Mehrzwecktaxis: Ford E-Transit kommt mit Verglasung

Bei der Elektrifizierung seines großen Transporters denkt Ford auch an seine Kunden aus der Schülerbeförderung und an Fahrdienste.

Der Ford E-Transit wird über zwei Anschlüsse an der Front an Wechselstrom-Wallboxen oder an Schnellladesäulen mit Gleichstrom geladen. (Fotos: Dietmar Fund)
Der Ford E-Transit wird über zwei Anschlüsse an der Front an Wechselstrom-Wallboxen oder an Schnellladesäulen mit Gleichstrom geladen. (Fotos: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Der batterieelektrisch angetriebene Ford E-Transit ist jetzt als Kastenwagen oder Fahrgestell bestellbar. Nach und nach sollen weitere Varianten hinzukommen, zu denen auch verglaste Kastenwagen als Basis für einen Ausbau mit Systemboden gehören werden. Das erklärte Dr. Christian Weingärtner, seit Februar 2022 Direktor und Geschäftsführer Marketing und Sales der Ford-Werke GmbH, am 17. Mai 2022 auf Anfrage von taxi heute bei der Elektro-Roadshow der Kölner in Fürstenfeldbruck.

Wie eine weitere Nachfrage beim renommierten Rollitaxi-Umrüster AMF-Bruns ergab, warten die Apener auf einen E-Transit-Kastenwagen, den sie verglasen und mit Seitenverkleidungen, einem Dachhimmel und einem Systemboden zum Kraftfahrzeug für mobilitätseingeschränkte Personen (KMP) umbauen können. Ähnlich geschieht dies bereits beim Duo VW Crafter / MAN TGE.

Bislang gibt es laut Stefan Willjes, Verkaufsleiter Deutschland von AMF-Bruns, noch keinen batterieelektrisch angebotenen Transporter der 3,5-Tonnen-Klasse ab Werk als verglasten Kastenwagen. Bei den Fahrzeugen des Stellantis-Konzerns soll das bald anders sein.

Bei der Fahrvorstellung zeigte sich der elektrische Hinterradantrieb auf ersten kurzen Runden durchs Hügelland als sehr komfortabler, leiser und für ein Mehrzwecktaxi gut motorisierter Elektrotransporter. Das gilt sowohl für die Basisversion mit 135 kW/184 PS als auch für die leistungsstärkere mit 198 kW/269 PS für die schwereren Varianten. Beide haben dasselbe Drehmoment von 430 Newtonmetern. Die Reichweite soll nach dem aktuellen WLTP-Zyklus je nach Basismodell bis zu 317 Kilometer betragen. Das ist deutlich mehr als etwa bei einem VW e-Crafter alias MAN e-TGE und dürfte Fahrdiensten mit ihren bekannten Routen ihre Reichweitenängste nehmen, zumal der On-Board-Lader mit 11,3 kW auch dreiphasig Wechselstrom laden kann und mit immerhin 115 kW Ladeleistung per Gleichstrom schnell lädt.

Der e-Transit soll dieselbe Zuladung bieten wie Verbrennermodelle. Um das Gewicht der Batterien auszugleichen, ist die Version L3H2 auf ein zulässiges Gesamtgewicht von 4,25 Tonnen ausgelegt, die man mit dem auf 3,5 Tonnen beschränkten Pkw-Führerschein der Klasse B nicht mehr fahren darf, wohl aber mit Pkw-Führerscheinen früheren Datums, die sogar bis 7,5 Tonnen erlauben.

Logobanner Liste (Views)