Nach 17 Jahren: Hohe Haftstrafe für versuchten Taxi-Mord

Aufgrund eines Fingerabdrucks, der erst jetzt zugeordnet werden konnte, kam die Polizei einem Mann auf die Schliche, der vor knapp 17 Jahren in München auf einen Taxifahrer geschossen hatte. Nun musste sich der Täter vor Gericht verantworten.
Redaktion (allg.)

Die Tat ereignete sich im Juni 1995 in München: Als er für seine nächtliche Taxifahrt bezahlen sollte, zog ein Mann plötzlich eine Waffe und schoss ohne jede Vorwarnung auf den Fahrer. Das Projektil traf diesen in den Unterleib, dennoch gelang es dem Fahrer noch, sich gegen den Täter zu wehren. Bei dem Gerangel lösten sich zwei weitere Schüsse aus der Waffe, die jedoch zum Glück nur die Windschutzscheibe trafen. Der Kollege überlebte schwer verletzt.

Es gab keine Zeugen, die einzige Spur zum Täter bestand für die Ermittler aus einem Fingerabdruck, den dieser auf einer im Taxi liegenden Zeitung hinterlassen hatte. Bis zum vergangenen Jahr konnte der Abdruck jedoch nicht zugeordnet werden, dann ergab ein erneuter Abgleich der Datenbank endlich den ersehnten Treffer. Der Täter, ein heute 46-jähriger Mann, wurde in Fürth festgenommen.

Nun kam es vor dem Landgericht München zur Verhandlung. Der Angeklagte gestand die Tat und gab an, damals hoch verschuldet gewesen zu sein. Er habe den Taxifahrer aber nicht töten, sondern „nur“ verletzen wollen. Sein Verteidiger plädierte deshalb auf gefährliche Körperverletzung – ein Delikt, dass inzwischen verjährt gewesen wäre. Der Richter folgte jedoch der Auffassung der Staatsanwaltschaft und erkannte in der Tat einen versuchten Mord. Der Angeklagte habe den Tod seines Opfers billigend in Kauf genommen, so die Begründung. Dafür muss der 46-Jährige nun für zehn Jahre ins Gefängnis. Die Staatsanwaltschaft hatte 13 Jahre Haft gefordert.

(sk)
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