Power2Drive 2024: Laden aus dem Bordstein bei Rheinmetall

Auf der Power2Drive präsentierte Rheinmetall seinen "Ladebordstein". 

Krtitiker könnten einfach mal die Klappe halten: Die stabile Klappe des Ladebordsteins nämlich! Die solide Ausführung demonstrierte uns mit einem Augenzwinkern Ulrich Fischer, Leiter Marketing Civil Business. (Foto: G. Soller)
Krtitiker könnten einfach mal die Klappe halten: Die stabile Klappe des Ladebordsteins nämlich! Die solide Ausführung demonstrierte uns mit einem Augenzwinkern Ulrich Fischer, Leiter Marketing Civil Business. (Foto: G. Soller)
Franziska Neuner
(erschienen bei VISION mobility von Gregor Soller)

Am Rheinmetall-Stand erwartete uns ein bestens gelaunter Ulrich Fischer, Leiter Marketing Civil Business. Der endlich die ersten beiden Installationen vermelden konnte, denen viele weitere folgen dürften. Denn der „Ladebordstein“ ist serienreif und mehrfach getestet. Auch gegen Hochwasser - was man mit einem Überlauf und Abschaltrelais ganz einfach löste – und gegen Vandalismus. Mit einer sehr stabilen Klappe, „die man eben nicht mal einfach kaputttritt“, wie uns Fischer erklärte.

Vandalismus beeinflusst Entwicklung 

Vandalismus war aber der Grund, warum man die Variante für körperlich eingeschränkte Personen zurückzog, denn der hier nach oben ausfahrende Mechanismus fiel unverständlicherweise tatsächlich Vandalismus zum Opfer.

Und um die Wasserresistenz zu prüfen, flutete man das System mehrmals mit vollen Wassereimern. Zumal via CurbSwap kann das verbaute Elektromodul komplett aus dem Bordstein entnommen und durch ein Austauschmodul ersetzt werden. Eine Schnellkupplung verbindet das Modul innerhalb weniger Minuten wieder mit dem Niederspannungsnetz. 

Lösung für Extremtemperaturen

Und Extremtemperaturen? Hatte man auch berücksichtigt: Ein Kühlkonzept soll das Überhitzen bei hohen Außentemperaturen unterbinden. Neben gezieltem Wärmeaustausch stellt eine integrierte Temperaturüberwachung immer die bestmögliche Bereitstellung der Ladeleistung sicher. Und bei Minusgraden sorgt laut Fischer ein eingebautes Heizsystem für eine schnee- und eisfreie Bedienbarkeit des Chargers.

Womit Köln und Nörvenich jetzt die ersten Piloten montiert habe, aber selbstverständlich wolle man laut Fischer in ganz Deutschland montieren und gern auch EU-weit. Die ersten Rückmeldungen aus NRW seien positiv.

Das größte Problem sei laut Fischer eher die Betonköpfigkeit so mancher Behörden und Beamten: Denn es gibt in Deutschland natürlich einen „normierten Bordstein“, der allerdings nicht überall verbaut sei. Gleiches gälte in noch größerer Fülle für sämtliche EU-Randsteine. Weshalb man bei Rheinmetall jetzt erstmal dort installiert, wo das Basismaß von 1.000 x 250 x 150 mm passt - andere Bordsteingrößen seien laut Fischer natürlich problemlos umsetzbar – sofern sich die Amtsschimmel auf diese einigen können.

Was bedeutet das?

Unscheinbar, aber genial: Die „Ladebordsteine“ der Rheinmetall lassen sich überall unsichtbar und mit überschaubarem Aufwand integrieren. NRW ist jetzt in mehreren Gemeinden gestartet, wir sind gespannt, wer folgen wird.

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