Taxi-Grundkurs machte elf Fahrerinnen und Fahrer fit

Zu einem fahrerischen Grundkurs und einem nachfolgenden Info-Block begrüßte der TVD Baden-Württemberg vor allem Teilnehmende aus dem Schülerverkehr bei der Verkehrswacht in Vaihingen/Enz.

Links glitschige Fahrbahn, rechts griffige: Wer da nicht schnell reagiert, legt einen schönen Dreher hin. (Foto: Dietmar Fund)
Links glitschige Fahrbahn, rechts griffige: Wer da nicht schnell reagiert, legt einen schönen Dreher hin. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Wie kann man ein ausbrechendes Taxi oder einen Transporter wieder einfangen, wie legt man auf trockener, nasser und glatter Fahrbahn eine ordentliche Gefahrbremsung hin und wie kann man auf solchen Untergründen Hindernissen ausweichen? Das übten elf Fahrerinnen und Fahrer mit ihren Dienstfahrzeugen, zum Teil aber auch mit privaten Pkw bei einem Grundkurs zur Fahrsicherheit, den der TVD Baden-Württemberg am 6. Mai 2023 auf dem Verkehrsübungsplatz der Verkehrswacht in Vaihingen/Enz veranstaltete.

Der Vormittag gehörte dem Instruktor Roland Simon. Er bat die elf mit ihren Taxis, Kasten-Kombis, Kleinbussen und Privatwagen zunächst zur Schleuderplatte. Den meisten machte es Spaß, ihr per Zufallsgenerator nach rechts oder links ausbrechendes Gefährt bei jedem Durchgang besser wieder einzufangen und nach anfänglichen Irritationen und Drehern über die Blickführung in die gewünschte Richtung zu lenken. Eine Teilnehmerin meinte allerdings, auf der Schleuderplatte wolle sie nicht noch einmal üben.

Lieber war sie anschließend eher vorsichtig auf die bewässerte Gleitfläche zugefahren, auf der eine Gefahrbremsung geübt werden sollte. Zunächst einmal mit allen Rädern auf der Gleitfläche, dann mit den linken Rädern auf ihr und den rechten Rädern auf griffigem Untergrund. Überwindung kostete es die Teilnehmenden, dabei dann die Hände vom Lenkrad zu nehmen und zu erfahren, ob ihr Fahrzeug trotzdem in der Spur bleibt. Gegenlenken durften sie erst beim dritten Durchgang.

Dreher produzierte dann auch wieder die Abschlussübung. Bei ihr wurde ein Brems- und Ausweichmanöver vor einem „Autobahnstau“ auf einer dreispurigen Fahrbahn geübt. Auf ihn fuhr man auf der Gleitfläche zu, um dann voll zu bremsen und rechtzeitig nach rechts in die „Lücke“ am Stau vorbei zu lenken. Dabei drehte sich beinahe jeder erst einmal um die eigene Achse, weil zu stark eingeschlagene Räder auf der trockenen Fahrbahn plötzlich wieder Grip bekamen.

„Auch in diesem Fall sollte man auf der Bremse bleiben, um die Geschwindigkeit zu verringern und sich aufs Lenken konzentrieren“, riet der Instruktor. „Die Herausforderung beim Ausweichen besteht darin, rechtzeitig, aber sanft nach rechts zu lenken.“ Sobald das erste Vorderrad Grip habe, müsse man schnell reagieren. Nur wenige km/h würden über die Beherrschbarkeit oder Nichtbeherrschbarkeit des Fahrzeugs entscheiden, deshalb seien das Bremsen und vor allem das vorausschauende Fahren so wichtig, bläute er den Teilnehmenden ein. „Denkt an Eure Reifen und den richtigen Reifendruck“, schärfte er ihnen außerdem ein.

Bei der Abschlussbesprechung sagte ein Fahrer, er habe „aufgetankt“ und wieder dazugelernt. Ein Kollege merkte an, dass es zwischen den Kleinbussen – beteiligt waren VW T5 und ein Renault Trafic – riesige Unterschiede gebe. Ein weiterer Teilnehmer sagte, er wolle jetzt vorausschauender fahren. Einer seiner Kollegen erklärte, die Übungen hätten ihm Spaß gemacht und seien sehr informativ gewesen, aber er hoffe, dass er das Gelernte nie brauche. Angesichts dieses positiven Feedbacks konnte sich der Instruktor zufrieden verabschieden, bevor sich die Teilnehmenden für die abschließenden zweieinhalb Theorie-Stunden im Schulungsraum stärkten.

Im Theorieteil der Schulung ging es um die Schwerpunkte Krankenfahrten, Umgang mit Fahrgästen, Fahrzeugpflege und die Sicherheit im Taxi und im Mietwagen. Mehr dazu lesen Sie im ausführlichen Bericht in der Ausgabe 5-6/2023 von taxi heute.

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