Frankfurter Neuheiten-Parade

Thema des Monats September 2013

Für die am 12. September beginnende IAA Pkw haben die Hersteller wieder allerlei Premieren angekündigt. Wir zeigen, wo es abseits futuristischer Studien die für Taxiunternehmer wirklich interessanten neuen Modelle zu sehen gibt.

Bevor wir unseren redaktionellen Rundgang beginnen, wollen wir Sie an dieser Stelle schon auf unsere aktuelle Frage des Monats aufmerksam machen. Verraten Sie uns doch, auf welchen der zahlreichen Fahrzeughersteller Sie beim nächsten Taxi- bzw. Mietwagen-Kauf setzen. Mehr dazu am Ende dieses Beitrags.

Unser IAA-Messerundgang startet mit Mercedes-Benz. Den Hellelfenbein-Bestseller E-Klasse statten die Schwaben mit der neuen 9-Gang-Automatik aus. Bislang ist sie nur im E 350 Bluetec zu finden, doch auch die taxirelevanten Motorisierungen sollen sukzessive damit erhältlich sein. Ebenfalls zu Gesicht bekommen dürften Taxiunternehmer auf der IAA den E 300 Bluetec Hybrid, der von einem 204 PS-Diesel und einem E-Motor mit 20 kW angetrieben wird und es auf einen kombinierten Verbrauch von 4,4 Litern bringen soll.

Auch Fans der im Taxigewerbe ebenfalls sehr beliebten B-Klasse kommen in Frankfurt auf ihre Kosten: Die B-Klasse wird nämlich erstmals als Siebensitzer mit einem verlängerten hinteren Überhang zu sehen sein. Und nicht nur das: Mit dem „electric drive“ zeigen die Stuttgarter auch eine rein batteriebetriebene Version der B-Klasse, die es laut Hersteller immerhin auf eine Reichweite von 200 Kilometern bringt und die an jeder haushaltsüblichen Steckdose aufgeladen werden kann.  Die neue B-Klasse Electric Drive kommt ab Anfang 2014 zunächst in den USA sowie im nächsten Schritt in Europa auf den Markt und könnte sich zu einer echten Alternative für Taxiunternehmer entwickeln, die der hohen Spritpreise überdrüssig sind. Ebenfalls rein elektrisch betrieben wird der Vito E-Cell. Das potenzielle Großraumtaxi in spe mit Stecker soll ebenfalls in Frankfurt ausgestellt werden.

Sein IAA-Debüt feiern wird auch der neue Kompakt-SUV GLA auf Basis der A-Klasse. Ob es das neue Modell einmal mit Taxipaket geben wird, ist uns nicht bekannt. Ein kürzlich aufgetauchtes Video, auf dem der GLA mit abgeklebtem Taxi-Dachzeichen bei Testfahrten auf dem Nürburgring abgelichtet wurde (wir berichteten), könnte jedenfalls ein Indiz dafür sein.

Auch für Mietwagenunternehmer, die sich einem luxuriösen Fuhrpark verschrieben haben, bietet Mercedes-Benz in Frankfurt einiges. Der S 500 Plug-in Hybrid soll es dank der Möglichkeit, bis zu 30 Kilometer weit rein elektrisch zu fahren, auf einen Normverbrauch von gerade mal drei Litern bringen. Nach dem S 400 Hybrid und dem S 300 BlueTec Hybrid, die ebenfalls auf der IAA ausgestellt werden, ist der Plug-in der dritte Hybrid der neuen S-Klasse. Zu sehen gibt es all die Daimler-Modelle in Halle 2, die fest in der Hand der Schwaben sein wird.

Nebenan in Halle 3.0 wird Volkswagen zu finden sein. Die Wolfsburger Pkw-Abteilung hat für das Taxigewerbe in diesem Jahr nur bedingt etwas Neues zu bieten, denn bei  den ersten Elektroautos, dem E-Golf und dem E-Up! werden Taxiunternehmer größentechnisch dankend ablehnen, auch wenn diese Modelle sicherlich zu den großen Stars der IAA gehören dürften. Schon interessanter ist der Jetta mit Hybridantrieb. Auf Nachfrage unserer Redaktion, ob denn für den Jetta Hybrid ein Taxipaket nicht sinnvoll sein könnte, war Taxichef Herr Lindecke leider zu keiner konkreten Aussage zu bewegen.

Ein echter Taxi-Bestseller ist hingegen der Caddy. Die Nutzfahrzeugsparte aus Hannover will auf dem Frankfurter Messegelände (ebenfalls in Halle 3.0) den „sparsamsten Caddy aller Zeiten“ vorstellen (wir berichteten). Gemeint ist damit der Caddy Startline BlueMotion, der ab 18.285 Euro netto erhältlich sein wird und der sich auf 100 Kilometer mit 4,5 Liter Diesel begnügen soll. Leider ist er nicht als Caddy Maxi erhältlich.

Ein Besuch in Halle 3.1 können sich Taxiunternehmer modelltechnisch eigentlich sparen. Es sei denn, sie interessieren sich für aktuelle Entwicklungen in der Elektromobilität. In deren Zeichen werden nämlich alle Auftritte der Halle stehen. Allenfalls die Europapremiere des Mitsubishi Outlander PHEV mit Plug-in-Hybrid könnte hier eine kurze Stippvisite wert sein. Er wird zusammen mit zwei Mitsubishi i-MiEV am Stand D04 zu sehen sein.

Auch die Halle 4.0 kann aus Taxisicht eigentlich getrost übergangen werden. Außer, man will sich über das Kölner Modellprojekt colognE-mobil informieren, an dem auch der Taxi Ruf Köln mit einem Elektrotaxi mitwirkt (wir berichteten). Dann sollte Stand C07 angesteuert werden.

In Halle 5.0 wird Volvo zu finden sein (Stand B02). Die Schweden sind im Taxigewerbe zwar nicht aktiv, obwohl sie mit dem V60 Plug-in mit Diesel-Hybridtechnik ein Modell im Programm haben, das angesichts eines Normverbrauchs von knapp unter zwei Litern manches Taxler-Herz höher schlagen lassen dürfte. Leider gibt es wie so oft einen Haken. Der Wagen kostet knapp 50.000 Euro netto.

Mindestens 60.000 Euro netto kostet das Model S von Tesla. Das kalifornische Elektroauto ist seit Kurzem auch in Deutschland erhältlich und mit bis 480 Kilometern ein wahres Reichweiten-Wunder. Für Taxiunternehmer wirtschaftlich interessant könnte Tesla aber erst in einigen Jahren werden, denn dann soll endlich  ein massentaugliches und leistungsstarkes Elektroauto für rund 30.000 angeboten werden – für die IAA aber noch zu früh. Wer das aktuelle und vieldiskutierte Model S trotzdem schon einmal näher unter die Lupe nehmen möchte, ist am Stand B36 goldrichtig.

In Halle 8.0 gibt´s dann wieder erschwinglichere Taxler-Kost. Dacia bringt seine komplette Modellpalette mit nach Frankfurt, also auch den mit Taxi-Paket erhältlich Lodgy und den neu aufgelegten Logan (Stand D24).

Bei Citroën (Stand A24) wird der neue C4 Grand Picasso vorgestellt. Der Radstand des Vans  ist von 2,73 auf 2,84 Meter gewachsen, was vor allem den Fond-Passagieren zu Gute kommen soll. Auch für´s Gepäck steht mehr Platz zur Verfügung: Der Kofferraum fasst nun 645 Liter und damit 69 Liter mehr als der im Vorgänger.

Hybrid-Fans kommen am Stand D19 voll auf ihre Kosten. Toyota wird hier alles auffahren, was zwei Motoren hat. Für das Taxigewerbe natürlich vorwiegend interessant ist die Prius-Modellfamilie: Prius, Prius Plug-in und der Van Prius+. Alle werden in Frankfurt zu sehen sein.

Auch Nissans Messeauftritt in Halle 8 ist einen Besuch wert: Die Japaner stellen an Stand A03 den Leaf (Deutschlands erstes Serien-Elektrotaxi) ebenso aus wie die elektrisch betriebene Kleinbus-Variante e-NV200, die in Barcelona bereits fleißig Fahrgäste befördert.

Opel stellt in Frankfurt den überarbeiteten Insignia vor. Er kommt als Limousine und Sports Tourer mit komplett neuen Motoren auf den Markt (Stand D09). Und sicherlich wird Opel auch den Ampera mit Reichweitenverlängerer mit nach Frankfurt bringen.

Eine kurze Stippvisite könnte auch der Stand D25  wert sein. Hier zeigt Peugeot das Facelift des Kompaktvans 5008. Oder auch der Stand D10, wo Renault  seine komplette Palette an Elektroautos (Zoe, Fluence ZE, Kangoo ZE) ausstellt.

Ford zeigt in Halle 9.0 mit einem Konzept, wie man sich den neuen S-Max vorzustellen hat. Zudem wurde in dieser Woche bekannt, dass die Kölner künftig verstärkt auf (teil-) elektrische Antriebe setzen. Nach dem Focus Electric kommen die in den USA bereits ziemlich erfolgreichen Modelle C-Max Energi (Plug-in-Hybrid) und Fusion Hybrid 2014 in Europa auf den Markt, letzterer dann als Mondeo Hybrid. Zu sehen sind die Modelle in Halle 9 am Stand B20.

Honda spendiert dem neuen Jazz zur IAA einen völlig neuen Hybridantrieb. So soll der Durst des japanischen Kleinwagens auf 2,7 Liter pro 100 Kilometer gesenkt werden. Zudem zeigt Honda an Stand B11 erstmals den Civic Tourer, der ab Anfang 2014 in Deutschland erhältlich sein soll.

Für Taxiunternehmer interessant könnte auch der neue Mazda 3 sein. Er wird im Zentrum des Messeauftritts der Japaner stehen und soll vor allem mit vergleichsweise üppigen Innenraummaßen und verbrauchsoptimierten "Skyactiv"-Motoren punkten. Der 2,2-Liter Dieselmotor mit 150 PS begnügt sich in der Limousine laut Hersteller im Schnitt  mit 3,9 Litern (Stand B12).

In Halle 11 ist BMW zuhause. Ein Besuch könnte sich für Taxiunternehmer weniger wegen der vermutlich zu den Stars der Messe avancierenden Modellen i3 und i8 lohnen, als vielmehr  wegen des Standkonzepts, das ein echter Hingucker ist (hier gibt´s einen Ausblick). Auf einer 280 Meter langen Fahrbahn in Form eines Unendlichkeits-Zeichens können Besucher die Modelle der Münchner testen.

Probefahrten sind auf der IAA übrigens auch mit zahlreichen anderen Modellen möglich. Anmeldungen für Ausfahrten im öffentlichen Straßenverkehr sind unter Vorlage des Führerscheins in Halle 10 möglich.

Der beste Besuchertag ist übrigens am 12.9., wenn vor dem großen Ansturm des Massenpublikums zunächst einmal die Fachbesucher den Vortritt bekommen. Nahezu alle Flotten- und Taxichefs werden an diesen beiden Tagen anwesend sein.

Zu guter Letzt noch einmal der Hinweis auf unsere aktuelle Frage des Monats:  Auf welchen der zahlreichen Fahrzeughersteller setzen Sie bei Ihrem nächsten taxi- bzw. Mietwagenkauf? Konkret: Von welchem Hersteller wird das nächste Taxi bzw. der nächste Mietwagen sein, den sie sich zulegen? Aufgelistet haben wir alle Hersteller, die ein Taxi- bzw- Mietwagenpaket für ihr Modell / ihre Modelle anbieten. Wir freuen uns über Ihre Abstimmung. Wie immer können Sie ihre Präferenz gerne mit einem Kommentar untermauern.