn führt zu mehr Minijobbern im Taxi

Laut dem Landesverband Verkehrsgewerbe Saarland hat die Einführung des Mindestlohns die Zahl der Minijobber am Taxi-Lenkrad gesteigert und nicht zu mehr festen Arbeitsverhältnissen geführt.
Laut Hartwig Schmidt haben im ländlich geprägten Saarland die Minijobbs vor allem wegen der Krankenfahrten zugenommen. (Foto: LVS)
Laut Hartwig Schmidt haben im ländlich geprägten Saarland die Minijobbs vor allem wegen der Krankenfahrten zugenommen. (Foto: LVS)
Dietmar Fund

Die Einführung des Mindestlohns hat im Saarland dazu geführt, dass der Anteil der Minijobber unter den Taxifahrern auf zwei Drittel angestiegen ist. Viele von ihnen seien Studenten oder Rentner. Das hat Hartwig Schmidt, der Geschäftsführer Personenverkehr des Landesverbandes Verkehrsgewerbe Saarland (LVS), in einem Interview mit dem Saarländischen Rundfunk erklärt.

Schmidt erläuterte dem Rundfunkreporter, dass das Bundesland ländlich geprägt sei und deshalb 60 bis 80 Prozent aller Aufträge der Taxiunternehmer auf Krankenfahrten zu Stoßzeiten entfielen. Sonst hätten die Taxifahrer wenig zu tun, weshalb sie gerne auf Minijobber zurückgreifen würden. Hinzu käme, dass die Minijobber vor Einführung des Mindestlohns nur einen durchschnittlichen Stundenlohn von sechs Euro bekommen hätten. Dadurch hätten sie im Monat 25 Stunden länger arbeiten dürfen. Das habe den Bedarf an 450-Euro-Kräften zusätzlich gesteigert.

„Damit hatte der Mindestlohn nicht den beabsichtigten Effekt, zu mehr Festanstellungen zu führen“, sagte Schmidt zu taxi heute. „Vielmehr hat er im Saarland die Zahl der Minijobber gesteigert.“ Laut dem Rundfunksender liegt der Anteil von Minijobbern bundesweit durchschnittlich bei nur einem Drittel der Taxifahrer. Der Sender beruft sich bei dieser Aussage auf den stellvertretenden Geschäftsführer des Deutschen Taxi- und Mietwagenverbandes (BZP), Frederik Wilhelmsmeyer.
 

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