LEVC SOA: Die Zukunft des Back Cab

Die künftige Taxi-Generation wird elektrisch: Willkommen TX6.

Auf einem Sheet konnte man die geplanten Modelle auf der SOA-Plattform sehen - ganz links das künftige Taxi. | Foto: G. Soller
Auf einem Sheet konnte man die geplanten Modelle auf der SOA-Plattform sehen - ganz links das künftige Taxi. | Foto: G. Soller
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Gregor Soller)

Seit 2018 produziert LEVC das Black Cab TX5 – das in der Regel rein elektrisch fährt, aber mit einem Volvo-Dreizylinder als Range-Extender ausgerüstet ist – die Taxi-Branche ist hier vor allem in Großbritannien konservativ und wartet vor allem abseits von London noch auf ein dichter geknüpftes Ladenetz.

Trotzdem kündigte auch LEVC bereits 2020 an, rein elektrisch zu erden, was dank „SOA“ möglich werden wird. Dabei dürften die Briten die kleinste Basis nutzen, heißt: 4,86 Meter Länge bei drei Metern Radstand. Das Modell war auf einem Sheet der künftigen „X-Space-Family“ bereits als „Sharing Space“-Modell abgebildet. Eine Art Luxusvan könnte das kaum größere Modell, „Leisure Space“ genannt sein, womit LEVC sein Taxi-Portfolio nach oben erweitern könnte.

Künftig könnte das Taxi-Portfolio viel größer ausfallen

Und gegen den elektrischen Vito in Langversion könnte man einen elektrischen Van setzen, der je nach Preisklasse als „Delivery Space“ (günstiger) oder „Business Space“ (teurer) angeboten wird. Und wer ganz viel Platz braucht, erhält ein Sprinter-Derivat, genannt „Utility Space“. Damit kann LEVC perspektivisch also alle Arten von Personen- (und Warentransport) abbilden.

Produziert werden dürften alle Modelle bis auf das Taxi tendenziell eher in China, denn das moderne Stammwerk Ansty ist aktuell nur auf 20.000 TX-5-Einheiten pro Jahr ausgelegt – aktuell feierte man allerdings erst den 10.000sten TX 5 in fünf Jahren. Was für ein so spezielles Produkt wie das Black Cab ein Achtungserfolg ist. Das Band ist zwar voll, trotzdem könnte man perspektivisch noch erweitern.

An Akkus werden wahrscheinlich nur die „kleineren“ Kapazitäten (73 und 102 kWh) mit bis zu 363 respektive 495 Kilometern Reichweite – wobei die beim Van ermittelt wurden, beim Taxi könnten sie etwas höher ausfallen. Dass TX 6 erst nach 2025 kommt, würde auch insofern Sinn machen, als Geely dann bei der Software von der Domain Control auf die modernere Central Supercomputing Architecture gewechselt hat, in die sich noch einfach noch mehr digitale Funktionen einbinden lassen – hierfür könnten in Ansty auch digitale taxispezifische Services entwickelt werden.

Leider hielt sich Managing Director Chris Allen auch beim Round Table extremst bedeckt, was die Zukunft seiner Black Cabs angeht, weshalb wir hier selbst orakeln müssen:

Variante eins: Der TX 5 wird doch noch elektrisch, was allerdings einigen konstruktiven Aufwand erfordern würde – allerdings keine allzugroßen Umbaumaßnahmen in Ansty bedeuten würde. Und nachdem TX5 „erst“ fünf Jahre alt ist, könnten da noch weitere Jahre folgen. Allerdings liefe TX 5 dann komplett außerhalb der SOA-Plattform.

Variante zwei: Wahrscheinlicher respektive sinnvoller: Dem TX 5 folgt bald das rein elektrische TX 6 auf der SOA-Plattform – dann hätte das TX 5 eine „normale“ Pkw-Laufzeit von sieben bis acht Jahren und das Werk würde entsprechend umgebaut. Vorteil: Man könnte neben dem „Sharing Space“ TX 6 auch weitere Modelle in Ansty bauen – und das Werk stärker auslasten.

Variante drei: Der TX 5 wird dezent modellgepflegt und parallel zum neu anlaufenden TX 6 weitergebaut, womit man dann eine Auslaufproduktion neben einem komplett neuen Band händeln müsste. Haken daran: Rohbau und Karosseriestruktur sind beim TX 5 sehr speziell, sodass man diesen Bereich erstmal belassen müsste und beide Modelle erst bei der Endmontage zusammenführen könnte. Allerdings brächte man für den TX 6 dann eine eigene Rohbaufertigung, da eine komplette Anlieferung der Fahrzeuge aus China logistisch extrem aufwändig wäre.

Alle Vans dürften allerdings aus China kommen und in Ansty taxispezifisch ausgestattet werden – und könnten bis zu vier Sitzreihen bieten. Der in Ansty ausgestellte Prototyp mit 3,2 Metern Radstand hatte die bereits. LEVC hat also offenbar eine große Zukunft – zu der den Verantwortlichen allerdings absolut gar nichts Konkretes zu entlocken war.

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